Rechtliche Aspekte für additive Fertigung

Additive Fertigungsverfahren eröffnen beeindruckende technische Möglichkeiten, bringen aber auch zahlreiche rechtliche Fragen mit sich. Die Richtlinie VDI 3405 Blatt 5.1 nimmt diese Thematik entlang der gesamten Fertigungsprozesskette unter die Lupe und beschreibt detailliert, welche rechtlichen Aspekte in den jeweiligen Schritten zu beachten sind.

Der VDI hat für additive Fertigung eine neue Richtlinie verfasst, die auch rechtliche Aspekte beinhaltet. (Bild: Tom Claes / Unsplash.com)

Der Verein Deutscher Ingenieure VDI e.V. mit seinen rund 130’000 Mitgliedern bildet ein multidisziplinäres Netzwerk, das richtungweisende Entwicklungen mitgestaltet und prägt. Als bedeutender deutscher technischer Regelsetzer bündelt der Verein Kompetenzen und leistet einen wichtigen Beitrag, um Fortschritt und Wohlstand zu sichern. Der auch international bekannte Verein ist in ganz Deutschland, auf regionaler und lokaler Ebene, in Landesverbänden und Bezirksvereinen aktiv. Das Fundament bilden rund 10’000 ehrenamtliche Expertinnen und Experten, die ihr Wissen und ihre Erfahrungen einbringen – unter anderem in regelmässig erscheinenden Richtlinien.

Eine solche Richtlinie, die Richtlinie VDI 3405 Blatt 5.1, wurde nun auch zum Thema „Additive Fertigung“ (z.B. 3D-Druck) veröffentlicht. Die Richtlinie richtet sich an alle Akteure der additiven Fertigung – von Anbietern additiver Fertigungsanlagen über Konstrukteure und Fertigungsdienstleister bis hin zu Juristen, die sich mit den spezifischen Herausforderungen einer digitalisierten Fertigungskette auseinandersetzen. Sie umfasst grundlegende Informationen zum Ablauf von Prozessketten, das Qualitätsmanagement, sowie vertragliche und haftungsrechtliche Besonderheiten.

Zur Grundlage der Richtlinie gehört auch eine erläuternde Darstellung der Prozesskette sowie der zugehörigen Datenformate und -typen. Diese Basisinformationen und das detaillierte Fachwissen fördern die Zusammenarbeit von Juristen und Technikern gleichermassen: Juristen erhalten das nötige technische Verständnis, um die rechtliche Relevanz einzelner Fertigungsschritte zu bewerten, während Techniker, Planen, Konstrukteure und Dienstleister in die Lage versetzt werden, die rechtliche Tragweite ihrer Projekte zu überblicken und rechtskonforme Verträge zu gestalten. Insgesamt ist die Richtlinie essenziell, um den Herausforderungen der additiven Fertigung gerecht zu werden.

Die Richtlinie VDI 3405 Blatt 5.1 „Additive Fertigungsverfahren – Rechtliche Aspekte der Prozesskette“ wurde im März 2025 von der VDI-Gesellschaft Produktion und Logistik (GPL) herausgegeben und ist für 153,50€ bei DIN Media erhältlich.

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