Watt d’Or 2022: Bundesamt für Energie verleiht Energiepreis an drei Unternehmen

Am 6. Januar 2022 verlieh das Bundesamt für Energie zum fünfzehnten Mal den Energiepreis Watt d'Or. Die Gewinner des Watt d'Or 2022 sind die SBB (Kategorie Energietechnologien), die Verora AG (Kategorie Erneuerbare Energien) und die schaerraum AG (Kategorie Gebäude und Raum).

Die SBB gewinnen den Watt d’Or 2022 für ihre intelligente Laststeuerung gegen Stromverbrauchspitzen im Taktfahrplan. (Bild: (c) SBB CFF FFS)

Zum nunmehr 15. Mal wurde am 6. Januar 2022 durch das Bundesamt für Energie der Energiepreis Watt d’Or verliehen. Der nicht dotierte Preis zeichnet aussergewöhnliche Leistungen im Energiebereich aus. Die Trophäe – eine Schneekugel – wurde dieses Jahr aufgrund der Pandemiesituation in kleinem Rahmen überreicht. Die Jury für den Watt d’Or 2022 stand unter dem Vorsitz der St.Galler Nationalrätin Susanne Vincenz-Stauffacher. 

Gewinner des Watt d’Or 2022

Insgesamt haben 31 Organisationen Projekte eingereicht, die von einem Expertenteam evaluiert wurden. Für die Endrunde nominiert wurden schliesslich 11 Beiträge. Daraus hat die Jury nun die Siegerprojekte in den vier Watt d’Or-Kategorien gekürt, wobei: In diesem Jahr gibt es in der Kategorie Mobilität keinen Gewinner. In der Kategorie „Energietechnologien“ gewinnt dieses Jahr die SBB den Preis, die Verora AG aus Edlibach ZG in der Kategorie „Erneuerbare Energien“ und die schaerraum AG aus Horw LU in der Kategorie „Gebäude und Raum“.

Intelligente Laststeuerung gegen Stromverbrauchsspitzen

Die SBB wurden für ihre intelligente Laststeuerung gegen Stromverbrauchsspitzen im Taktfahrplan ausgezeichnet. Zum Einsatz kommt dabei eine selbst entwickelte Lastmanagement-Software. Diese schaltet bei Lastspitzen, die bei der bekanntlich sehr hohen Taktdichte des Fahrplans immer wieder vorkommen können, Zugwagen- und Weichenheizungen für kurze Zeit ab. So flexibilisiert die SBB den Verbrauch und optimiert als «Prosumer» das Zusammenspiel mit der Stromproduktion. Bis 2023 kann die SBB auf diese Weise 70 Megawatt flexibel steuern. Sie übernimmt damit eine Vorbildrolle auch für das allgemeine Stromnetz der Schweiz, so ein Fazit der Jury.

Pflanzenkohle speichert CO2

In der Moränenregion Menzingen/Neuheim (Kanton Zug) befindet sich eine Keimzelle für die noch jungen Negativemissionstechnologien (NET). Seit 2012 produziert hier die Verora AG, eine Gruppe von Landwirten aus dem Zuger Berggebiet, Pflanzenkohle aus naturbelassenem Baum- und Strauchschnitt. Die dazu nötige Pyrolyse-Anlage hat das Team der Verora AG in den letzten 10 Jahren vom Prototypen des deutschen Universitäts-Spinoffs Pyreg GmbH zur zuverlässig funktionierenden Produktionsanlage entwickelt. Die Pflanzenkohle vermindert als Futterzusatz die Bildung von Klimagasen bei der Verdauung der Kühe, sie vermindert den Ammoniakgeruch im Stall, erhöht den Nährstoffgehalt von Dünger und Kompost, macht landwirtschaftlichen Böden robuster und fruchtbarer und bindet darin das CO2 über Jahrhunderte.

Gewinner des Watt d’Or 2022 in der Kategorie „Erneuerbare Energien“: Von links nach rechts: Albin Keiser, Fabian Keiser (Verwaltungsratspräsident Verora AG), Adrian Würsch (Geschäftsführer Verora AG), Fredy Abächerli (Verwaltungsrat Verora AG) (Bild: zVg / Bundesamt für Energie)

Ebenfalls mit dem Watt d’Or 2022 ausgezeichnet: Klimaneutrales Gewerbe- und Wohnhaus

Holzbauten entwickeln sich immer mehr zu einer wirtschaftlich attraktiven Alternative zu herkömmlichen Bauweisen. Die schaerraum AG aus dem luzernischen Horw hat nach dem modularen Planungsprinzip „RaumRaster“ ein klimaneutrales Gewerbe- und Wohnhaus erstellt. Das Prinzip basiert auf einem Holzskelett, das auf einem Betonsockel steht und die gesamte Last des Gebäudes trägt. Dank flexibel kombinierbaren Modulen konnte die Bauzeit erheblich verringert werden: Das Gebäude wurde in nur acht Monaten erstellt. Auch die Haustechnik schont Ressourcen und Kosten: Die smarte Koppelung der Klimatechnik mit den Energiepfählen, der Wärmepumpe, den Solaranlagen auf Dach und Carport und einem Batteriespeicher produziert das Gebäude rund 50% mehr Energie als es verbraucht. In den Augen der Jury ist das Planungsprinzip „RaumRaster“ von schaerraum AG für den Bau von Mehrfamilienhäusern aus Holz ein vielversprechender Ansatz, um klimafreundlich, ressourcenschonend und kostengünstig zu bauen.

Quelle: Bundesamt für Energie

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