Wie sich Unternehmen gegen Geschenkkartenbetrug wappnen können

Die Belohnung von Mitarbeitenden ist für Unternehmen nicht nur ein probates Mittel, um Wertschätzung auszudrücken. Vielmehr stärken sie damit auch ihre Arbeitgebermarke. Die Vielfalt der Mitarbeiter-Incentives ist gross, insbesondere auf Gutscheinprogramme setzen viele Unternehmen. Doch gut gemeint ist nicht immer gut gemacht: Geschenkkarten und Gutscheine geraten zunehmend ins Visier von Cyberkriminellen. Mit einfachen Mitteln können Firmen sich und ihre Mitarbeitenden davor schützen.

Gefragt sind neue, innovative Wege der Belohnung, die jeden Mitarbeiter persönlich erreichen. (Bild: www.depositphotos.com)

Auf dem hart umkämpften Arbeitsmarkt müssen Unternehmen ihre Attraktivität steigern, um Mitarbeitende zu binden und neue Fachkräfte zu finden. Der obligatorische Obstkorb lockt dabei kaum noch jemanden hinter dem Ofen hervor. Gefragt sind daher neue, innovative Wege der Belohnung, die jeden Mitarbeiter persönlich erreichen. Sachgeschenke und andere Zuwendungen erfreuen sich grosser Beliebtheit, da sie oft kostengünstiger sind als eine direkte Gehaltserhöhung.

Besonders flexibel sind Geschenkkarten und Gutscheine. Das Angebot ist gross, der Markt der Anbieter von Sachleistungen floriert. Gleichzeitig nimmt aber auch die Zahl unseriöser Akteure zu. Diese haben es gleichermassen auf physische und digitale Karten abgesehen. 

Geschenkkarten professionell schützen

Vertrauen ist das wichtigste Element einer Geschenkkarte – schliesslich müssen sich alle Beteiligten darauf verlassen können, dass die ausgegebenen Karten sicher funktionieren. Neben dem monetären Schaden entsteht bei Betrug auch ein Vertrauensverlust.

Laut einer BHN-Umfrage haben 73 Prozent der Verbraucher von diesen Szenarien gehört, und immerhin 34 Prozent sind selbst schon Opfer von Betrügern geworden. Bei der Verwendung dieser Karten treten dann bestimmte Muster auf. Teilweise sind die Daten mit Merkmalen versehen, die nicht zu einer rechtmässigen Nutzung passen. 

Um diese betrügerischen Muster besser erkennen zu können, hat BHN ein Team von Datenwissenschaftlern zusammengestellt und in Machine-Learning-Algorithmen investiert. Im Backend des globalen Anbieternetzwerks prüfen Risikomanagement-Tools jede Transaktion auf mögliche Betrugsfälle, ungewöhnliche Aktivitäten werden sofort analysiert. Wissenschaftler und Risikomanagement-Tools entscheiden dann gemeinsam, ob eine Transaktion betrügerisch sein könnte.

Verpackung als Einfallstor 

Eine weitere Massnahme ist die Entwicklung fälschungssicherer Verpackungen, auf denen wichtige Informationen einer Karte gespeichert werden. Das BSI warnte kürzlich auch davor, dass die Barcodes von Geschenkkarten zunehmend manipuliert werden. Das eingezahlte Geld landet dann nicht auf dem digitalen Geschenkkonto, sondern im Geldspeicher von Betrügern. Die Karte kann nicht eingelöst werden, was den Ruf des Schenkenden nachhaltig schädigt.

Die wohl bekannteste Spielart des Geschenkkartenbetrugs ist der Telefonbetrug. Rund 25 Prozent der gemeldeten Vorfälle sind auf diese Betrugsmasche zurückzuführen. Dabei werden die Inhaber von Geschenkkarten telefonisch aufgefordert, vor dem Einlösen der Karte eine Gebühr zu überweisen. Andere Betrüger erfragen am Hörer die sensiblen Kartendaten für eine angebliche Aktivierung und leiten das Guthaben auf ihr eigenes Konto um. 

Durch Schulungen und spezielle Aufklärungsmassnahmen können Händler und Verbraucher für mögliche Betrugsmuster sensibilisiert werden. Die Betreuung der Kunden ist bei jeder Art von Betrug ein wichtiges Kriterium. Ein gut geschultes Serviceteam leistet erste Hilfestellung, informiert Betroffene über mögliche Massnahmen und beantwortet Fragen. Sie können aber auch selbst aktiv werden und die Maschen der Geschenkkartenbetrüger mit anderen teilen. Es bietet sich an, Erfahrungen über Social-Media-Kanäle zu posten, um auf Manipulationen aufmerksam zu machen. In Unternehmen lassen sich diese Informationen auch gut über Mitarbeiter-Newsletter oder interne Benachrichtigungen verbreiten. 

Unternehmen, die sich für ein Bonusprogramm auf der Basis von Geschenk- oder Prepaid-Karten entscheiden, sollten die Seriosität ihrer Incentive-Partner überprüfen. Mit zunehmender Marktgrösse steigt auch die Attraktivität für betrügerische Akteure. Um seriöse von unseriösen Angeboten zu unterscheiden, hilft die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen externen Partner. Spezialisten unterstützen zudem von Anfang an dabei, ein Mitarbeiter-Incentive-Programm individuell auf die Bedürfnisse des Unternehmens und seiner Mitarbeiter zuzuschneiden. Dadurch entsteht ein flexibles und attraktives Portfolio, das bestehendes Personal bindet und neue Fachkräfte anzieht.

Zum Autor: Leif-Eric Marx, Managing Director DACH & CEE bei BHN.

Quelle: www.blackhawknetwork.com

(Visited 256 times, 1 visits today)

Weitere Artikel zum Thema