Vorfreude auf das Treffen der QS-Experten
Bei der internationalen Fachmesse für Qualitätssicherung vom 23. bis 26. April 2024 treffen sich Anbieter und Anwender von Lösungen für die Qualität eines Produktes, eines Ablaufs oder einer Dienstleistung in Stuttgart. Für QS-Verantwortliche gehört diese Fachmesse zum wichtigsten Branchenevent eines Jahres, weil sie verschiedene Messtechnikarten abbildet und branchenübergreifend relevant präsentiert.
Sie bildet einen fixen Termin im Kalender vieler QS-Experten: Die Control in Stuttgart – dieses Jahr vom 23. bis 26. April 2024. Das Themenspektrum umfasst Technologien aus den Bereichen Vision, Bildverarbeitung, Sensorik sowie Mess- und Prüftechnik. Fachbesucher dürfen sich aus der Sicht der Messeveranstalter auf Toptechnologien und eine hohe Internationalität freuen. Als Stärke der Control zu sehen ist die branchenübergreifende Abbildung von Systemen und Lösungen für die Qualitätssicherung. QS-Verantwortliche aus allen Unternehmensbereichen finden hier Antworten auf ihre Fragen – sowohl in industriellen als auch nichtindustriellen Bereichen. Dies bestätigt auch Messechefin Bettina Schall im Interview.
Frau Schall, welche Trends sehen Sie gegenwärtig in der Qualitätssicherung und im Qualitätsmanagement?
Bettina Schall: Moderne Qualitätssicherungsmassnahmen spielen eine wichtige Rolle bei der Bewältigung der Produktionsherausforderungen in Bezug auf Effizienz, Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit. Es geht darum, Abfälle, Mängel und Fehler im Produktionsprozess zu minimieren und Prozesse wirtschaftlich zu gestalten. Aber auch viele verschiedene Sicherheitsaspekte spielen eine grosse Rolle. Qualitätssicherungsmassnahmen tragen auf verschiedene Weise dazu bei, Fehler zu vermeiden, Abläufe zu verbessern und umweltverträgliche Praktiken zu fördern. Messen, prüfen, kontrollieren, auswerten, dokumentieren – in allen Branchen und Unternehmensbereichen werden durchgängige Lösungen für diese Funktionen benötigt. Denn immer mehr Daten werden erfasst, ausgewertet, verknüpft und an die Systeme zurückgegeben. Deshalb spielen auch die Software und intelligente Auswertealgorithmen auf der Control eine immer wichtigere Rolle.
Wie deckt die Control diese Trends ab?
Die jährliche Control ist für viele Unternehmen ein fixer, unverzichtbarer Messetermin. Sie ist deshalb so interessant, weil sie verschiedene Messtechnikarten abbildet und branchenübergreifend relevant präsentiert – das ist ein wichtiges Herausstellungsmerkmal der Control. Fachleute aus aller Welt diskutieren hier auf Topniveau mit hoher Fachkompetenz neue Anforderungen und neue Möglichkeiten der Qualitätssicherung. Die praxisnahe, pragmatische Arbeitsatmosphäre bei zugleich hoher Internationalität macht die Control zum weltweit einmaligen Treffpunkt der QS-Profis.
Was sind die besonderen thematischen Highlights dieses Jahr?
Insgesamt stehen die fortschreitende Automatisierung, Digitalisierung und Vernetzung als grosse Überschriften über allen Themen. Konkret werden die Highlights zum Beispiel Inline-Prüfungen betreffen, modernste Vision-Systeme, erweiterte Analysen auch auf KI-Basis, weiterentwickelte Software sowie Prozessverbesserung durch Simulationen. Auch die einfache Bedienbarkeit von Maschinen und Prüftools ist ein aktuelles Thema. Denn auch in der Qualitätssicherung ist der Fachkräftemangel zu kompensieren. Auch 2024 organisiert der Fraunhofer-Geschäftsbereich Vision wieder eine Sonderschau «Berührungslose Messtechnik», die einen Querschnitt neuer Technologien, Applikationen und Systemkomponenten der berührungslosen Mess- und Prüftechnik zeigt. Hier erhalten Anwender konkrete Unterstützung bei der Auswahl der für sie jeweils passenden Prüftechnologie. Auch eine spannende Start-up-Area wird wieder vorbereitet, um die Themen rund um Messtechnik und Qualitätssicherung mit Ideen und neuen Sichtweisen junger Unternehmen zu erweitern.
Dieses Jahr wird die Messe nur zwei Hallen belegen. Wird sich die Control auf bestimmte Themen konzentrieren?
Das Themenspektrum der Control 2024 ist ungeschmälert und bildet verschiedene Messtechnikarten für verschiedene Branchen ab. Diejenigen Unternehmen, die teilnehmen, werden das international hochgeschätzte Branchenhighlight wieder als ein Fest in hervorragender Arbeitsatmosphäre feiern. Hohe Internationalität, hohes Fachbesucherinteresse, QS-Technologien auf Topniveau – die Control punktet durch Qualität und Relevanz, nicht nur Quantität. Fachbesucher werden von einem entspannten, konzentrierten und effizienten Messebesuch profitieren.
Im Vorfeld gab es Diskussionen über einen möglichen Zwei-Jahres-Rhythmus der Control. Wie sehen diesbezüglich die Pläne aus?
Was den Messeturnus angeht, stehen wir eng mit dem Ausstellerbeirat und der Ausstellerschaft insgesamt in Verbindung. Bisher spricht sich die Mehrheit dafür aus, unbedingt den jährlichen Turnus beizubehalten, weil die Control als Treffpunkt der gebündelten QS-Kompetenz ein fixer Termin im Jahreskalender ist. Aber durchaus bevorzugen einige der Branchenbeteiligten aus individuellen Gründen einen Zweijahresturnus. Hier bleiben wir als Messeveranstalter und Dienstleister selbstverständlich weiter im Gespräch und sind für alle sinnvollen und nutzbringenden Entwicklungen offen.
Die Rolle der Qualitätssicherung in den Unternehmen verändert sich. Lässt sich dies auch an der Control ablesen – möglicherweise an einer Veränderung der Themen oder der Besuchergruppen?
Das ist ja ganz klar: Die Fertigungsabläufe verändern sich, der Umfang an Qualitätssicherungsmassnahmen nimmt zu, und Bereiche, die bisher nur wenig oder noch keine QS-Massnahmen ergriffen hatten, kommen neu hinzu – all diese Veränderungen sind ganz selbstverständlich zu beobachten, und natürlich geht hier auch die Control mit. Vor allem ist seit Jahren ein wichtiges Thema, dass das Messen und Prüfen keine gesonderten Vorgänge mehr sind, sondern prozessintegriert «inline» stattfinden. Daraus resultieren wiederum konkrete Anforderungen an die Prüfeinrichtungen – beispielsweise hinsichtlich Robustheit und Empfindlichkeit. Die Entwicklungen der «Industrie 4.0» haben auch eine «QS 4.0» nach sich gezogen – also insgesamt eine Integration, Vernetzung, automatisierte Abfragen und Auswertungen etc. Die QS nimmt an Bedeutung zu, weil sie eine massgebliche Basis ist für Ressourcenschonung, Fehlerfreiheit, Ausschussreduzierung, Effizienz insgesamt, aber auch hinsichtlich Zuverlässigkeit und Sicherheit. Deshalb sind die QS-Themen spannend, sie entwickeln sich rasant und zukunftsgerichtet. All dies spiegelt auch die Control wider.
Wie nehmen Sie die Stimmung in der QS-Branche wahr?
QS-Massnahmen sind für Unternehmen essenziell und zukunftsbestimmend, deshalb ist die Branche gut aufgelegt und eine Wachstumsbranche. QS-Themen sind Toptechnologie mit viel Fortschritt und Forschung, also durchweg innovativ und nach vorn gerichtet. Gleichwohl werden fertigende Unternehmen aktuell durch viele Faktoren stark beansprucht – etwa Kostendruck, Fachkräftemangel, Lieferkettenunsicherheiten und geopolitische Unsicherheiten. Das betrifft ja alle. Zugleich bedeutet gerade eine konsequente QS mehr Wirtschaftlichkeit und Effizienz für die Unternehmen und wirkt entlastend. Wenn es also darum geht, dass Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsziele erreichen wollen – mithin Verbesserungen in ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht – sind QS-Massnahmen auf unterschiedlichsten Ebenen und in verschiedensten Bereichen die Voraussetzung. So wird die QS wichtiger denn je.
Zwei vollbesetzte Messehallen
Die Control 2024 hat wieder ihren gewohnt festen Teilnehmerkern mit vielen namhaften Ausstellern, fast die Hälfte davon aus dem Ausland. Aus der Schweiz vor Ort sind gemäss Ausstellerverzeichnis (Stand März 2024) 25 Unternehmen, darunter z.B.:
- BETA CAE Systems International AG (Halle 10, Stand 1011) zeigt ein virtuelles Spannwerkzeug, mit dem sich eine physische Spannvorrichtung für die Qualitätsprüfung von Teilen simulieren lässt.
- Comet X-Ray (Halle 10, Stand 1213): Dieses Unternehmen entwickelt und fertigt Metall/Keramik-Röntgenquellen und die dazugehörigen Komponenten für die zerstörungsfreie Prüfung von Materialien in der Elektronik-, Automobil-, Luftfahrt-, Pipeline- und Stahlindustrie sowie für die stationäre und mobile Inspektion von Gepäck und Fracht an Flughäfen und Grenzen.
- Peter Lehmann AG (Halle 10, Stand 1405) hat ein neues auf Messtechnik optimiertes Drehtischprogramm entwickelt. Damit wird das fertigungsnahe Messen vereinfacht.
- Maprox (Halle 10, Stand 1400) präsentiert in Stuttgart sein ultrapräzises UP Futter, das sich selbst zentriert und für Wiederholgenauigkeit im µ-Bereich sorgt.
- Marcel Aubert SA (Halle 8, Stand 8301) ist mit dem Werkzeugprüfgerät 70 auf der Messe. Es handelt sich dabei um eine Messmaschine für die Messung von Schneidwerkzeugen. Messungen können ohne Änderung der Werkzeugausrichtung durchgeführt werden.
- Sontec Automatisierte Prüftechnik AG (Halle 10, Stand 1109) zeigt verschiedene Prüfautomaten, z.B. für die akustische Prüfung von Serienteilen.