Tipps für das Management hybrider Arbeitsmodelle

In Zeiten der Pandemie hat sich das Homeoffice als sinnvolles Pendant zur Büropräsenz etabliert. Führungskräfte müssen es sich daher als unverzichtbares Element zukünftiger Arbeitsorganisation auf die Agenda schreiben. Die fünf wichtigsten Voraussetzungen für hybride Arbeitsmodelle.

hybride Arbeitsmodelle
Malte Helmhold, Unsplash

Für die Arbeitsorganisation der Zukunft zeichnet sich ein hybrides Modell ab, in dem Büroarbeit, Heimarbeit und mobiles Arbeiten gleichberechtigt neben- und miteinander stehen und sinnvoll vernetzt werden. Unternehmen und vor allem Führungskräfte müssen sich auf diese neue Situation einstellen und auf verschiedenen Ebenen die Grundlagen dafür schaffen. Das globale Technologieunternehmen Zoho zeigt die wichtigsten Handlungsfelder auf:

  1. Die richtige Infrastruktur schaffen. Eine wichtige Voraussetzung für das hybride Arbeitsmodell ist eine entsprechende technische Infrastruktur. Sie muss im Backend die Datenintegration sichern und im Frontend eine durchgängige und einheitliche Arbeitserfahrung für Mitarbeitende schaffen, egal von wo aus sie arbeiten. Auf diese Weise kann auch den Kunden eine exzellente Customer Experience geboten werden.
  2. Unternehmenskultur anpassen. Damit hybride Arbeitsmodelle organisationsweit Akzeptanz finden, muss sich auch die interne Kultur des Unternehmens verändern. Führungskräfte haben die Aufgabe, interne Strukturen, Sicherheitsrichtlinien, Compliance- und Sicherheits-Vorgaben anzupassen und auf deren Einhaltung zu achten. Gleichzeitig müssen sie die Angestellten aktiv mit ins Boot holen, sie umfassend über alle Veränderungen informieren und ihnen die nötige Zeit geben, um sich mit der neuen Firmenkultur vertraut zu machen.
  3. Mitarbeiter schützen. Nicht alle Mitarbeiter kommen mit den veränderten Bedingungen hybrider Arbeitsmodelle gleich gut zurecht: Einigen macht der Mangel an sozialen Kontakten am Arbeitsplatz nichts aus, andere wiederum laufen Gefahr, sich einsam und isoliert zu fühlen. Führungskräfte müssen daher ihre Mitarbeiter emotional schützen. Um das emotionale Wohlbefinden der gesamten Belegschaft zu gewährleisten, sollte sowohl auf Team- als auch auf individueller Ebene ein regelmässiger Austausch stattfinden. Dieser hilft zu beurteilen, ob Strukturänderungen erforderlich sind. Auch im Hinblick auf Datenschutz im Homeoffice tragen Manager eine Sorgfaltspflicht. Voraussetzung dafür ist die zentrale Regelung für die Nutzung von Tools, Anwendungen und Hardware, um sicherzustellen, dass sowohl die Daten der Mitarbeitenden als auch die des Unternehmens zuverlässig geschützt sind.
  4. Kommunikation und Motivation fördern. Der partielle Wegfall von physischer Anwesenheit im Büro hat Auswirkungen auf die interne Kommunikation und die Motivation der Mitarbeitenden. Der Einsatz moderner Kollaborations- und Kommunikationstools hilft dabei, dies aufzufangen und ein gleichbleibend starkes Engagement der Mitarbeitenden sicherzustellen. Auch hier spielt das regelmässige Gespräch mit jedem und jeder Einzelnen eine wichtige Rolle, um Anzeichen von Demotivation frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls gegenzusteuern.
  5. Für das Recruitment nutzen. Durch die Flexibilität hybrider Arbeitsmodelle wird Arbeit zunehmend unabhängig von Ort und Zeit. Starre Strukturen gehören der Vergangenheit an. Das Erreichen von Zielen und Ergebnissen rückt mehr und mehr in den Vordergrund, wobei es häufig keine Rolle spielt, ob dies während den althergebrachten Arbeitszeiten geschieht. Während einige regelmässige Kernarbeitszeiten aus geschäftlichen Gründen erforderlich sein können, kann bei hybridem Arbeiten doch ein Grossteil des Arbeitstages so gewählt werden, dass er dem individuellen Lebensstil entspricht. Dies eröffnet auch neue Möglichkeiten zur Rekrutierung von Mitarbeitern, die in den alten Arbeitsmodellen nicht zur Verfügung gestanden hätten.

„Hybride Arbeitsmodelle haben sich in der Pandemie vielerorts bewährt“, sagt Sridhar Iyengar, Geschäftsführer von Zoho Europe. „Jetzt gilt es, die darin liegenden Chancen zu erkennen und zu nutzen. Führungskräfte, die bereit sind, neue Strategien anzuwenden und neue Wege zu gehen, schaffen die besten Voraussetzungen, um ihr Unternehmen zukunftssicher zu machen. Jene allerdings, die starr an den alten Praktiken festhalten, werden möglicherweise ins Hintertreffen geraten.“

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