Open Source Software ist allgegenwärtig – neu auch in der künstlichen Intelligenz

Open Source Software steht für Innovation, verbessert die Interoperabilität, stärkt den Datenschutz und erhöht die digitale Souveränität. Dies zeigt die Open Source Studie Schweiz 2024 von CH Open und swissICT, durchgeführt von der Berner Fachhochschule. Erstmals wurde dieses Jahr auch die Anwendung von Open Source KI-Tools und KI-Modellen untersucht.

(Bild: www.oss-studie.ch)

Praktisch alle der befragten Firmen und Behörden (96.6%) nutzen Open Source Software in mindestens einem der 27 untersuchten Be­reiche. Open Source Software ist besonders in der Software-Entwick­lung und auf den Servern (bzw. Cloud) verbreitet, etwas weniger auf den Desktop-Computern (Clients). Erstaunlicherweise setzen schon rund 40% der Befragten Open Source KI-Tools und KI-Modelle ein. Das ist ein Trend, der sich vermutlich noch verstärken wird, da es bspw. auf Hugging Face schon über 730’000 Open Source KI-Modelle für jegliche Anwendungen (Spracherkennung, Bildgenerierung, Musikkomposition etc.) gibt.

Die Anwendung von bestehender Open Source Software ist eine Möglichkeit ihr Potenzial auszu­schöpfen, freigeben von Open Source Komponenten ist eine andere Variante. So weist denn auch Daniel Markwalder, Delegierter des Bundesrates für die digitale Transformation und IKT-Lenkung (DTI), im Vorwort der Studie auf die heutigen Herausforderungen der Bundesinformatik hin: «Wir haben ein Interesse daran, dass unsere Software möglichst sicher ist, dass sie wiederverwendet werden kann und dass unerwünschte Abhängigkeiten reduziert werden.» Die Bundesverwaltung ist durch das neue «Bundesgesetz über den Einsatz elektronischer Mittel zur Erfüllung von Behörden­aufgaben» (EMBAG) auch besonders an einem vertieften Verständnis von Open Source Trends in­teressiert, muss sie doch seit Januar 2024 sämtliche eigens oder extern entwickelte Software unter Open Source Lizenzen veröffentlichen.

Die Freigabe von Open Source Software auf Plattformen wie GitHub ist in der Schweizer IT-Branche und generell in der Privatwirtschaft schon lange üblich. So ant­worteten auch über 65% der befragten Führungspersonen, dass sie Open Source Software freige­ben oder zumindest darüber nachgedacht haben. Ein wichtiger Akteur ist die SBB, die Anfang 2024 zusammen mit der deutschen Bahn, den französischen Staatsbahnen SNCF und weiteren Bahnorga­nisationen die «OpenRail Association» gegründet haben. Durch diese Kooperation profitieren alle beteiligten Eisenbahnunternehmen von gemeinsamen Software-Entwicklungen, wie in einem der Fachartikel der Open Source Studie ausführlich beschrieben ist.

Die Open Source Studie Schweiz 2024 wird durch die Verbände CH Open und swissICT herausge­geben. Verantwortlich für die Durchführung ist das Institut Public Sector Transformation am De­partement Wirtschaft der Berner Fachhochschule.

Quelle: www.ch-open.ch / www.swissict.ch / www.bfh.ch

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