Swiss Engineering sieht sinkende Löhne bei Ingenieuren

Ingenieure und Architekten verdienen durchschnittlich 112'000 Franken pro Jahr, belegt die aktuelle Salärumfrage von Swiss Engineering. Gemäss der Salärumfrage sinken die Löhne leicht im Vergleich zum Vorjahr.

Trotz erwiesenem Ingenieurmangel scheint es den Arbeitgebern offenbar nicht möglich zu
sein, die Löhne gutem Personal anzupassen. (Bild: depositphotos)

Die Ergebnisse der Swiss Engineering Salärumfrage zeigen, dass die Löhne der Ingenieurinnen und Ingenieure sowie der Architektinnen und Architekten stagnieren. Die 4’858 Teilnehmenden der Salärerhebung von Swiss Engineering verdienen mit 112’000 Franken im Mittel sogar etwas weniger als im Vorjahr (113’000 Franken).

Trotz erwiesenem Ingenieurmangel scheint es den Arbeitgebern offenbar nicht möglich zu sein, die Löhne dem knappen Angebot anzupassen. Dass dies fatale  Auswirkungen hat, zeigt sich in der vor kurzem publizierten Studie von Swiss Engineering und economiesuisse zum Thema Ingenieurmangel (dossierpolitik Nr. 5/2017). Darin nennen Ingenieure und Architekten das Gehalt an dritter Stelle als Begründung, weshalb sie sich einem anderen Arbeitsgebiet zugewendet haben und nicht mehr im erlernten Beruf arbeiten.

Mögliche Gegenmassnahmen seitens Arbeitgebenden und Arbeitnehmenden sind in der Studie skizziert.

Ingenieure und Architekten sind „treu“

Bei vielen Ingenieuren und Architekten liegt der letzte Stellenwechsel schon längere Zeit zurück. 12 % aller Antwortenden traten 2016 oder im laufenden Jahr eine neue Stelle an, weitere 18 % vor höchstens vier Jahren. Dabei führt nicht jeder Stellenwechsel zu  einer Einkommensverbesserung. Zwei Drittel verdienten nach dem letzten Wechsel mehr. Jeder Vierte denkt derzeit über eine (erneute) berufliche Veränderung nach.

Die Hälfte aller Umfrageteilnehmer hat noch nie mit dem Vorgesetzten der aktuellen Stelle über eine mögliche Lohnerhöhung gesprochen.

Gute Chancen für Studienabgänger

Studienabgänger finden nach dem Studium sehr schnell eine erste  Stelle und verdienen dabei im Mittel 80’700 Franken. Die Unterschiede zwischen den verschiedenen Branchen und Fachrichtungen sind  allerdings beträchtlich. Architekten zum Beispiel erwartet ein deutlich tieferer Einstiegslohn von durchschnittlich 66’000 Franken.  Den höchsten Einstiegslohn erhalten Informatikingenieure mit durchschnittlich 88’000 Franken.

Startup-Angestellte gehen von Lohneinbussen aus

Wer in einem Startup arbeitet, setzt offensichtlich auf die Zukunft und nimmt zum Teil auch eine Lohneinbusse in Kauf. Mehr als ein Drittel der Startup-Mitarbeitenden verdient weniger als bei der ehemaligen Arbeitsstelle. Das mittlere Salär liegt in Startups mit 98’800 Franken deutlich tiefer als das Gesamtmittel aller Löhne. 40 % aller Startup-Mitarbeitenden sind mit ihrem gegenwärtigen Lohn nicht zufrieden.

www.swissengineering.ch

 

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