Normungsroadmap KI geht in die nächste Runde

Die Normungsroadmap Künstliche Intelligenz (KI) geht in die zweite Runde. Gemäss den Gremien DIN und DKE findet im Januar 2022 eine virtuelle Veranstaltung zum Thema statt.

Normungsroadmap
© Depositphotos, Andrew Lozovyi

Die zweite Runde für die Arbeiten der Normungsroadmap Künstliche Intelligenz wird am 20. Januar 2022 eröffnet. Ziel sei es, die Fortschreibung und Weiterentwicklung der Ergebnisse der ersten Ausgabe der Roadmap als strategischer Fahrplan für die Normung und Standardisierung im KI-Bereich, wie das Deutsche Institut für Normung (DIN) und die Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE (DKE) mitteilen. Dabei setze die zweite Ausgabe auch neue Schwerpunkte und werde Handlungsempfehlungen für die Themenbereiche sozio-technische Systeme, Finanzdienstleistungen und Energie/Umwelt formulieren. Am 20. Januar wird über ein Mitwirken von interessierten Fachleute aus Wirtschaft, Wissenschaft, öffentlicher Hand und Zivilgesellschaft informiert. Die Erarbeitung der Roadmap erfolge im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi).

Normen und Standards als Grundlage

„Normen und Standards sind eine wesentliche Grundlage für die weitere Entwicklung der Künstlichen Intelligenz. Deutlich wird dies insbesondere durch den im Frühjahr 2021 von der EU-Kommission veröffentlichten Entwurf einer Verordnung zur KI-Regulierung (Artificial Intelligence Act), der Normen und Standards im Bereich der Hochrisiko-KI-Anwendungen eine zentrale Rolle zuweist: Anforderungen an KI-Systeme, unter anderem an Transparenz, Robustheit und Genauigkeit, sollen durch harmonisierte Europäische Normen technisch konkretisiert werden. Eine Aufgabe der Normungsroadmap KI wird es sein, diese Bedarfe bei der Ausgestaltung des weiteren Fahrplans für die Normung und Standardisierung zu berücksichtigen“, erklärt Christoph Winterhalter, Vorsitzender des Vorstandes von DIN.

Die beteiligten Experten können bei der Fortschreibung auf die viel beachteten Ergebnisse der ersten Ausgabe der Roadmap aufsetzen, die auf dem Digital-Gipfel 2020 präsentiert wurden, wie DIN und DKE schreiben. Die damals verabschiedeten Handlungsempfehlungen setze man derzeit um – unter anderem durch Leuchtturmprojekte, die in enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern durchgeführt würden.

„Um marktfähige und vertrauenswürdige Normen und Standards für die verschiedenen Einsatzfelder von KI zu entwickeln, ist es notwendig, die anwendungsspezifischen Bedarfe frühzeitig zu erkennen. Es müssen Standards auf Basis von konkreten Anwendungsfällen entwickelt und erprobt sowie neue wissenschaftliche Erkenntnisse frühzeitig in die Normung und Standardisierung eingebracht werden. Diesen Ansatz werden wir in der zweiten Ausgabe der Roadmap noch weiter vertiefen“, erläutert Michael Teigeler, Geschäftsführer der DKE.

Virtuelle Auftaktveranstaltung 

KI-Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, öffentlicher Hand und Zivilgesellschaft sind laut den Normungsgremien eingeladen, in den Arbeitsgruppen zu den Schwerpunktthemen der Roadmap mitzuwirken und ihre Ideen zur Diskussion zu stellen. In einer virtuellen Auftaktveranstaltung am 20. Januar 2022 werden DIN und DKE das Projekt näher vorstellen und Fragen zur Mitarbeit beantworten. Interessierte Fachleute können sich auf der Kollaborationsplattform DIN.ONE für eine Mitarbeit registrieren. Die Veröffentlichung der Normungsroadmap KI – Ausgabe 2 ist für Ende 2022 vorgesehen, wie die Organisationen schreiben.

Laut DIN/DKE werden die Arbeiten und die Umsetzung der Normungsroadmap KI von der Koordinierungsgruppe „KI-Normung und Konformität“ gesteuert, die im Mai 2021 gegründet wurde. Mit Vertretern aus Wirtschaft, öffentlicher Hand, Wissenschaft und Zivilgesellschaft bringe sie alle für KI relevanten Bereiche an einen Tisch. Die Koordinierungsgruppe verantworte nicht nur die strategische Weiterentwicklung der Roadmap, sondern verstehe sich für normungs- und standardisierungsrelevante Aspekte von KI als Ort der Koordination, des Gedankenaustauschs und der Partizipation für die gesamte KI-Landschaft in Deutschland.

Quelle: DIN / DKE

 

 

 

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