Ökonomisches Risiko-Handling
Die Reed Electronics AG entwickelt, produziert und verkauft Sensoren zur Flüssig- keitsüberwachung sowie Hightechgeräte für die Bio- und Pharmaindustrie. Seit 2015 setzt das führende KMU aus Schachen LU mit Erfolg auf die QM-Software «Improve», um das Risikomanagement und weitere Aufgaben effizient abzudecken.
Reed kombiniert Präzisionshandwerk mit fundiertem Wissen in den Geschäftsberei- chen Sensorik, Health Technology und Project Engineering, um weltweit erfolgreich unter- nehmerisch zu agieren. «Bei uns sind sowohl Lösungen wie Produkte Swiss made, es ent- steht restlos alles in Schachen», sagt Markus Stofer, Assistent CEO und Qualitätsleiter. Im Inland ist Reed das wachstumsstärkste Unter- nehmen seines Bereichs. «Eine Trumpfkarte ist dabei unsere attraktive Produktionstiefe», erklärt Markus Stofer. Seit dem Jahr 2009 ver- fügt man über eine eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung, welche die Innovati- onskraft von Reed entscheidend stärkt.
Fokus auf Health Technology
Gegründet wurde Reed im Jahr 1986 vom heutigen Inhaber und CEO Thomas Christen. Individuelle Lösungen für die Messung und Füllstandsüberwachung diverser Flüssigkei- ten standen zunächst im Zentrum der Unter- nehmensleistung. Ein entsprechend breites Sortiment an Schwimmerschaltern, Saug- lanzen, Niveaumesswertgebern usw. wird auch heute noch weltweit nachgefragt. «Unser Schwerpunkt hat sich jedoch in Richtung Health Technology verschoben, wo die globa- len Player im Biotech-, Pharma- und Med- Tech-Bereich zu den Reed-Kunden zählen»,erläutert der Q-Leiter. Kern ist dabei der Liquid Transfer, in dem Reed-Produkte und -Lösungen sterile Schlauchverschweissungen in nichtsteriler Umgebung gewährleisten. Mit Eigenentwicklungen wie dem Biowelder TC® hat das Unternehmen einen Standard gesetzt und ermöglicht dem Anwender eine enorme Zeitersparnis im Herstellungsprozess.
Risikomanagement voll integriert
«Im hoch dynamischen Umfeld der Health Technology unterstehen Apparaturen, Pro- dukte und Prozesse einer komplexen Quali- tätskontrolle», führt Markus Stofer aus. Normbedingt rückte 2015 der risikobasierte Ansatz in den Fokus. Als Reed die Websoft- ware Improve kennenlernte, welche das
Risikomanagement in den Gesamtzusam- menhang des Qualitätsmanagements stellt, war man vom Konzeptgedanken begeistert. Das Modul Risikomanagement lässt sich mit allen 17 bestehenden Eingabemasken und Modulen der Software verknüpfen. «Zudem waren wachstumsbedingt viele unserer papiergebundenen Abläufe mit Vorlagen und Excel-Tabellen ohnehin nicht mehr zeit- gemäss», so der Q-Leiter.
Reed behandelt sämtliche Unterneh- mensrisiken über Improve und bewertet sie jährlich. Die Vierheit der durchgängigen Soft- warestruktur «erfassen, entscheiden, erledi- gen, verbessern» findet sich auch im Modul Risikomanagement:
- Identifikation und Analyse
- Bewertung und Klassifizierung
- Massnahmen Risikosteuerung
- Überwachung
«Besonders wertvoll ist für uns, dass das gesamte Risikoportfolio und damit auch
Risikoveränderungen grafisch darstellbar sind», freut sich Markus Stofer. Im Tool er- stellte Grafiken bleiben konsequent mit den Ursprungsmeldungen verknüpft, sodass ein Klick genügt, um Historie und Herkunft eines Risikos sichtbar zu machen. «Das vereinfacht die Alltagsarbeit erheblich und macht auch die Berichterstellung effizienter», so der Q-Manager. Darüber hinaus verlangt das Tool klare Verantwortlichkeiten und Perso- nenzuweisungen für Risiken und deren Be- hebung. «Informationsverluste sind Ge- schichte, die Transparenz ist markant erhöht und das erst noch mit einer praktisch selbst- erklärenden Websoftware», zeigt sich der Reed-Q-Leiter zufrieden. Dass Improve auch die Vorbereitung und Durchführung von Audits vereinfacht, ist zusätzlich ein will- kommener Effekt.
Von Vorschlagswesen bis Prüfmittel
Auch über das Risikomanagement hinaus setzt Reed die QM-Software in breitem Mass- stab ein. So beispielsweise im Vorschlags- wesen, wo die Mitarbeitenden ihre Verbesse- rungsideen früher per Formular meldeten. Seit man mit Improve und somit elektronisch arbeitet, wird die Erfassung rege genutzt; es resultieren jährlich über 50 Meldungen, de- ren Umsetzungsquote hohe 60 % – 80 % be- trägt. «Das ist für die Beschäftigten ein echter Motivationskick», sagt Markus Stofer. Beim früheren papiergebundenen Prozess war vie- les versandet, was sich heute radikal anders darstellt.
Die Prüf- und Betriebsmittel wurden in der Vergangenheit in Listenform auf einem SharePoint Server verwaltet. Der Wechsel auf Improve und somit auf die zentrale Verwal- tung dieser Mittel entlastet die Reed-Mitar- beitenden bei der Suche und Bewirtschaftung aller Informationen spürbar. Die fristgerechte Prüfung ist gewährleistet und jederzeit ein- sehbar, die Zertifikate werden elektronisch hinterlegt und sind sofort abrufbar.
Mit dem Improve-Modul «Wissen und Kompetenzen» lässt sich die ISO-Normforde- rung von 2015 erfüllen, wonach Wissen als Ressource zu managen ist. Bei Reed wird der Wissensstand der Mitarbeitenden in den Jahresgesprächen überprüft. Daraus ergeben sich mitarbeiterbezogene Lernpläne bzw. unternehmensseitige Schulungspläne. Zu- dem wird festgehalten, in welchen Fach- gebieten ein Mitarbeitender anderen Be- schäftigten relevante Inhalte näherbringen kann. Der Begriff «Wissen» ist in diesem Kon- text breit definiert; Wissensdomänen sind zum Beispiel Wissen über Kunden, über Pro- dukte sowie Fach- und Methodenwissen. «Insgesamt stärkt das Modul unsere Einsicht, dass Wissen ein eigener Wert und Erfolgs- faktor ist», kommentiert Markus Stofer.
Praxisbewährtes Modell
«Wir haben mit Improve richtig entschieden», sagt auch CEO Thomas Christen. Das Grund- modell «ERP plus moderne QM-Spezial- lösung» hat sich bei Reed nun schon fast vier Jahre lang im Geschäftsalltag bewährt und manche Effizienzfortschritte gebracht. Die Zentralisierung der Aufgaben, die stringente Terminüberwachung von Pendenzen via automatisierte Erinnerungs-Mails sowie die hohe Akzeptanz bei den Mitarbeitenden sei- en speziell hervorzuheben, sagt der Unter- nehmensleiter. Was zudem für Markus Stofer stark ins Gewicht fällt, sind die schnellen Hil- feleistungen seitens der Softwarefirma Syn- provis im Falle von Änderungsanliegen. «Man merkt, dass der Softwareentwickler gleich- zeitig Projektleiter ist – das führt zu jener Kundennähe, die wir uns wünschen.»