Qualität im sicheren Blickwinkel
Die GEBRA GmbH & Co. Sicherheitsprodukte KG baut ihr QS-System aus. Sie setzt dabei auf BINForce Pro QS, eine Lösung des IT-Dienstleisters Binserv GmbH.
GEBRA ist zum grössten Hersteller von Warndreiecken in Europa aufgestiegen. Auf dem Weg dorthin müssen sich die reflektierenden Helfer strengen Prüfungen unterziehen. Anforderungen der Automobilhersteller, die auch noch weit oberhalb gesetzlicher Vorgaben liegen, wollen erfüllt werden. Die Ingenieure der Automobilschmieden sind nicht zimperlich. Sie testen die Produktfunktionalität und -langlebigkeit für einen weltweiten Einsatz unter diversen klimatischen Bedingungen, den Geruch mit gut geschulten Sinnesorganen und fahren Probe über unbequeme Schotter-Teststrecken auf der Suche nach jedem noch so jähen Knarzen des Kunststoffs. Nur den besten Produkten wird schliesslich Erstausrüster-Qualität bescheinigt. Und Qualität erzielt nur, wer präzise arbeitet.
Dabei wird gerade dem Retro-Reflektor (Rückstrahler) besonderes Augenmerk zuteil, ist er es doch, der in tausend winzigen Prismen eines exakt berechneten Winkels jedes noch so schwache Licht bündelt, bricht und ins Auge des Betrachters zurückwerfen soll. Bei Tageslicht als fluoreszierende Folie und bei Nacht sowie einfallendem Scheinwerferlicht vorbeifahrender Autos gleichermassen.
LED sorgt für Wachstum
Die Präzision, mit der GEBRA produziert, eröffnet bald ein ganz neues Geschäftsfeld und legt den Grundstein für grosses Wachstum: Mit dem Einzug der LED als Lichtquelle in modernen Kfz-Leuchten werden Rückstrahler von der Rückleuchte entkoppelt. Chapeau für die Ingenieure und Entwickler der GEBRA aus Hennef.
150 Mitarbeiter fertigen heute über 10 000 Fahrzeugrückstrahler, die auch komplex geschwungenen Karosserieformen deutscher Premiumautomobile folgen – täglich.
Dabei wachsen die Qualitätsstandards für die von aussen freilich sehr gut sichtbaren Fahrzeugteile und die Ansprüche der Automobilindustrie noch einmal rasant. Der Anspruch an das Qualitätsmanagement wächst mit.
Überschaubarer Aufwand
«Unsere QS-Software ist schnell, kinderleicht zu bedienen und absolut sicher», sagt der geschäftsführende Gesellschafter Wolfgang Weber und bringt auf den Punkt, was Voraussetzung ist für ein QSSystem, das auch auf Dauer erfolgreich gelebt werden und zum Erfolg und Wachstum eines Unternehmens beitragen kann. Das Pflichtenheft sieht zunächst die regelmässige periodische Entnahme von Proben vor, deren Messung im Bereich Zehntelmillimeter und die sichere Erfassung und Echtzeit-Bewertung erzielter Messergebnisse. Das Ganze im laufenden Betrieb, mit überschaubarem Aufwand und von möglichst jedem Mitarbeiter durchführbar. Der IT-Dienstleister BINSERV aus Königswinter installiert dafür das hauseigene BINForce Pro QS, das sich einfach und individuell an die Produktionsabläufe und Qualitätsprozesse vor Ort anpassen lässt. Komfortabel wird der Anwender via Touchscreen und grafisch gestalteter Benutzeroberfläche barrierefrei durch den Prozess geführt. Schon beim Messvorgang werden die Daten validiert. Kommt es zu einem Messwert ausserhalb der vorgegebenen Toleranzen, kann der Mitarbeiter zu einer erneuten Messung aufgefordert werden. Ist die Abweichung bestätigt, wird sofort in den laufenden Herstellungsprozess eingegriffen.
Beliebig viele Nutzer – überall auf der Welt
Die QS-Software ist webbasiert. Das bedeutet: Beliebig viele Nutzer an beliebig vielen Messstellen und Orten pflegen Daten ein und können sie in Echtzeit auswerten. Verzichten muss GEBRA nur auf teure Server an allen Standorten und kostspielige Lizenzen. Die Ergebnisse werden verschlüsselt über das Internet an einen zentralen Rechner übertragen. Ob die Eingabe von einem der über 300 Mitarbeiter in Deutschland oder am chinesischen Standort des Unternehmens vorgenommen wird, spielt also keine Rolle.
«Sympathisch» kennzeichnet Weber diese Softwarestruktur. Auch, da sie jederzeit eine flexible Erweiterung um zusätzliche Funktionen erlaubt und sich somit der Entwicklung des Unternehmens und neuen Ansprüchen an das Qualitätsmanagement anpasst, «ohne wieder ganz von vorne beginnen zu müssen», erklärt Weber seine Motivation, jetzt auch über die Messwerterfassung hinausgehende Qualitätsdaten für den täglichen Produktionsprozess sofort nutzbar zu machen. Der Abbildung, Auswertung und Darstellung quantitativer Messmethoden folgt so auch die qualitative QS-Erfassung.
Ein Ergebnis: Das scheinbar banale Bimmeln des Qualitätsmanager- Smartphones. Macht es doch ständig – möchte man denken. Und doch ist der spezielle QSKlingelton eher aussergewöhnlich. Er kündigt BINForce Pro QS an: Die Software meldet sich selbständig und informiert aktiv über kritische Entwicklungen in der Produktion. In der Produktionssteuerung und an weiteren Schlüsselstellen des Unternehmens freilich ebenso. Die Verantwortlichen können sofort eingreifen.
Und sie sind dafür bestens gerüstet. Denn die QS-Software berechnet Kosten, vergleicht den Materialverbrauch mit der Anzahl tatsächlich auslieferbarer Teilmengen, kennt und identifiziert alle Maschinen und Mitarbeiter. Die dafür notwendigen Daten werden an komfortablen Erfassungsterminals direkt an der Produktionsstätte abgefragt, Fehleingaben dabei dank eines geführten Touchscreen-Workflows ausgeschlossen.
Umfassend informiert
Selbst beim Kunden vor Ort können sich die Ingenieure der GEBRA heute bei Bedarf mit dem BINSERV-System via Laptop verbinden und zur Weiterentwicklung mit lückenloser Dokumentation beitragen. «Heute haben wir eine Datenbank und unzählige Ausgabemöglichkeiten», fasst Wolfgang Weber zusammen. Mit ein bisschen Benzin im Blut, gelebtem Innovationsgeist und einem Produktionsprozess, der auch weiterhin kompromisslos auf Präzision und Qualitätssicherung setzt, wird auch in Zukunft nicht alleine der GEBRA-Rückstrahler, vielmehr das ganze Unternehmen Strahlkraft beweisen.