Transformation ist ein Handwerk

Am 17. Juni 2022 fand im Bürgenstock Resort das ESPRIX Forum statt. Dabei vermittelte Prof. Dr. Dr. Stefan Brunnhuber interessante Einsichten, weshalb Transformation wichtiger denn je ist.

Das Team von Clinique de La Source um Dimitri Djordjévic (mit Trophäe) freut sich über den Preis. Ganz links, mit rotem Schal, Jurypräsident Christian Hunziker, Wolfgang Martz (am Rednerpult) hält die Laudatio. (Bild: Thomas Berner)

Nach corona-bedingter Pause durfte es endlich wieder stattfinden: Das ESPRIX Forum, das jeweils ganz im Zeichen der Vergabe des ESPRIX Swiss Awards for Excellence steht. Dieses Jahr gab es, auch wenn es keinen Hauptgewinner gab, zwei Preisträger: Die Clinique de La Source aus Lausanne und die Schützen Rheinfelden AG. Beide wurden durch ehrenamtliche EFQM-Assessorinnen und -Assessoren während mehrerer Tage eingehend „durchleuchtet“ und am Schluss durch die Jury unter dem Vorsitz von Christian Hunziker bewertet. Die Clinique de La Source unter Führung von Dimitri Djordjévic gewann den Preis „Nutzen für Kunden stiften“, zum zweiten Mal nach 2014. Für die Schützen Rheinfelden AG, die Hotels und eine Klinik für psychische Krankheiten unter einem Dach betreibt, nahm Direktor Dr. med. Hans-Peter Flury die Trophäe in Empfang. Die Schützen Rheinfelden AG wurde insbesondere für ihre ganzheitlich auf den Menschen ausgerichtete Betriebskultur gewürdigt.

Die Schützen Rheinfelden AG ist ebenfalls ESPRIX-Preisträgerin. Die Laudatio hält hier der Generalsekretär des Departements Gesundheit und Soziales (DGS) des Kantons Aargau, Stephan Campi. (Bild: Thomas Berner)

Die Notwendigkeit der Transformation

Vor der Preisverleihung sprach Prof. Dr. Dr. Stefan Brunnhuber zum Thema „Die Kunst der Transformation“. Der Mediziner, Wirtschaftssoziologe, Psychiater und Ökonom ist Mitglied des Austrian Chapter des Club of Rome, jener Organisation also, die vor 50 Jahren erstmals in einem Bericht auf die Endlichkeit der globalen Ressourcen hinwies. Entsprechend wies Brunnhuber mit Nachdruck darauf hin, dass sich der Prozess „Loosing Earth“ in den letzten Jahren massiv beschleunigt hat – nicht nur durch den Verbrauch von Ressourcen, sondern auch durch die dadurch verursachten Konsequenzen wie Umweltverschmutzung und Klimawandel. „Die Kosten sind schon verursacht, doch die Rechnung dafür ist noch nicht bezahlt“, so Brunnhuber. Er wies aber auch auf die Chancen hin: Unendlich ist etwa die Ressource des menschlichen Geistes. Dies ist die Grundlage, um viele Probleme lösen zu können oder sich neuen Situationen anzupassen. So habe etwa die Erfindung der Nadel dazu geführt, dass der Mensch schon in Urzeiten sich an Klimata anpassen konnte, für die er eigentlich nicht geschaffen ist. Dieses Beispiel unterstreicht, dass Transformation letztlich reines Handwerk ist. Stichworte in diesem Zusammenhang – der Referent spricht dabei von sechs „R“s – sind: Regionalisierung (anstelle von Globalisierung), Reduktion, zu regenerativer Landwirtschaft zurückkehren, Resilienz, Regeln und Re-Shaping (in dem Sinne, dass wir unseren Lebensstil modifizieren). Bleibt zu hoffen, dass Brunnhubers Ausführungen nicht nur bei den Anwesenden auf fruchtbaren Boden fallen…

Prof. Dr. Dr. Stefan Brunnhuber bei seinem Vortrag. (Bild: Thomas Berner)

Nächste Vergabe des ESPRIX Swiss Award for Excellence: Juni 2024

Durch den Abend, der durch verschiedene Showblocks, etwa die Tambourengruppe „Stickstoff“ oder die Sängerin „Elle“, angenehm unterbrochen wurde, führte Phil Dankner. Die Location und das sommerliche Wetter schufen insgesamt eine preiswürdige Atmosphäre. Auch Franz Odermatt, Präsident des Stiftungsrates von ESPRIX Excellence Suisse, äusserte sich sehr erfreut über den gelungenen Abend. Er ermuntert Organisationen, die auf ihrem EFQM-Weg schon sehr weit fortgeschritten sind, sich für die nächste Vergabe des ESPRIX Swiss Award for Excellence zu bewerben. Diese ist für Juni 2024 vorgesehen.

Weitere Informationen: www.esprix.ch

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