Rüstungskonzern Ruag wird aufgespaltet

Der bundesnahe Rüstungskonzern Ruag wird aufgespalten. Die für die Schweizer Armee tätigen Geschäftseinheiten sollen von den internationalen Bereichen getrennt werden. Bis Ende des Jahres wird ausserdem eine Teilprivatisierung der internationalen Abteilung geprüft.

 

Ab Anfang 2020 sollen Bereiche der Ruag „entflechtet“ werden, heisst es in einer Pressemitteilung des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS). (Bild: depositphotos)

Der Schweizer Rüstungskonzern Ruag wird neuorgansiert. Ab Anfang 2020 soll eine neue Gesellschaft, die MRO-Holding, beziehungsweise deren Tochterfirma MRO Schweiz, die gesetzlich verankerte Sicherstellung der Ausrüstung der Schweizer Armee gewährleisten. Das teilt das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) mit.

Neue Dachgesellschaft vorgesehen

Der Bundesrat hatte im März dieses Jahres entschieden, dass das Unternehmen aufgeteilt werden soll. Er genehmigte vorgelegte Konzept. Die Kosten für die Entflechtung werden auf 60 bis 70 Millionen Franken geschätzt. Sie sollen von Ruag getragen werden.

Dazu gehören die Wartung und Reparatur des Armeematerials und die Instandhaltung von «einsatzrelevanten Systemen», wie zum Beispiel der F/A-18-Flotte. Diese Aufgaben wurden bisher von Ruag Defence und Ruag Aviation wahrgenommen.

Eine zweite Firma, die Ruag International, soll Leistungen am Markt anbieten. Dazu gehören auch nicht sicherheitsrelevante Bereiche wie Ruag Space, Ruag Aerostructures, Ruag Ammotec und Cyber. Beide Unternehmen werden unter dem Dach einer neuen Beteiligungsgesellschaft zusammengefasst.

Die Sicherheit erhöhen

Nach einem Cyberangriff auf die Ruag zwischen 2014 und 2016 hatte der Bundesrat diesen März entschieden, dass das Unternehmen aufgeteilt werden soll. An seiner Sitzung genehmigte er nun das Konzept dazu.

Durch die Entflechtung würden die Finanzflüsse und die Informatiksysteme der beiden Unternehmen getrennt und damit die Sicherheit erhöht, schreibt der Bundesrat. Denn die Informatiksysteme der MRO Schweiz müssten den Sicherheitsstandards der Armee genügen, weil deren Leistungen für Einsätze der Armee in allen Bedrohungslagen nötig seien. (Quelle: sda/mm)

www.ruag.com

 

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