Pilotprojekt «myEPD» in der Nordwestschweiz eröffnet

Am 15. August 2018 hat man am Universitätsspital Basel (USB) im Rahmen einer Medienkonferenz das erste persönliche «myEPD» in der deutschen Schweiz vorgestellt. Dadurch sollen Patientinnen und Patienten gezielt angegangen werden, ihr Elektronisches Patientendossier EPD bis ins Frühjahr 2020 zu eröffnen.

Das Pilotprojekt der Nordwestschweiz sei die erste umfassende Umsetzung eines Patientendossiers, welche sich an den nationalen Vorgaben orientiert. Die Zertifizierung zu einer «Stammgemeinschaft» unter dem nationalen EPD ist bis zum gesetzlich verpflichtenden Termin im Frühjahr 2020 vorgesehen. Bis Ende 2019 werden sich auch weitere Gesundheitseinrichtungen als Anbieter des EPD zusammenschliessen. eHealth Schweiz ist Initiator und Verantwortlicher für den Aufbau der offiziellen «Stammgemeinschaften». Der Kanton Basel-Stadt ist im Pilotprojekt Dateneigner und Vertragspartner aller Beteiligten. Damit ist myEPD das erste gesetzeskonforme EPD, das in der Schweiz eröffnet worden ist. In anderen Regionen, so heisst es bei www.patientendossier.ch, sei man ebenso daran, die technische und organisatorische Entwicklung fürs elektronische Patientendossier zu prüfen

Ein Praxistest für das Patientendossier
Bereits zum zweiten Mal haben IT-Fachleute in Bern Mitte September 2018 ihre Systeme in Bezug auf das EPD getestet. Im Vergleich zum ersten Projectathon im Jahr 2017 konnten fast fünf Mal mehr Anwendungsfälle getestet werden: Insgesamt waren es 792 Tests, die von den unterstützenden Fachpersonen – den «Monitors» – als bestanden beurteilt wurden (2017: 159 verified tests).

 

Im Fokus der Tests stehen alle für das EPD nötigen IHE-Profile, insbesondere aber die schweizspezifischen IHE-Profile, womit die zu integrierenden Healthcare-Instrumente gemeint sind. IHE ist eine Initiative von Anwendern und Herstellern mit dem Ziel, den Datenaustausch zwischen IT-Systemen im Gesundheitswesen zu standardisieren.

 

Die Umsetzung der medizinischen Prozessabläufe zwischen den Systemen und die Schaffung von Interoperabilität stehen hierbei im Vordergrund. Zu den kommenden Events werden laufend Informationen, siehe untenstehende Site (Stichwörter: Projectathon oder Testanlässe 2019) aufgeschaltet.

 

Die Tests rund um die EPD-Interoperabilität sind für alle Teilnehmenden freiwillig und unverbindlich. Sie ermöglichen einen intensiven Wissensaustausch und eine steile Lernkurve für alle Beteiligten. Deshalb empfiehlt sich die Teilnahme – nicht nur für künftige EPDAnbieter, sondern auch für die Hersteller der sogenannten Primärsysteme (KIS, PIS etc.), die ans EPD-System angebunden werden. ■ www.e-health-suisse.ch

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