Über zwei Drittel der Schweizer Unternehmen planen Investitionen in digitales Know-how
70 Prozent der Schweizer Unternehmen erklären in Sachen Ausbau der digitalen Kompetenzen eine höhere Investitionsbereitschaft. 41 Prozent erwarten, dass durch die Investition die Produktivität gesteigert werden kann. Auch der Staat soll unterstützen. Rund ein Drittel der Befragten sieht im Zugang zu kostenloser Ausbildung den besten Weg, wie der Ausbau digitaler Fähigkeiten gefördert werden kann. Das zeigt die Studie «We Power The Nation», die YouGov im Auftrag von Sage bei 3000 Unternehmen in 12 Ländern durchgeführt hat.
Mehr als zwei Drittel (70 %) der befragten Schweizer Unternehmen gehen davon aus, dass sie in digitale Kompetenzen investieren werden. Damit liegt die Schweiz vor ihren Nachbarn Frankreich (64 %) und Deutschland (66 %). Die Investition in die Ausbildung der digitalen Fähigkeiten von Mitarbeitenden (59 %) steht dabei im Vordergrund, gefolgt von Investitionen in digitale Ressourcen (56%). 40 Prozent der Unternehmen nennen als Hauptgrund für dieses Investitionsverhalten, dass die digitalen Kompetenzen zentrale Bedeutung für die Geschäftsstrategie haben. Die Sicherung eines Wettbewerbsvorteils folgt mit 37 Prozent auf Rang 2.
Die rund 25 Prozent der befragten Unternehmen, die während der nächsten 12 Monate voraussichtlich nicht in digitale Fähigkeiten investieren werden, geben als Hauptgrund einen mangelnden Druck der Kunden (32 %) an. Ein vergleichbar hoher Anteil erklärt, dass Investitionen in digitale Fähigkeiten kurzfristig keine Priorität haben (31 %).
Steigerung der Produktivität als Hauptvorteil
Unabhängig davon, ob sie im nächsten Jahr in digitale Kompetenzen investieren wollen oder nicht, wurden alle Unternehmen nach den deutlichsten Vorteilen von Investitionen in digitale Kompetenzen gefragt. Die Befragten sehen die grössten positiven Auswirkungen in Form von Produktivitätssteigerung (41 %), flexiblerem Arbeiten (40 %) und besserem Kundenservice (34 %). Gerade Produktivitätssteigerungen werden besonders häufig bei grossen Unternehmen (46 %) genannt.
Cloud Computing für höhere Produktivität nutzen
Cloud-Anwendungen ermöglichen in diesem Zusammenhang flexiblere Anpassungen an sich stetig verändernde Markt- und Kundenanforderungen. Zugleich lassen sie sich einsetzen, um digitale Kompetenzen zu stärken, indem sie Informationen effizienter zusammenführen und helfen, Datensilos aufzubrechen. Die Erhebung von Sage hat jedoch gezeigt, dass erst 30 Prozent der befragten Schweizer Unternehmen Cloud-Anwendungen für administrative Aufgaben wie Löhne, Buchhaltung und HR nutzen.
Tobias Ackermann: «Die Investitionsbereitschaft in digitale Kompetenzen zeigt, dass Schweizer Unternehmen die Tragweite der Digitalisierung erkannt haben. Ich werte das als sehr positive Entwicklung, denn gerade diese Fähigkeiten spielen bei der Zukunftsfähigkeit von Unternehmen eine entscheidende Rolle. Gleichzeitig zeigt sich aber, dass KMU beim Einsatz von Cloud-Anwendungen noch Nachholbedarf haben. Sie benötigen nachhaltige Unternehmensstrategien. Dabei geht es auch um die Entscheidung, ob man in eine eigene Cloud-Infrastruktur investieren soll, oder ob man sie mietet und die Betriebsverantwortung auslagert.»
Europaweit stärkster Wunsch nach Finanzmitteln für Auszubildende
Hinsichtlich der Frage, wie der Staat Unternehmen beim digitalen Wissensaufbau unterstützen kann wünschen sich 35 Prozent der Schweizer Unternehmen den Zugang zu kostenloser Ausbildung, gefolgt von Steuervergünstigung (32 %) und dem Zugang zu Finanzmitteln für Lernende bzw. Lehrstellen (32%). Der Wunsch nach staatlicher Unterstützung für Lernende sticht in der Schweiz im Vergleich zu allen untersuchten europäischen Märkten am stärksten hervor, deutlich stärker als beispielsweise in den direkten Nachbarländern Frankreich (19 %) und Deutschland (20 %).