Werkstoff-Kompetenz sehr gefragt

Anlässlich der Messe "Blechexpo" in Stuttgart führte der Schweizer Präzisionshersteller etampa AG aus Grenchen eine Umfrage zum Thema Werkstoff-Kompetenz durch. Die Ergebnisse sind aufschlussreich: 62,4 Prozent der Befragten erwarten eine detaillierte Werkstoff-Beratung, über 50 Prozent nehmen sie regelmässig in Anspruch. Und: Das aktive Co-Engineering gewinnt an Bedeutung.

Feingeschnittener Ventilsitz für einen Hydraulikblock eines ABS-Systems (Bild: etampa AG, Grenchen)

Die Ergebnisse der Umfrage zum Thema Werkstoff-Kompetenz, die der Schweizer Präzisionshersteller etampa AG anlässlich der zurückliegenden Blechexpo in Stuttgart durchgeführt hat, sind nach Angaben des Unternehmens aufschlussreich. Befragt wurden während der Messe 125 Personen (anonym). Die Frage, ob die Umfrage-Teilnehmer von ihrem Stanz- und Feinschneidhersteller eine kompetente und detaillierte Werkstoff-Beratung erwarten, beantworteten 62,4% der Befragten mit ja; eine teilweise Erwartung hegen 32%, nur 5,6% haben hier keinerlei Erwartenshaltung. 27,2% der Befragten haben diese Beratung bislang ein mal in Anspruch genommen, über 50%, nämlich genau 54,4%, bereits mehrfach. 60% der Umfrage-Teilnehmer waren mit der ihnen von ihrem Lieferanten empfohlenen Qualität des Werkstoffes zufrieden, 32,8% sogar sehr zufrieden.

Allerdings gibt es durchaus auch Beratungs-Defizite: 43,2% der Teilnehmer beklagten eine mangelnde Qualität und Tiefe in der Beratung; immerhin 40,8% der Umfrage-Teilnehmer sahen sich bereits schon einmal gezwungen, während der laufenden Serienproduktion den Werkstoff zu wechseln. Die Gründe hierfür waren unter anderem Festigkeitsprobleme, eine zu geringe Haltbarkeit oder nicht ausreichende mechanische Eigenschaften.

Daniel Brügger, etampa CEO: „Diese Umfrage liefert uns ein ziemlich genaues Stimmungsbarometer und zeigt deutlich, wie filigran und genau die Stanz- und Feinschneideanforderungen betrachtet werden müssen. Gerade das Zusammenspiel unterschiedlicher Werkstoffe in Verbindung mit diversen Oberflächen- und thermischen Behandlungen zusammen mit den Umformprozessen muss genauestens geprüft werden.“ Dass bereits knapp 41% der Umfrage-Teilnehmer wegen Werkstoff-Mängeln eine Serienproduktion unterbrechen mussten, ist für Brügger ein deutlicher Beweis dafür, dass noch reichlich Luft nach oben ist: „Das geht eindeutig besser“.

Sehr erfreulich findet der etampa CEO hingegen die Tatsache, dass das aktive Co-Engineering, also die Zusammenarbeit zwischen Hersteller und Kunde zu einem sehr frühen Entwicklungs-Zeitpunkt immer mehr an Bedeutung gewinnt. Brügger: „Hier können die Kunden bei der gemeinsamen Produkt-Entwicklung definitiv vom Know-how ihres Lieferanten profitieren. Gut 40% der Befragten messen dieser Form der Zusammenarbeit eine sehr hohe Bedeutung zu; immerhin 23,2% möchten ihren Hersteller partiell hinzuziehen, während 34,3% der Befragten die Eigenentwicklung bevorzugen.“ Das decke sich auch mit der Erfahrung, die man im eigenen Hause mache: „Der Anteil des aktiven Co-Engineerings in der Produktentwicklung ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen“.

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