Nutri-Score: Mehr Information soll für besseres Verständnis sorgen

Die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung SGE organisierte im Rahmen ihrer Mitgliederversammlung einen Round Table zum Nutri-Score mit hochkarätigen Gästen des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV), von Konsumentenorganisationen sowie aus der Industrie.

Beim Nutri-Score handelt es sich um ein Logo auf der Vorderseite der Verpackung, das mit Hilfe einer farbigen Skala von A – grün (=ausgewogen) bis E – rot (= unausgewogen) über die Zusammensetzung eines Produktes informiert. Es hilft, ähnliche Lebensmittel mit wenig Zeitaufwand zu vergleichen und die gesündere Wahl zu treffen. (Grafik: Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV).

Mit dem Nutri-Score, der in ursprünglich in Frankreich entwickelt wurde, können Produzenten freiwillig ihre Lebensmittel kennzeichnen. Die Kennzeichnung zeigt auf,  wie ausgewogen ein Produkt auf einer Skala von A bis E zusammengesetzt ist. Mit dem Nutri-Score lassen sich ähnliche Lebensmittel auf einen Blick miteinander vergleichen. Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) hat sich 2019 dafür ausgesprochen, den Nutri-Score zu unterstützen.

Nutri-Score bekannter machen

Der Round Table anlässlich der Mitgliederversammlung der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE stand unter der Moderation von Ursula Zybach, Präsidentin Public Health Schweiz. Die Teilnehmenden bildeten eine prominent besetzte Runde: Mit Liliane Bruggman, Leiterin Fachbereich Ernährung beim BLV, Josianne Walpen, Bereich Ernährung beim Konsumentenschutz, Stéphanie Collier, Nutrition & Sensory Evaluation Manager bei Nestlé Schweiz, Annina Waser, Leiterin Bereich Ernährung & Gesundheit der Migros und Annette Matzke, Mitglied Arbeitsgruppe Food Labelling bei der Allianz Ernährung und Gesundheit waren sämtliche Interessenvertreter/-innen an der Diskussionsrunde eingeladen. Liliane Bruggmann erklärte, dass zurzeit die zweite Phase in der Verbreitung und Aufklärung zum Nutri-Score laufe. Es gehe darum, diesen bekannt zu machen, das Verständnis und die Kompetenzen für den Nutri-Score bei der Bevölkerung zu fördern. Annina Waser ging in ihren Voten davon aus, dass es wichtig sei, dass Konsumentinnen und Konsumenten diese Kennzeichnung aktiv auf den Produkten fordern, um sie weiterzuverbreiten und schneller in den Markt einzuführen.

Mehr Verständnis auf allen Ebenen

Josiane Walpen ging im Anschluss auf ein weiteres wichtiges Thema ein. Sie führte aus, dass der Konsumentenschutz, die Fédération romande des consommateurs und Associazione consumatrici e consumatori della Svizzera italiana in diesem Zusammenhang Kinderprodukte untersucht haben. Dabei sei aufgefallen, dass zahlreiche Marketingtricks angewendet werden, um diese vielfach ungesunden Produkte zu bewerben. Der Nutri-Score könne dabei helfen, dass Konsumentinnen und Konsumenten diese Produkte besser einschätzen können. Ähnlich sieht dies auch Annette Matzke für Convenience-Produkte. Sie erklärte weiter, dass einzelne Unternehmen Angst davor hätten, den Nutri-Score auf ihren Verpackungen zu publizieren, weil es ihre Produkte schlechter dastehen lasse. Es brauche auf allen Ebenen mehr Verständnis und Aufklärung rund um den Nutri-Score, sowohl für die Konsumentinnen und Konsumenten, aber auch auf Seiten der Industrie.

Die Teilnehmenden der Gesprächsrunde waren sich einig, dass die SGE das Sprachrohr ist, um über die Multiplikatoren die Bevölkerung zu erreichen, und dann angepasst je nach Zielgruppe Informationen über den Nutri-Score zu verbreiten.

Quelle: SGE. Weitere Informationen zum Nutri-Score: BLV

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