Qualitätssicherung für die Nachhaltigkeit

In der Folien- und der Verpackungsbranche gewinnt das Thema Kreislaufwirtschaft seit Jahren an Bedeutung. Die Branche durchlebt einen radikalen Umbruch, der auch an Qualitätssicherungssysteme neue Anforderungen stellt.

Gerade in der Herstellung flexibler Verpackungen minimieren Qualitätssicherungssysteme den Material- und Energieverbrauch sowie den Abfall. Die Systeme sind einfach und sicher bedienbar. Sie verkürzen die Rüstprozesse und garantieren in der Produktion ein konstantes Qualitätsniveau. Und sie lassen sich im Sinne von Industrie 4.0 prozessübergreifend mit vor- und nachgelagerten Produktionsschritten integrieren. Dabei ermöglichen Hersteller unterschiedlicher Bereiche den Austausch von Prozessdaten zwischen ihren Maschinen und Lösungen. Diese Integration eröffnet zusätzliche, bislang nicht gekannte Optionen für Effizienzsteigerungen in bahnverarbeitenden Industrien – und damit für mehr Nachhaltigkeit.

Legislative Weichenstellungen treiben den Umbruch an

Eine höhere Nachhaltigkeit industrieller Produktionsprozesse zählte in der jüngeren Vergangenheit auf praktisch allen Fachmessen und -kongressen zu den zentralen Themen. Insbesondere die Hersteller von Folien und flexiblen Verpackungen sind unter enormen Druck geraten, die Umweltverträglichkeit ihrer Produkte drastisch zu steigern. Verpackungen sollen zu 100% recycelbar, wiederverwertbar oder biologisch abbaubar sein. Druck kommt auch von der Markenartikelindustrie. Sie fordert von den Herstellern flexibler Verpackungen, bis 2025 neuartige Lösungen zu liefern, die zu 100% recycelbar, wiederverwendbar oder kompostierbar sind.

Neue Anforderungen an die Qualitätssicherung

Da die neuen Materialien einschliesslich der Recyklate mit speziellen Eigenschaften aufwarten, stellen sie in der Qualitätssicherung zum Beispiel an die Bahnlaufregelung oder an die Oberflächen- und die Druckbildinspektion neue Anforderungen. Der Anbieter von qualitätssichernden Systemen für bahnverarbeitende Industrien BST eltromat deckt diese Anforderungen unter anderem mit angepassten Bahnlaufregelungen, Sensoren und Inspektionssystemen ab. Zum Beispiel kann es in der Herstellung neuartiger Verpackungsmaterialien notwendig sein, Erfahrungen und Prozess Know-how zu sammeln, um die Beschichtungen der Rollen der Bahnlaufregelungen anzupassen.

Ein weiteres Beispiel sind die Digimarc Barcodes, die in der Verpackungsherstellung zunehmend Verwendung finden. Im Gegensatz zu den bisherigen ein- und zweidimensionalen Barcodes sind die Digimarcs Bestandteile des Verpackungsdesigns und damit für das menschliche Auge nicht ohne Weiteres erkennbar. In aller Regel werden sie an vielen Stellen in das Artwork von Verpackungen integriert. Digimarcs können aus praktisch jedem Winkel und bei höchsten Maschinengeschwindigkeiten gelesen werden. Sie machen es auch möglich, Kunststoffverpackungen in Sortieranlagen von Recyclingunternehmen automatisch auszuschleusen und der Wiederverwertung zuzuführen. BST eltromat bietet dafür die Lösungen iPQ-View für die digitale Bahnbeobachtung und iPQCheck für die 100%-Inspektion.

Künstliche Intelligenz in der Fehlerklassifikation

Mitte November 2019 nahm BST eltromat am vierten Treffen des Converting-4.0-Netzwerks teil. Auch hier wurde die Datenkommunikation über Prozessgrenzen hinaus thematisiert. BST eltromat zeigte auf, wie das Zusammenführen von Qualitätsdaten höhere Effizienz und Sicherheit sowie mehr Komfort und Nachhaltigkeit mit sich bringt – sofern die Informationen synchronisiert aufbereitet vorliegen. Zum Beispiel kann künstliche Intelligenz in Prozessanalysen grossen Nutzen bei der Fehlerklassifikation mit sich bringen. Derzeit werden im Converting-4.0-Netzwerk Szenarien entwickelt, wie die Berücksichtigung weiterer Prozess- und Materialdaten zusätzlichen Mehrwert bringen kann.

Im Rahmen seiner Kooperation mit SeeOne Vision Technology, Hersteller von Oberflächeninspektionssystemen mit Sitz in Florenz in Italien, verknüpft BST eltromat zudem Informationen aus der Folienextrusion mit Qualitätsdaten aus dem Druckprozess. Die Systeme von SeeOne erkennen bei verschiedenen Materialien wie Folien, metallisierten Folien, Papier oder Karton Oberflächenfehler und klassifizieren diese mit Hilfe von künstlicher Intelligenz zum Beispiel als Löcher oder Einschlüsse, Insekten oder Schmutz. Die Erkenntnisse aus der Oberflächeninspektion können in Produktionsprozessen auf unterschiedliche Weise für Optimierungen genutzt werden.

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