Premiere der Smidex Suisse Exposyum
Der neue Sicherheitsevent Smidex Suisse Exposym feierte am 17. und 18. November 2021 in der Halle 550 in Zürich-Oerlikon Premiere. Das Thema Sicherheit haben die Referenten von verschiedenen Seiten beleuchtet, Cyber-Security dominierte.
Sehr klein, aber sehr fein – so könnte man die Premiere der Smidex Suisse Exposyum, wie sie sich nennt, kurz umschreiben. Am Anlass dominierte das Thema Cybersicherheit, was in Zeiten von «totaler Vernetzung» aller Systeme vielleicht gar nicht so falsch ist. Und weil das Managen von Informationssicherheit nur gelingt, wenn sich verantwortliche Personen informieren und austauschen, bot die Smidex eine entsprechende Plattform. Weshalb noch immer zahlreiche Firmenverantwortliche das Thema stiefmütterlich behandeln, ist schlicht unverständlich, wie verschiedene Aussteller berichteten, aber auch mehrere Referenten anhand von Praxisbeispielen aufzeigten.
Die Zahlen sprechen für sich: Rund 41 Prozent der Schweizer KMUs waren bereits Opfer von Cyberangriffen. Wer als Kleinunternehmer glaubt, seine Daten seien für Cyberkriminelle weniger interessant, irrt. Auch solche Unternehmen sind für Cyberkriminelle aus zwei Gründen attraktive Angriffsziele: Erstens, um Lösegeld mit Hilfe von Ransomware zu erpressen, und zweitens, um sie als Einfalltor für Angriffe auf grössere Unternehmen zu nutzen, die mit diesen KMU zusammenarbeiten.
Über 30 Referate
Eröffnet hat die neue Sicherheitsplattform Rainer Maria Salzgeber (Moderator), Nicolas Bürer (digitalswitzerland) und Nathalie Gratzer (Projektleiterin zur Umsetzung der nationalen Strategie zum Schutz der Schweiz vor Cyber-Risiken im Bundesamt für Wirtschaftliche Landesversorgung).
In über 30 Referaten wurden die Teilnehmenden nicht nur von CSIOs und CIOs, sondern auch Verantwortungsträgern auf C-Level der KMU über die aktuelle Lage der Cybersicherheit informiert. Mit Hilfe einer aktuellen Umfrage zeigte zum Beispiel Candid Wüest (VP Cyber Protection Research von Acronis) auf, wo Unternehmen derzeit am meisten kämpfen und wie dies im Verhältnis zu den verschmelzenden Cyberangriffen steht. Und natürlich spielten auch die ethischen Hacker eine wichtige Rolle in der Konferenz. Sandro Nafzger (CEO & Partner von Bug Bounty Switzerland GmbH) erklärte in einem spannenden Talk, weshalb eine Zusammenarbeit der Schlüssel zum Gelingen jeder digitalen Transformation ist.
IKT-Minimalstandard auch für Firmen
Nathalie Gratzer vom Bundesamt für Wirtschaftliche Landesversorgung stellte die Cybersicherheitsempfehlungen des Bundes für die Branche der kritischen Infrastrukturen vor (IKT-Minimalstandard). Minimalstandards, die die Besonderheiten der einzelnen Sektoren berücksichtigen, existieren inzwischen für verschiedene Branchen wie Gesundheitswesen, Wasserversorgung, Lebensmittelindustrie, Gasversorgung und andere mehr.
Der IKT-Minimalstandard dient als Empfehlung und mögliche Richtschnur zur Verbesserung der IKT-Resilienz, wie Gratzer betonte. Sie wies an der Smidex darauf hin, dass der Standard grundsätzlich auch für jedes Unternehmen oder jede Organisation anwendbar und frei verfügbar sei. (Smidex / rs)
Die Organisatorin DeltaBlue AG plant die nächste Ausführung des Smidex Suisse Exposym im Herbst 2022 im internationalen Verbund.