Mit Hochdruck an die Weltspitze
Die Nova Werke AG mit Hauptsitz in Effretikon ist ein Schweizer Technologieunternehmen, das unter der Qualitätsmarke «Nova Swiss» in den Bereichen Hochdrucktechnik, Dieselkomponenten und Oberflächentechnik Weltgeltung erlangt hat. Die QM-Software «Improve» setzt man derart umfassend ein, dass ein eigentliches integriertes Managementsystem resultiert.
ier Auslandsniederlassungen entwickeln und produzieren kundenspezifische Hightech- Komponenten, Bauteile, Systeme, Geräte und Maschinen für Anwendungen in innovativen Industrien. «Heute gehören wir zu den globalen Marktführern unter den Lieferanten für technologische Produkte in hochspezialisierten industriellen Umfeldern», sagt CEO Marco Schade.
Rigoroses Qualitätsmanagement erforderlich
Ein Hauptmarkt von Nova Swiss sind Dieselkomponenten. «Unsere Komponenten sind beispielsweise in grossen Lokomotiven und Schiffsmotoren oder Energieerzeugeranlagen wie z.B. Notstromaggregaten in Spitälern eingebaut », erläutert Dr. René Minder, Head of Management System. Im Bereich Hochdrucktechnik sind Nova-Swiss-Produkte bei Anwendungen des Gas- und Flüssigkeitshochdrucks im Einsatz, dies im Druckbereich von 500 bis 10 000 bar. Konkrete Beispiele sind Hochdruckkomponenten und Module für Wasserstofftankstellen und Satelliten, Reinstgasanwendungen, Hochdruckprüfeinrichtungen für die Dichtheitsprüfung von Ventilen und Behältern oder die Kalibrierung von Instrumenten. Im Dienstleistungsmarkt Oberflächentechnik bedient man die Schweiz und ihre Anrainerstaaten mit der Entwicklung und Herstellung von technologisch hochstehenden, kundenspezifischen Oberflächenveredelungen, etwa für die Erhöhung des Verschleissschutzes, die Steigerung der thermischen oder elektrischen Isolation und den Korrosionsschutz.
Die Position als Zulieferer in der Supply Chain überträgt dem Unternehmen eine besondere Verantwortung und erfordert ein rigoroses Qualitätsmanagement, wie René Minder ausführt. «Denn die Kunden wollen unsere Komponenten inklusive der nötigen Zertifikate, ohne noch selber Prüfungen durchführen zu müssen.» Überhaupt gehört es zur Firmenstrategie, dem Kunden alles Erdenkliche abzunehmen. So arbeitet Nova Swiss nach dem Prinzip «ready to assemble», also Produktlieferung in einbaufertigem Zustand, ohne weiteren Zusatzaufwand, wie René Minder erklärt.
Software besteht Härtetest Nova Swiss ist mit einer Fülle gesetzlicher Auflagen konfrontiert und entsprechend nach einer Grosszahl wichtiger Normen zertifiziert. Noch im Jahr 2016 wurde im Qualitätsmanagement mit riesigen Excel- und Papierlisten gearbeitet, geprägt von vielen Doppelspurigkeiten und Redundanzen. «Ein Q-Report beanspruchte zwei Wochen – so konnte es nicht weitergehen», erinnert sich René Minder. Die initiierte Software-Evaluation dauerte ein Vierteljahr. Nachdem man auf Improve der Firma Synprovis aufmerksam geworden war, wurde das Tool einem besonderen Härtetest unterworfen, weil die einheitliche Abwicklung des Dreigestirns Qualität – Arbeitssicherheit – Umwelt sofort fasziniert hatte. Usability und Customizing von Improve erwiesen sich dabei als klar marktüberlegen.
Nach dem Entscheid pro Improve ging man bereits im Januar 2017 live, dies im breitestmöglichen Massstab: Zusätzlich zur Basisversion wurden die Module Arbeitssicherheit, Audit, Massnahmen & Kosten, Prüfmittelverwaltung, Sprachen E/F/I, Umweltmanagement sowie Wissen & Kompetenzen umgesetzt. Im laufenden Jahr wird das Modul Mitarbeiterbeurteilung dazukommen. «Da Transparenz bei uns grossgeschrieben wird, arbeiten inzwischen rund 30 unserer 135 Mitarbeitenden in Effretikon täglich mit Improve », kommentiert Simone Stutz, Assistant Management System. Zugleich sagt diese Quote viel über die hohe Akzeptanz, welche das Tool beim Personal geniesst.
Quantensprung beim Abweichungsmanagement
Anfänglich setzte Nova Swiss den Fokus auf das verbesserte Management von Kundenreklamationen, internen Abweichungen und Lieferantenabweichungen. «In diesem Gebiet ist das Kostensenkungspotenzial am grössten », begründet René Minder. Unter anderem wurde das Monitoring der Lieferantenzertifikate vereinfacht. Aufgrund des Improve-gegebenen Zwangs zur lückenlosen Dokumentation schnellten die Abweichungsmeldungen zunächst richtiggehend hoch. In den Folgejahren sank die Abweichungsquote um nachweislich mehr als 30%, was laut Q-Manager Minder «eine kostenmässig deutlich bezifferbare Qualitätssteigerung bedeutet». Darüber hinaus hat sich die Einstellung der Mitarbeitenden zu Qualitätsthemen geschärft: «Die Einführung der QS-Software hat unsere Qualitätssensorik viel näher zu den Menschen, zu den Prozessen und Produkten gebracht », bringt es CEO Schade auf den Punkt.
Breitbandige Nutzen
Wo Produkte, wie bei Nova Swiss, in auftragsspezifischen Kleinserien zwischen 1 und 150 Stück gefertigt werden, wo viel Handarbeit und vergleichsweise wenig Automatisierung vorherrscht und wo Projekte Monate bis Jahre dauern, sind die Prozesse im Kosmos von Normen und Standards enorm komplex. Dazu kommt die explizite Absicht und Bereitschaft der Firma, sämtliche Verbesserungsmöglichkeiten als Chancen zu erkennen und umzusetzen. In dieser Nova-Swiss-Welt erzielt man mit der Software Improve entsprechend vielgestaltige Nutzen.
Bei der Auditierung erweist sich das Tool als umfassendes Überwachungs- und Steuerungswerkzeug. Angesichts von 50 bis 60 Audits jährlich sind die Vereinfachungen und Zeitvorteile der Software äusserst wertvoll. «Berichte sind in Minutenschnelle erstellt und sparen uns Jahr für Jahr vier bis sechs Personenwochen », erzählt Simone Stutz. «Die Auditoren sind regelmässig begeistert von Aktualität, Vollständigkeit und Übersichtlichkeit unserer Berichte», verdeutlicht sie. Auch beim Schulungsmanagement, angesichts der laufenden Prozess- und Produktschulung in diesem hochspezialisierten Unternehmen sehr komplex, wurden deutliche Aufwandvorteile erreicht. Im Prüfmittelmodul sind sämtliche Maschinen erfasst und historisiert, «was uns eine hervorragende Instandhaltungsplanung erlaubt», freut sich René Minder. Im Risikomanagement werden die Unternehmensrisiken regelmässig beurteilt, Massnahmen ergriffen und der Umsetzungsstand verfolgt; dies um Risiken wie z.B. die Cyberrisiken, die derzeit leider ein grosses Thema sind, nachhaltig zu senken.
Integriertes Managementsystem als Fazit
«Improve deckt alles ab, was wir von einem Managementsystem erwarten», so René Minder. Die intermodulare Durchgängigkeit macht die Softwarebedienung einfach. Ohne Zukäufe anderer Softwaretools konnten in sämtlichen Bereichen Verbesserungen erzielt werden. Das aggregierte Zahlenmaterial erlaubt analytische Zahlenvergleiche zu beliebigen Vorperioden sowie zukunftsgerichtete Prognosen und Planungen.