Sensortechnologie & Co.

PwC Schweiz hat fünf Thesen entwickelt: Erstens wollen Kunden massgeschneiderte Pakete, weil sich zweitens ihre Bedürfnisse mit dem gesellschaftlichen Wandel verändern. Drittens sind Partnerschaften mit Insurtech-Unternehmen sowie viertens Investitionen in digitale Talente der Schlüssel zum Erfolg. Fünftens, meinen die Studienführer, erleichtere die Automatisierung letztendlich die Anpassung an neue Regulierungen.

Sensortechnologie & Co.

 

 

 

Verschiedene Entwicklungen stellen Versicherungen aktuell vor grosse Herausforderungen: Insurtech-Unternehmen (Technologiefirmen mit Fokus auf die Finanzbranche) betreuen ihre Kunden über digitale Kanäle und umgehen den teuren Aufbau eines Vertriebs.

 

Historisch tiefe Zinsen, vielfältige Reformen der Gesetzgeber und veränderte Kundenerwartungen etwa in puncto Datensicherheit üben zusätzlichen Druck auf Versicherungen aus. In der Folge haben viele Versicherunsunternehmen Sparmassnahmen angekündigt. Sie investieren in neue kunden- und serviceorientierte Geschäftsmodelle.

 

PwC Schweiz hat fünf Thesen zur Zukunft der Versicherer ausgearbeitet.

1. Omnipräsenter Service

 

Der Kunde von heute erwartet, dass die Versicherer massgeschneiderte, auf seine individuellen Bedürfnisse zugeschnittene Produkte anbieten. Das heisst auch, dass die Versicherer mehrkanalig – online, mobil, persönlich – erreichbar sein müssen. Dank der Auswertung von Kundendaten können Versicherer passgenaue Dienstleistungen anbieten.

2. Technische Optimierungen

 

Sensortechnologie, Sharing Economy, höhere Lebenserwartungen und Datenschutz führen zu veränderten Kundenbedürfnissen, was den Versicherern wiederum neue Geschäftsbereiche eröffnet.

3. Partnerschaften

 

Statt Insurtech-Unternehmen zu konkurrieren, sollten traditionelle Versicherungsanbieter mit diesen zusammenspannen, um sich Kundenbedürfnissen dynamisch anzupassen und kurzfristig neue Produkte auf den Markt zu bringen.

4. Talente entwickeln

 

Der Wandel zum Versicherer 4.0 kann durch die Investition in digitale Talente beschleunigt werden. «Damit sich ein digitales Geschäftsmodell aufbauen lässt, kommen so manche Versicherer nicht um einen Umbruch der Firmenkultur umhin», führt Patrick Mäder, Leiter Financial Services Consulting bei PwC Schweiz, aus.

5. Automatisch regulieren

 

«Um die steigenden regulatorischen Anforderungen effizient umzusetzen, müssen Versicherer einen hohen Automatisierungsgrad ihrer Prozesse anstreben», konstatiert Robert Borja, Leiter Risk Assurance Versicherungen bei PwC Schweiz. «So können sie mit einer ausgeklügelten Datenarchitektur und einer zentralen Datenverfügbarkeit die nötigen Berichte für den Regulator einfach und effizient erstellen.»

Fazit:

 

Aktuell und in den kommenden Jahren stehen bei der Versicherungsbranche vielfältige Reformen im Aufsichtsrecht (Solvency II) und in der Rechnungslegung (IFRS 4 Phase 2, IFRS 9) an. Hinzu kommen zahlreiche gesetzliche Neuerungen, zum Beispiel die neue Richtlinie über den Versicherungsvertrieb (IDD), die Transparenz über die Vermögensanlagen in (Lebens-)Versicherungsprodukten (Geldwäschereigesetz und Austausch steuerrelevanter Daten mit dem Ausland: FATCA, CRS/AIA) oder das neue Datenschutzgesetz «General Data Protection Regulation» der EU.

 

Die Aufsichtsbehörden dürften auch in Zukunft anspruchsvoller werden und bei den Versicherern einen umfangreichen Zusatzaufwand mit entsprechenden Kosten auslösen. Damit sie die neuen Regulierungen einhalten können, müssen die Versicherer Geschäftsmodell und Produktportfolio anpassen. Das gelingt ihnen nur dann, wenn sie ein durchgängiges und effizientes Informationssystem errichten und dieses in eine agile Organisationsstruktur einbetten.

(Visited 100 times, 1 visits today)

Weitere Artikel zum Thema