Sie suchen Mitarbeiter? Die CKC-Formel hilft!

Gewachsene Aufgabenfelder, erfolgreiche Produkte oder strategische Unternehmensentscheidungen machen es manchmal erforderlich, Teams zu erweitern. Wer Mitarbeiter einstellt, nimmt viel Geld in die Hand und ein beträchtliches Risiko auf sich. Wolf-Dieter Leiten über die „Charakter-Kompetenz-Chemie-Formel“.

Einen introviertierten oder einen sehr offenen Menschen einstellen – die quintessentielle Frage. (Bild: free-photos.gatag.net)

Halten Sie sich vor Augen, dass jedes Team seine eigene Kultur entwickelt.

Nach meinem Dafürhalten bietet die CKC-Formel („Charakter-Kompetenz-Chemie-Formel“) einen hilfreichen Ansatz. Die CKC-Formel richtet Ihre Aufmerksamkeit auf die drei wichtigen Faktoren Charakter, Kompetenz und Chemie – bitte in dieser Reihenfolge.

Charakter:

Glauben Sie es mir bitte: Ohne Fachkompetenz kleinreden zu wollen, Ihre Aufmerksamkeit bei der Suche nach geeigneten Mitarbeitern sollte zunächst auf deren Charakter liegen. Ich bin der Meinung, dass fehlendes Fachwissen sich erlernen lässt, charakterliche Defizite nicht. Eine gute Kinderstube ist durch nichts zu ersetzen. Aufrichtigkeit, Verbindlichkeit, Offenheit für Neues, Teamorientierung oder Korrekturbereitschaft sind menschliche Eigenschaften, die in einem leistungsorientierten Umfeld besonders wertvoll sind.

Wenn Ihnen bei der Einstellung in diesem Bereich Fehler unterlaufen, kann das teuer werden. Ein arroganter oder unaufrichtiger Mitarbeiter kann binnen kürzester Zeit mehr Kummer bereiten, als Ihnen lieb ist. Übrigens, lassen Sie sich nicht vom Alter des Bewerbers irritieren. Es gibt erstaunlich viele im Kopf „junge“ ältere Fachkräfte und eine erschreckend hohe Anzahl von im Kopf „alten“ jungen Menschen.

Kompetenz:

Der zweite Blick sollte natürlich der Fachkompetenz gelten. Handelt es sich um einen Bewerber mit solidem Fachwissen? Ist dieses Wissen theoretischer Natur oder wird es durch entsprechende Berufserfahrung ergänzt? Wie sieht es mit den sprachlichen Fertigkeiten aus? Gelingt es dem Betreffenden, komplexe Sachverhalte einfach und schlüssig zu kommunizieren oder einen eigenen Standpunkt wertschätzend durchzusetzen? Welche Eigeninitiative fürs fachliche Weiterkommen kann der Bewerber aufweisen?

Chemie:

Nicht zu unterschätzen ist der dritte und letzte Teil der CKC-Formel, die Chemie. Bedenken Sie: Sie arbeiten unter Umständen über einen längeren Zeitraum zusammen. Es kann sein, dass Ihr (fehlender) Erfolg in direkten Zusammenhang mit den Leistungen des potenziellen Mitarbeiters gebracht wird.

Wenn Sie an dieser Stelle nachlässig sind, kann Sie das Kraft und Tempo kosten. Kraft, weil Sie zwischenmenschliche Hürden überwinden müssen. Tempo, weil potenziellen Missverständnissen vorgebaut und tatsächliche nachgearbeitet werden müssen und Sie deshalb mehr Zeit zur Kommunikation einplanen müssen.

Wenn Sie bei Ihren Bewerbern bezüglich einer der genannten Faktoren Defizite entdecken sollten, dann rate ich Ihnen, auf eine Neueinstellung zu verzichten.

Weitere Tipps

Halten Sie sich vor Augen, dass jedes Team seine eigene Kultur entwickelt. Vergegenwärtigen Sie sich Ihre Teamkultur. Sind Kleidungsstil und Umgangsformeln formell höflich oder leger? Passt der oder die Neue zur Mannschaft? Was nützt Ihnen ein verschwiegener, hochkompetenter Eigenbrötler, wenn Ihr Team schnelle und transparente Kommunikation auszeichnet? Umgekehrt, wenn Ihre Tätigkeit höchste Diskretion erfordert, brauchen Sie Menschen, die das nicht nur verstehen, sondern mit Leben füllen können.

Seien Sie hinsichtlich Ihrer Beweggründe Ihrem Team gegenüber transparent. Es hat sich immer wieder gezeigt, dass man lieber eine Weile länger Mehrarbeit schultert, als sich mit einem „faulen Ei“ arrangieren zu müssen. Frage: Gehen Sie im Geiste Ihre letzten Neueinstellungen durch. Hätte ein aufmerksamer Blick auf die Faktoren Charakter, Kompetenz und Chemie eine bessere Entscheidung bewirkt?

http://www.leitenundleben.de/blog/

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