Null Fehler mit Poka Yoke

Ein klares Ziel der meisten Unternehmen ist Qualität. Doch die Umsetzung ist nicht immer leicht. Gelegentlich kommt es zu Nacharbeiten, Reklamationen und Produktrückrufen. Das Problem liegt in der Natur der Sache: Kein Mensch ist in der Lage, in allen Situationen vollkommen fehlerfrei zu arbeiten.

Null Fehler mit Poka Yoke

 

 

 

Hier liegt es an den Verant-wortlichen, diese Fehlhandlungen wie beispielsweise das Überspringen von Arbeitsschritten oder das Vertauschen von Teilen durch unterstützende Systeme so gut wie möglich zu vermeiden.

 

Durch die Software IPM PG werden in allen Produktionsphasen menschliche Fehlhandlungen durch frei definierbare Arbeitsabläufe verhindert und erkennbar gemacht. IPM PG ist kein zusätzlicher Arbeitsschritt, sondern ein Teil des Ablaufs. Die Anwender können also mit geringen Inves-titionen eine fehlerfreie Produktion verwirklichen und verbessern somit ihre Produktqualität.

Unglückliche Pannen vermeiden

 

Ausschuss und Nacharbeit machen den Produktionsprozess richtig teuer. In ihre Werkerführung IPM Production Guide (IPM PG) hat die CSP GmbH & Co. KG daher verschiedene Elemente integriert, mit denen das Null-Fehler-Konzept «Poka Yoke» umgesetzt wird.

 

Fehler sofort sichtbar

 

Poka Yoke (siehe Kasten) gilt als die wesentliche, weltweit akzeptierte Methode, Fehler auf der Basis von technischen Vorkehrungen und Einrichtungen zu verhindern beziehungsweise sofort aufzudecken. Dabei sind diese Vorkehrungen keine zusätzlichen Arbeitsschritte, sondern Teil des Prozesses. Eine Endkontrolle ist nicht erforderlich. Zu den präventiven Massnahmen gehört etwa, dass für jeden Arbeitsschritt nur die richtigen Materialien und Werkzeuge verwendet werden können, Prozesse starten erst, wenn bestimmte Vorbedingungen erfüllt sind und zu einigen Arbeitsschritten müssen die Werker Informationen quittieren.

 Fehler beim Schraubvorgang

 

Unter anderem folgende Elemente tragen in der Werkerführung IPM PG zu einer hohen Produktqualität beim Verschraubungsprozess bei: Damit der Arbeitsablauf starten kann, scannt der Werker zunächst einen Barcode. Dieser enthält Sachnummer und Seriennummer. Jeder Arbeitsschritt wird auf einem Bildschirm visualisiert. Die angeschlossenen Werkzeuge werden erst dann zum Verschrauben freigeschaltet, wenn dies tatsächlich der nächste Arbeitsschritt im Ablauf ist. Wird zuvor ein Werkerhinweis angezeigt, bleibt das Werkzeug gesperrt, bis der Werker bestätigt hat, dass er den Hinweis gelesen hat.

 

Beim eigentlichen Schraubvorgang übermittelt die Software automatisch die richtigen Schraubparameter an das Werkzeug, sodass bei der Auswahl der Parameter kein Fehler auftreten kann. Dass stets die richtigen Werkzeuge gewählt werden, ist bei IPM PG durch eine Pick-by-Light-Unterstützung gesichert. So blinkt etwa für jeden Schraubvorgang bei Nuss-Selektoren ein Lämpchen auf, das den erforderlichen Schraubaufsatz kennzeichnet. Eine weitere Sicherheitsmassnahme besteht darin, dass ein Anwender mit erweiterten Berechtigungen den Arbeitsablauf explizit wieder freigeben muss, wenn eine Schraube dreimal mit dem Status NIO verschraubt wurde.

Hohe Prozess-Sicherheit

 

«Fehler, die durch Menschen entstehen, können wir durch diese technischen Vorkehrungen im Arbeitsablauf sehr gut verhindern», erläutert Matthias Bösl, Produktmanager IPM PG bei CSP. «Kunden bestätigen uns, dass die Wer-kerführung die Qualität in der Produktion erheblich optimiert hat. Dies ist insbesondere auf die konsequente Umsetzung des Poka-Yoke- Prinzips zurückzuführen.»

 

IPM PG ist eine Werkerführung, die den Mitarbeiter mithilfe visueller Unterstützung sicher durch den Produktionsprozess leitet. Auf der Basis von digitalisierten Arbeitsplänen wird ein einheitlicher Ablauf mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen generiert, dem der Werker in der vorgegebenen Reihenfolge folgt. Durch den Einsatz von IPM PG erreichen die Unternehmen Prozesssicherheit mit geringeren Fertigungskosten. Ein wesentlicher zusätzlicher Aspekt der Lösung ist für viele Firmen, dass der Prozess vollständig dokumentiert wird. Damit können die Anforderungen des Produkthaftungsgesetzes erfüllt und im Falle von Gewährleistungsansprüchen zuverlässig Auskunft gegeben werden. Die Werkerführung eignet sich optimal, wenn mit hoher Variantenvielfalt produziert wird oder Mitarbeiter an den Stationen häufig wechseln.

 

CSP-Kunden setzen die Lösung in einigen Fällen auch gezielt ein, um erforderliche Nacharbeiten einfach umzusetzen. Aufgrund der durchgängigen Datenerfassung sind die Nacharbeiten einfacher realisierbar. IPM PG kann als Nacharbeitsstation oder Qualitätstor parametriert werden und Daten aus dem übergeordneten System IPM abru

 

Nacharbeit leicht gemacht

 

fen. Dadurch werden alle im Produktionsprozess aufgetretenen Probleme dem Werker übersichtlich visualisiert. Nacharbeiten können dadurch an den Problemstellen einfach durchgeführt oder das Produkt am Qualitätstor als IO/ NIO abgenommen werden.

(Visited 294 times, 1 visits today)

Weitere Artikel zum Thema