Nachhaltiges Bauen für morgen: mit SEP und System!

Nachhaltig denken, nachhaltig handeln: Diese Einstellung ist beim Hediger Familien-unternehmen im Leitbild festgeschrieben, seit vier Jahrzehnten bereits. «Wir haben auch wirtschaftlich Erfolg damit», sagt Samuel Schweizer, Mitglied der Unterneh-mensleitung des gut diversifizierten Metallbaubetriebes.

Nachhaltiges Bauen für morgen: mit SEP und System!

 

 

Er ergänzt: «Unsere Überzeugung spiegelt sich folgerichtig in der Geschäftsstrategie und im SQS-zertifizierten Managementsystem. Das Ganze ist gut verzahnt.» Samuel Schwei-zer (S. S.) und Martina Marchesi (M. M.), Lei-terin Nachhaltigkeit und QUS, geben hier Einblick in das Konzept:

 

Herr Schweizer, wo sehen Sie Ihr Unternehmen im Markt positioniert?
S. S.: Wir haben uns im Hochbau über Jahre ein Qualitätsimage erarbeitet. Innovations-kraft und Zuverlässigkeit gehören dazu. Wir sind Markt- und Innovationsleader im Sektor Briefkasten und Paketboxen. Dank breiter Marktausrichtung auf Fassaden, Holz/Metall, Fenster, Briefkästen und Paketboxen sowie Solarsysteme vereinen wir ein gut diversifi-ziertes Angebot unter einem Dach. Unser An-spruch: Wir wollen mit unseren Gebäudehül-lenlösungen für Energieeffizienz, mit unseren Paketboxen für Vernetzung und mit unseren Solarsystemen zur Energieerzeugung zu ei-nem nachhaltigen Gebäudepark beitragen.

 

Die Ernst Schweizer AG wird «seit Jahr­ zehnten» nach den «Grundsätzen der Nachhaltigkeit» geführt. Was heisst das?
S. S.: Wir halten uns in unserem Handeln an die drei Dimensionen Wirtschaft, Soziales so-wie Ökologie und zwar in einer langfristigen Perspektive. Darauf basiert das Konzept der vier Schweizer-Erfolgs-Punkte (SEP), näm-lich kundenorientierte Leistungen, Mitarbei-tende und Gesellschaft, Umwelt sowie Wirt-schaftlichkeit.

 

Was gab Anstoss zu dieser Haltung?
S. S.: Einmal entspricht es der unternehmeri-schen Werthaltung, die unser Leitbild prägt. Dann aber auch unserer Überzeugung, dass wir damit langfristig den Erfolg sichern. Die Kundenorientierung und die soziale Verant-wortung wurden schon von meinem Grossva-ter begründet. Mein Vater hat Ende der 1970er-Jahre das Umweltthema ins Leitbild einge-bracht. Schliesslich entstand die geschäftspoli-tische Ausrichtung nach den 4 SEP im Wesent-lichen Anfang der 80er-Jahre, also lange bevor der eigentliche Boom der Nachhaltigkeitsori-entierung in den 90er-Jahren einsetzte. Nach-haltiges Verhalten hat Zukunft. Ich selber trage diese Haltung unverändert mit.

 

Wie ist die Nachhaltigkeitsstrategie organi­ satorisch im Unternehmen verankert?
S. S.: Unser Ansatz ist integral. Das Schweizer Leitbild als oberste Ebene wird in den 4 SEP ausgefaltet. Und die Geschäftsstrategie bildet die vier Dimensionen ebenfalls ab, ebenso die Jahresplanung. Das Managementsystem trägt und verknüpft alle diese Ebenen. Damit funk-tioniert das Ganze personenunabhängig und durchgängig. Denn auch im Jahresabschluss werden die Nachhaltigkeitskennzahlen nach allen 4 SEP differenziert ausgewiesen. Ge-samtverantwortlich ist die Leiterin für Nach-haltigkeit und QUS, Martina Marchesi. In allen Geschäftsbereichen bestehen Kontaktstellen mit Qualitätsbeauftragten, Umweltbeauftrag-ten sowie Sicherheitsbeauftragten­ für Arbeits-sicherheit und Gesundheitsschutz. Durch Schulung und Sensibilisierung verankern wir das Leitbild im gesamten Unternehmen.

 

Frau Marchesi, wie ist die Nachhaltigkeits­ strategie bezüglich Monitoring und Controlling verankert?
M. M.: Aus dem Monitoring ergeben sich lau-fend verdichtete Kennzahlen. Für das Ge-samtunternehmen (inklusive Materialien)

 

«Die 4 SEP sind die Basis allen Tuns.»

 

wird seit 1990 jedes Jahr eine Ökobilanz er-stellt. So erkennen wir, wo der Hebel anzuset-zen ist, welche Projekte im Sinne der Umwelt allenfalls auszulösen sind. Und wir tauschen uns in allen unseren Netzwerken aus. Nicht zuletzt profitieren wir von Hinweisen und Va-lidierungen im Rahmen von Audits. Im Jahr 2004 gehörten wir zu den Pionieren in der Nachhaltigkeits-Berichterstattung. Der Nach-haltigkeitsbericht nach GRI wird heute nur noch alle zwei Jahre erstellt, weil der Aufwand für eine jährliche Berichterstattung hoch und das Feedback aus dem Markt dafür zu gering ist. Aber es ist wichtig, dass wir einen Bericht haben – nicht bloss als Kommunikationsmit-tel. Denn die Leistungen im Nachhaltigkeits-sektor sind Teil unserer Firmengeschichte.

 

Wie sind Nachhaltigkeitsstrategie und das SQS-zertifizierte Managementmodell miteinander verknüpft?
M. M.: Im Zentrum allen Tuns stehen die 4 SEP. Sie spiegeln sich kaskadenartig im Leit-bild, in der Strategie, in der Jahresplanung so-wie im Managementsystem als Fundament. Das Managementsystem regelt die Wechsel-wirkungen zwischen den 4 SEP im Leitbild, indem es die Forderungen von ISO 9001, ISO 14001 und OHSAS 18001 mit dem Leitbild der Ernst Schweizer AG verzahnt. Das hilft, be-darfsgerechte Strukturen und Prozesse in Gang zu halten und weiterzuentwickeln. Das Ganze bildet eine Einheit und vermittelt Rückhalt bei allen Entscheiden. Es lässt sich nicht einfach nach Gutdünken «auseinander-dividieren». Es gibt unserer Beobachtung nach nicht viele Firmen, die das Managementsystem mit der Nachhaltigkeitsstrategie und der Unternehmensstrategie so konsequent ver-knüpft haben.

 

Wie wirkt sich das in der Praxis aus, erstens im eigenen Unternehmen?
M. M.: Nachhaltigkeit spielt bei allen Vorha-ben und Entscheiden eine Rolle, nicht nur einmal pro Jahr. Der ganzheitliche Ansatz gibt allen Aspekten der Nachhaltigkeit bei der einzelnen Massnahme das nötige Gewicht. Hier einige Beispiele dazu:

 

  • Unser Mobilitätskonzept sieht u.a. vor, dass die beschränkte Anzahl Parkplätze kosten-pflichtig ist. Aus den Erlösen subventionie-ren wir ÖV-Abonnemente für die Mitarbei-tenden.
  • Wir achten bei Neuinvestitionen auf Um-welt- und Sozialverträglichkeit. Bei techni-schen Veränderungen bestehender Anla-gen wird ebenso darauf geachtet.
  • In allen Investitionsanträgen wird das The-ma Energieverbrauch und Umweltbelastung berücksichtigt und wo möglich quantifiziert. Bewegungsmelder, Fernwärme, Holzschnit-zelheizung u. a. m. sind Ergebnisse daraus. Ebenso werden die Auswirkungen auf Mit-arbeitende und Arbeitsplätze erfasst.
  • Mit Seminaren zu Umwelt- und Sicherheits-themen wollen wir Wissen und Bewusstsein der Mitarbeitenden erweitern und sie zu Verhaltensänderungen motivieren, mitun-ter durch Anregungen bis ins Private hinein. An der dreitägigen Einführungsschulung für Neueintretende wird dem Thema Um-welt ein halber Tag gewidmet.

 

Zweitens: bei den Kunden und Lieferanten?
M. M.: Die nachhaltige Ausrichtung des Un-ternehmens ist den Kunden bekannt. Auch im weiteren Markt ist dieses Image klar ver-ankert. Wir liefern denn auch nachhaltige Produkte aus − in der Schweiz produziert. In der Lieferkette achten wir nicht nur auf Preis und Qualität, sondern auch auf soziale und ökologische Kriterien. So gelang es uns bei-spielsweise, den Anteil rezyklierten Alumini-ums bei Profilen auf bis zu 80 % zu steigern.

 

Und schliesslich bei den Partnerfirmen?
S. S.: Wir wollen als verlässlicher, glaubwürdi-ger und verantwortungsvoller Partner wahr-genommen werden. Das ist uns zentral wich-tig, und wir tun viel dafür. Unsere Partnerfir-men sind ebenfalls KMU von ähnlicher oder kleinerer Betriebsgrösse. Wiewohl sie über nicht so klar formulierte Konzepte verfügen, fahren sie gleichfalls eine nachhaltige Ge-schäftspolitik. Das stärkt das gegenseitige Ver-
trauen.

 

 

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