QM-Werkzeuge im Vergleich
Das PDCA-Modell, das auch unter «Deming circle» bekannt ist, wird wohl in jedem Managementsystem erwähnt. So wie Managementsysteme unterschiedlich miteinander verwoben sind, z.B über PDCA , ist auch eine enge Beziehung zwischen den Verbesserungssystemen RADAR, PDCA und DMAIC unter vielen Aspekten gegeben. Eine aktuelle Übersicht.
Das PDCA-Modell wird immer wieder erwähnt, ob im Zusammenhang mit ISO 9001 für Qualitätsmanagementsysteme, ISO 14001 im Umweltmanagement oder einer modernen Norm wie die ISO 22301 betreffend betriebliche Kontinuität. Diese ist eigentlich als «Unterstützungsnorm » für die ISO 9001 zu betrachten, denn um nachhaltige Kunden zufriedenheit sicherzustellen, ist es auch notwendig, betriebliche Kontinuität sicherzustellen.
Das Ziel dieses Artikels ist es, Transparenz zu schaffen zwischen diversen und doch eng verwobenen Standards für «Verbesserungssysteme ». So unterschiedlich sie auch erscheinen mögen, eine Beziehung zwischen RADAR, PDCA und DMAIC gibt es, auch wenn es aufs Erste nicht so offensichtlich ist.
Wichtige QM-Werkzeuge
In diesem Text werden Kenntnisse über PDCA vorausgesetzt. Daher folgen nur einige Ausführungen zu RADAR und DMAIC. RADAR ist Teil des EFQM-Business-Excellence- Modells und steht als Akronym für Results – Approach and Deployment – Assess and Refine. Wie unter der Homepage der EFQM zu lesen ist, gibt «die RADAR-Logik einen dynamischen Rahmen zur Bewertung der Leistung einer Organisation » und damit letztendlich seiner Verbesserungssystematik und -geschwindigkeit.
DMAIC steht im Rahmen der 6Sigma- Systematik für den projektorientierten Ansatz von 6Sigma- Projekten, wobei das Akronym für Define – Measure – Analyse – Improve – Control steht. Hierbei geht es in erster Linie darum, durch einen sehr systematischen Ansatz chronische oder schwierige Probleme zu lösen, wo sonst einfachere Techniken wie Brainstorming versagen.
Wenn man nun diese drei Modelle in einem Bild so untereinander sieht, wird klar, dass sie viele Ähnlichkeiten aufweisen.
Vergleich RADAR – PDCA und DMAIC – PDCA Wenn man jetzt PDCA
als Referenzmodell einsetzt und mit RADAR vergleicht, entdeckt man schnell die Analogien.
Ergebnisse zu planen entspricht dem R von RADAR bzw. dem P von PDCA. Geht es im PDCA-Modell darum, im «DO»-Punkt Aktivitäten zu definieren, so geht es bei RADAR darum, die gewünschten Ergebnisse durch Aktivitäten eines «high level approaches» und einer operativen Umsetzung («Deployment ») zu erreichen. Im «CHECK Punkt» des PDCA-Modells werden – analog im «ASSESS Punkt» des RADAR-Modells – die erzielten Ergebnisse näher bewertet.
Vergleicht man DMAIC und PDCA, so wird das «Do» von PDCA im DMAIC zu einer systematischen Vorgehensweise, wobei man zuerst dem Problem durch «MEASURE » und dann «ANALYSE» auf den Grund geht, bevor man «IM – PROVE»-Massnahmen ergreift.
Verbesserungssysteme
Damit sei die Frage erlaubt, ob RADAR und DMAIC nicht «überflüssig » sind? – Keineswegs, denn vielmehr ist RADAR eine absolut nützliche Umsetzungsanweisung für Verbesserungen auf Unternehmensebene, so wie DMAIC eine absolut nützliche Umsetzungsanweisung des PDCA-Modells auf operativer Ebene ist, beispielsweise wenn es darum geht, chronische «Qualitätsprobleme» dauerhaft zu lösen.
Abschliessend könnte man das PDCA-Modell als das universale Modell der kontinuierlichen Verbesserung betrachten. Es gibt aber an seinen Grenzen, so ähnlich wie bei Newtons Gravitationsgesetz, eben bessere Modelle. Das RADAR- Modell versteht sich daher als Top-Down-Lösung auf EFQMBasis, und das DMAIC-Modell aus der 6sigma-Welt empfiehlt sich auf operativer Ebene.
Letztere Modelle sind damit zwei sehr sinnvolle Abwandlungen des PDCA-Deming-Kreises. Alle drei Modelle sind komplementär zu verstehen und zu verwenden.