Swatch und CSEM forcieren Ecosystem für Kleinstobjekte

Das Neuenburger CSEM entwickelt zusammen mit Swatch ein sicheres Low-Power-Ecosystem für Uhren und Internet-of-Things (IoT-) Objekte. Diese Partnerschaft fokussiert dabei speziell auf Interkonnektionen von Kleinstteilchen, die man in Swiss Made Uhren nutzt.

 

 

Die Swatchgroup, ebenso CSEM-Aktionärin, möchte autonome und sichere Smartwatches und Kleinstuhrenelemente entwickeln. (Bild: Depositphotos_bbc001_clashot)

Das Ecosystem soll Ende 2018 eingeführt werden. Uhreninsider sprechen von einem Novum, einem holistischen Approach, was die Interkonnektivität von Swiss Made-Elementen und die Internet-of-Things-Sicherheit betrifft. Beide Partner zeigen sicher genügend Expertise, Kleinstobjekte zu produzieren.

Das Neuenburger Centre Suisse d’Electronique et de Microtechnique (CSEM) setzt sich mit  Ecosystemen für digitale Miniaturizationen auseinander. Das Forschungszenter kombiniert Operating Systeme, die für die Datenübermittlung evident sind, mit Entwicklungselementen, die sowohl den Energieverbrauch und wie auch Sicherheitsaspekte optimieren.

Ebenso möchte die Swatch Group Schwachstellen in heute noch kursierenden Betriebssystemen für Smartwatches und andere IoT-Objekte beseitigen. Heutige Smartwatches, die unter Apple Watch oder Googles Android Wear laufen, seien laut Swatchchef Nick Hayek noch zu klobig und „konsumieren viel zu viel Strom“. Zudem seien Smarte Geräte unsicher.

 

Nick Hayek, Swatch Group, über kleine, intelligente Schweizer Uhrenobjekte (Video: YouTube)

Wundermittel für Schweizer Industrie?

Wenn den beiden Partnern die Entwicklung eines effizientes Betriebssystems gelingt,  könnte dies ein Durchbruch für die Schweizer Hightech-Industrie bedeuten. Nick Hayek schwärmt ebenso von „Vanadium“, einem Wundermittel, das die Welt der Batterien revolutionieren soll. Die von der Swatch-Tocherfirma Belenos entwickelte Batterie aus Vanadium könne 50 bis 100 Prozent mehr Energie speichern als klassische Batterien gleicher Grösse.

Darüber hinaus birgt die tiefere Spannung jener Batterien mehr Sicherheit, weil diese sich nicht entzünden können.

Absolut sicheres Betriebssystem?

Das künftige, noch namenlose Betriebssystem soll „absolute Datensicherheit und umfassenden Datenschutz“ garantieren, weil es autonom von US-Software-Giganten entwickelt wird. Es soll mit sehr wenig Stromverbrauch auskommen. Für die Kommunikation setzen Swatch und das CSEM auf „ultra low-power Bluetooth“. Und es soll im Gegensatz zu anderen Betriebssystemen für lange Nutzungsdauer entwickelt werden –  sowie keine regelmässigen Updates benötigen.

Weiter, so heisst es in einer CSEM Pressmeldung vom Februar 2017, möchte der Uhrenkonzern nicht nur ein Betriebssystem entwickeln, sondern auch eigene Chips für die Daten-Verarbeitung und Übertragung sowie weitere Entwicklungswerkzeuge – zusammen mit den Forschungspartnern – erzeugen. Erste Produkte sollen Ende 2018 lanciert werden.

Bereits heute ist das CSEM daran, IoT-Applikationen mit geringem Energieverbrauch zu entwickeln. In Zukunft gehe es jedoch um ein vollständiges Ecosystem auf kleinster Ebene.

www.csem.ch

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