Zweites Digital Economic Forum über Off- und Online-Welten

Die digitale Transformation und disruptive Markttendenzen zeichnen sich sowohl positiv wie auch negativ auf die Schweizer Wirtschaft ab. Die Gesellschaft, darunter viele Arbeitsmodelle werden ebenfalls neu definiert. Zum zweiten Digital Economic Forum trafen internationale Thought Leaders auf Forscher, klassische Unternehmern auf Start-ups, CEOs auf unabhängige Berater, um über die digitalen und analoge Welt zu diskutieren.

„Privacy is dead“ – so Erik Qualman am Digital Economic Forum. (Foto: zVg)

Andreas Staub, Verhaltensökonom: „Der Mensch bleibt also auch online ein Mensch.“

Auch die Schweiz befindet sich in einem exponentiellen technologischen Wandel. Referentinnen und Referenten sowie das Fachpublikum am zweiten Digital Economic Forum (abgek.: DEF) waren sich im Park Hyatt Zurich einig, dass sich Wirtschaft und Gesellschaft in einem digitalen Umbruch befinden. Das DEF, das ende April 2016 während zwei Tagen über 200 Interessierten in den Bann zog, versteht sich als Update für Innovationen und massgebliche Konsequenzen der Digitalisierung.

Keine Frage, für Futurist Gerd Leonhard  wandelt sich die Technologie exponentiell. Science Fiction wird mehr und mehr zu Science Fact. In fünf Jahren sei es soweit, dass ein Computer der Kapazität eines Menschenhirns entspreche, prophezeite Leonhard. Die Welt werde sich in den nächsten 20 Jahren mehr ändern als während den letzten drei Wirtschaftsrevolutionen.

Offline/Online Existenz

Die Bereiche Offline und Online würden ebenso immer wichtiger, letztendlich, um eine gesunde Selbstbestimmung zuhause sowie im Unternehmensumfeld zu führen. Die indirekten Auswirkungen der Digitalisierung seien grösser als angenommen, so beispielsweise bei der autonomen Mobilität auf den Arbeits- und Immobilienmarkt. Für den deutschen Krimiautor Veit Etzold steht fest, dass die digitalen Welt immer kürzere Aufmerksamkeitsspannen hervorruft. Eine Rekapitulierung eines einzelnen Autors zugunsten PR-Bereichen wie Storytelling?

Big Data und Consumer 2.0

Kommunikationsspezialist Julius Van de Laar erläuterte seine Strategie zur erfolgreichen Wahl-kampagne 2012 von US-Präsident Barack Obama, die auf Big Data und Tools für ein integriertes Kampagnenmanagement basierte. „Egal was sie tun, Sie müssen unbedingt authentisch bleiben, auch auf Social Media“, schloss Van de Laar seine Präsentation. Science Fiction sei heute Realität, erklärte auch die Beraterin für Digital Disruption und Transformation, Kamales Lardi.

Sie stellte den „disruptive Consumer 2.0“ und weitere technologische Trends vor. Der Konsument habe sich mit den technischen Innovationen deutlich gewandelt. Die Frage ist nun, wie weit haben sich auch die Produzenten, die Unternehmen gewandelt? Industrien würden in einen digitalen Sturm reingezogen und Unternehmen , die diesem Sturm trotzten, handelten konsumentenorientiert und hätten einen grossen Impact auf die künftige wirtschaftliche Entwicklung – meint Kamales Lardi.

Zukunftsbewältigung?

Andreas Krebs, Chairman MERZ Pharmaceuticals, wies darauf hin, dass im Moment kein CEO der grossen Pharmakonzerne überzeugt sagen könne, dass sein Unternehmen eine digitale Strategie hätte. Er hielt es von grosser Bedeutung, dass Pharmaunternehmen die Patienten durch die digitale Welt führen und über diesen Weg zum Arzt bringen. Der Verhaltensökonom Andreas Staub konfrontierte die Teilnehmenden mit nicht-rationalen Entscheidungen. Er stellte dabei fest, dass soziale Präferenzen ausgeprägt bleiben, und digitale Anonymität nicht relevant ist: „Der Mensch bleibt also auch online ein Mensch.“

Weitere interessante Themen und Thesen des Zweiten Digital Ecnomic Forums finden Sie unter www.digitaleconomicforum.ch

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