Mit Nachdruck zur Zertifizierung: Projekt FSSC

Stefan Strebel, Geschäftsführer der Braunwalder AG in Wohlen, setzte bei der Einführung seines digitalen Qualitätsmanagers auf ein bewährtes Quartett: blitz­ saubere Planung, geballte Kompetenz, Herzblut und Disziplin.

Mit Nachdruck zur Zertifizierung: Projekt FSSC

 

 

Die Einführung elektronischen Qualitätsma-nagements gibt ordentlich zu tun. Was bewegt einen sehr erfolgreichen Freiämter Fleisch-und Wurstproduzenten wie die Braunwalder AG in Wohlen, sich dieser Prozedur zu unter-ziehen? Eine Firma, die notabene schon ein or-dentliches Qualitäts-Management hat – wenn auch nicht digital?

 

Die Antwort ist eigentlich ganz klar: Wer nicht laufend besser wird, gerät irgend-wann ins Hintertreffen. Deshalb entschloss sich die Braunwalder AG Anfang 2016 zu pro-aktiver Qualitätsoptimierung. Es galt, sich für die höchste Zertifizierung der Lebensmittel-branche fit zu machen: für FSSC 22000 (Food Safety System Certification).

 

Geschäftsführer Stefan Strebel erinnert sich: «Als ich Anfang 2016 hier anfing, war schon klar, dass wir FSSC unbedingt wollten, und zwar in recht kurzer Zeit. Digitale Quali-tätssicherung war nicht vorhanden. Das Pro-blem: FSSC ist ohne elektronisches Qualitäts-management nicht machbar.»

Abgebrochene Frühpensionierung
Stefan Strebel engagierte Andreas Hunziker, der vor Braunwalder schon 20 andere Betrie-be zertifiziert hatte: «Ich bewegte ihn, mit 63 aus der Frühpensionierung zurückzukom-men, und gab ihm 15 Monate, um das Projekt zu planen und zu verwirklichen.»

 

Hunziker begann seine Arbeit im Früh-jahr 2016. Im Rahmen eines Arbeitspensums von 60 % evaluierte er verschiedene elektro-nische Qualitätsmanager und präsentierte Stefan Strebel nach einem Monat seine Favo-riten. Das Rennen machte IQSoft der Zofinger IQS AG.

 

Strebel kommentiert: «Evaluieren Sie unbelastet verschiedene Angebote. Machen Sie bezüglich Ihrer Ziele klare Vorgaben, aber bleiben Sie beim Detaillierungsgrad im bes-ten Sinn ‹am Boden›. Seien Sie sich bewusst: Niemand kommt einfach von Null auf Hun-dert! Sie kaufen nicht einfach eine Software und alles läuft von selbst.»

18 Bundesordner mit Anforderungen
Strebel ist völlig klar, dass ihm Andreas Hun-zikers grosse Erfahrung manchen Umweg er-sparte: «Bevor es ans Einpflegen der Daten ging, hat unser Mann erst einmal 18 Bundes-ordner aufgebaut und damit festgelegt, was wir qualitativ für die Zertifizierung zu beach-ten hatten. Dieser Prozess war im September 2016 abgeschlossen.»

 

«Was uns überdies sehr diente: eine Standortbestimmung und Vorprüfung durch eine Fachperson von unserem späteren Audit-Unternehmen. Auch gut: Der ‹Test-Auditor› bestärkte uns. Er kannte und schätzt IQSoft.»

 

Für alle, die in Kürze selbst auf elek­ tronisches Qualitätsmanagement umstellen möchten, findet Stefan Strebel an dieser Stel-le klare Worte: «Bestimmen Sie, was in wel-cher Zeit zu geschehen hat und wer dafür ver-antwortlich ist. Stellen Sie für die Projektver-wirklichung Ressourcen frei – 40, 60 oder gar 100 % eines Pensums. Meist heisst das: Versu-chen Sie nicht, alles selbst zu machen. Sie kommen dabei zu sehr unter Druck.»

20 Seiten mit Pendenzen
Die nächsten Monate standen im Zeichen der Digitalisierung der 18 Bundesordner. Bis En-de 2016 wurden alle erforderlichen Daten in IQSoft erfasst. Den Fortschritt der Arbeiten prüfte man wöchentlich im Kernteam und zweiwöchentlich bei den Standortbestim-mungen des Kaders: «Wir hatten eine Check-liste mit Pendenzen. Sie war anfangs 20 Sei-ten lang. Oft ging es um Bauliches und Inves-titionen – beispielweise für die Luftreinhal-tung oder für neue Reinigungsmaschinen auf FSSC-Niveau. Aber selbstverständlich woll-ten wir auch Schulungen, Wartungsverträge und mehr in IQSoft erfassen. Und natürlich alle Kunden- oder Lieferantenbeziehungen abbilden. Da permanent dranzubleiben – das hat uns alle kräftig gefordert.»

 

«Jeder einzelne Mitarbeitende ist zuständig für Qualität.»

Ist nun wirklich alles abrufbar?
Die Probe aufs Exempel kam im Februar 2017. Stefan Strebel und sein Team sassen zusam-men im Büro und «wir haben via IQSoft alle Inhalte per Mausklick aufgerufen. Der gesam-te Inhalt der 18 Ordner ist nun im IQSoft im-mer auf dem neuesten Stand und in wenigen Sekunden abrufbar.»

IQSoft ist für alle da
Stefan Strebel schätzt es, dass sich IQSoft für jeden Anwender individuell zuschneiden lässt. Ausserdem sei das Programm leicht zu erlernen und der erforderliche Schulungs-aufwand halte sich in Grenzen – für die Ad-ministratoren genauso wie für den einzelnen Mitarbeiter: «Es ist sehr praktisch, dass man Aufgaben an verschiedene Leute vergeben kann. Zumal das System ja auch funktionie-ren muss, wenn jemand in den Ferien ist. Und wenn wir bei einer Detailfrage nicht weiterwissen, fragen wir die IQS AG. Der Support des Unternehmens funktioniert zu-verlässig.»

Wissen erarbeiten, Wissen weitergeben
Zu Beginn des Projektes machte Strebel dem FSSC-Spezialisten Hunziker eine unmissver-ständliche Vorgabe: «Er wusste von Anfang an, dass er sich bei uns nicht verewigen durfte. Im Gegenteil: Sein Engagement sollte im Mai 2017 enden. Ab dann musste das gesamte neue Qualitätssystem inklusive IQSoft ohne ihn lau-fen.» Hat’s funktioniert? «Absolut. Eine unserer Lebensmittelingenieurinnen betreut das Sys-tem seit Juni 2017 in einem 30% Pensum.»

Das Rätsel der rostenden Maschinen
Fragt man Stefan Strebel nach «handfesten» Vorteilen von IQSoft, berichtet er gerne, wie kürzlich einige Braunwalder-Maschinen plötz-lich rosteten. Dank IQSoft fand er heraus, dass jedes dieser Geräte ab einem gewissen Zeit-punkt mit einem ganz bestimmten Mittel ge-reinigt wurde. Das Reinigungsprodukt wurde gewechselt. Der Rost ist Geschichte. Und alle Qualitätsmanager nicken nun weise und den-ken: «Jaja, das sind die Vorteile lückenloser Nachweisbarkeit. Da kann man halt genau her-ausholen, was wann, wie und wo gemacht wurde.»

Ziel erreicht
Anders ausgedrückt: Ein fähiger und gut be-treuter elektronischer Assistent wie IQSoft weist blitzschnell nach, was ein Unterneh-men unterm Strich und im Detail für beste Qualität unternommen und dabei richtig ge-macht hat.

 

Genau das zählt bei jedem Audit und aus genau diesem Grund wurde IQSoft bei Braunwalder in den Dienst gestellt. Das Re-sultat lässt sich sehen: Die eingangs erwähnte FSSC-Zertifizierung hat das Unternehmen im April 2017 auf Anhieb und mit sehr gutem Er-folg bestanden.

Das A und O des Erfolgs
Stefan Strebel würde rückblickend nichts an-ders machen: «Es ist durchs ganze Projekt al-les gut aufgegangen.» Allerdings, das betont er immer wieder, sei sein Erfolg der Erfolg aller Mitarbeitenden: «Ohne Ihre Mitarbeitenden können Sie Ihr Qualitätsmanagement nicht nachhaltig auf digitale Beine stellen, ge-schweige denn verbessern! Glauben Sie mir: Sie wollen Ihre Leute unbedingt im Boot ha-ben, von ganz unten bis ganz oben in der Hie-rarchie. Jeder einzelne Mitarbeitende ist zu-ständig für Qualität. Er oder sie muss das Sys-tem leben!»

Und wie geht es nun weiter?
Stefan Strebel: «Unser nächstes Ziel ist das Wiederholungsaudit im Februar 2018. Auf dem Weg dorthin wollen wir Erreichtes festi-gen, verbessern und tiefer verankern. Wir wollen so wenige Fehler wie möglich machen. Wir diskutieren nach wie vor regelmässig Verbesserungspotenzial. IQSoft unterstützte uns auf diesem Weg und ist weiterhin unser neutraler Qualitätsüberwacher. Mit so einem Programm ist einfach immer klar, was anzu-
gehen ist.»

 

 

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