Was eine moderne Datacenter- Infrastruktur bieten soll

Um ihre Datacenter auf dem neusten Stand zu halten, unterzog die GIA Infor- matik AG im Auftrag des Eigentümers Müller Martini ihre Standorte einer tiefschürfenden Analyse. Das Resultat: Luzern soll als zusätzlicher Standort fungieren und bald das Datacenter in Zofingen ablösen.

Was eine moderne Datacenter- Infrastruktur bieten soll

Der Schweizer IT-Dienstleister GIA Informa- tik betreibt aktuell zwei Datacenter in eige- nem Namen in Oftringen und Zofingen. Sie befinden sich in einem guten Ausrüstungszu- stand mit unterbrechungsfreier Stromversor- gung mit Batterien, Überwachung, Grund-

 

«In den kommenden zwei bis fünf Jahren ist es höchstwahr- scheinlich, dass die Kunden für ihre Daten mehrheitlich eine private Cloudlösung wünschen.»

 

wasserkühlung, einem starken Energiewert und je einem Generator, der sich bei Strom- ausfall automatisch einschaltet. Das Prob- lem? Die beiden Datacenter liegen geogra- fisch in derselben Geländekammer und so- mit zu nahe beieinander. Überdies bestand schon seit längerer Zeit eine Überschwem- mungsgefahr in der Hochwasserzone. Der Rückstau in der Kanalisation erhöhte dieses Risiko zusätzlich. «Aus diesem Grund ent- schieden wir uns, eine eingehende Analyse durchzuführen, um die derzeitigen Gefah- renherde zu lokalisieren. In der Folge gab der Verwaltungsrat des Müller-Martini-Konzerns – des Eigentümers von GIA Informatik – grünes Licht, einen neuen Standort zu eva- luieren und das Projekt umgehend umzuset- zen», sagt Jürg Gysel, ICT Consultant und Pro- jektleiter GIA Informatik.

 

Vielfältige Kriterien erschwerten die Evaluation
Die diversen Kriterien hatten zur Folge, dass nur wenige Orte in der Schweiz für ein neues Datacenter in Frage kamen:

 

  • nicht in derselben Geländekammer (dies wird häufig in den Ausschreibungsunterla- gen gefordert)
  • hochwassertechnisch nicht im gefährdeten Bereich
  • nicht in der Nähe eines Flughafens
  • aufgrund der Latenzzeit nicht weiter als 100 Kilometer vom jetzigen Standort in Of- tringen entfernt
  • AKW-technisch ausserhalb der Schutzzone 2
  • von Oftringen aus gut erreichbar

Redundant geführte Leitungen
Der neue Standort sollte zudem dem Stan- dard entsprechen und ISO-27001-zertifiziert sein. «Wir entschieden uns für ein Datacenter in Littau/Luzern, da es sämtliche Erfordernis- se erfüllt. Anfang 2019 nahmen wir es in Be- trieb. Indem wir auf unterschiedliche Weise Energie zuführen, stellen wir sicher, dass in einer Krisensituation nicht alle Datacenter betroffen sind. Dies führt zu einer massiv hö- heren Qualität», führt Jürg Gysel aus. Die Lei- tungen der bisherigen Datacenter von GIA In-formatik nach Luzern werden redundant ge- führt. Das heisst, sie verlaufen auf separaten Wegen und kreuzen sich nie.

Schnelle Verbindungen dank 100-Gigabit-Dark-Fiber
Die schnellen Verbindungen stellt die IT- Dienstleisterin mit DWDM-Technologie und Bandbreiten von 100-Gigabit-Dark-Fiber- Standleitungen sicher. Zum Vergleich: Die Re- gel sind 10 respektive 40 Gigabit. Somit stehen bei GIA Informatik die Systeme nach einem

 

«Da die Distanz mit weniger als 100 Kilometern relativ kurz ist, erreichen wir eine tiefe Latenzzeit. Dank ihr betreiben wir die Systeme für die Kunden performant und desastertolerant.»

 

Unterbruch rasch wieder zur Verfügung. «Da die Distanz mit weniger als 100 Kilometern re- lativ kurz ist, erreichen wir eine tiefe Latenz- zeit. Dank ihr betreiben wir die Systeme für die Kunden performant und desastertolerant. Weitere Vorteile sind die kurzen Wege, der Standort in einer anderen Geländekammer und dadurch eine Minimierung der Risiken», stellt Jürg Gysel dar. Aktuell sind die Datacen- ter in Oftringen und Zofingen mit Internet und MPLS-Provider redundant angebunden. Die Connectivity wird nach Luzern repliziert, weshalb der Communication Breakout in Of- tringen und Luzern bestehen wird.

 

Welches sind die Kundenwünsche?
In den kommenden zwei bis fünf Jahren ist es höchstwahrscheinlich, dass die Kunden für ihre Daten mehrheitlich eine private Cloud- lösung wünschen. GIA Informatik verfügt über genug Kapazität für den Ausbau und die Übermittlung. «Wir lagern die Daten dort, wo wir unsere Leistungen erbringen: in unseren eigenen Datacentern in der Schweiz. Durch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, das hohe Ausbildungsniveau und die klare Gesetzgebung können wir für höchste Quali- tät garantieren: Schweizer Qualität», bekräf- tigt Jürg Gysel. Ferner ist eine georedundante Anbindung wichtig, zum Beispiel der Private Cloud an den Kundenstandort. Wenn ein Elementarereignis eine Leitung beschädigt oder ein Bagger ein Kabel herausreisst, fallen nie alle Datacenter gleichzeitig aus.

Agilität als Trumpf
Als Service-Provider ist GIA Informatik tech- nologisch innovativ und flexibel. «Die inter-nen Wege sind kurz, weshalb das Unterneh- men schnell im Umsetzen von Projekten ist», erklärt Jürg Gysel. Im Vergleich mit anderen Mitbewerbern sticht hervor, dass GIA Infor- matik – zusammen mit Müller Martini – Ei- gentümerin ihrer Datacenter ist. Zusätzlich steht am Standort Luzern ein modernes, leis- tungsfähiges und sicheres Datacenter in einer anderen Geländekammer für die Kunden zur Verfügung.

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