Messtechnik und Fertigung rücken zusammen

Die Control, die Welt-Leitmesse für QS-Systeme, gilt als wichtigste Branchenmesse. Vom 7. bis 10. Mai sind in Stuttgart nebst anderem mehr digitalisierte Systeme zu sehen, etwa zur Echtzeit-Visualisierung von Messdaten, wodurch die Produktion noch effizienter zu gestalten ist. Die Messe wird von Ausstellern wie von Fachbesuchern hochgeschätzt und immer wieder gebucht bzw. besucht.

Messtechnik und Fertigung rücken zusammen

Aussteller nutzen die Welt-Leitmesse für die industrielle Qualitätssicherung, um ihre Neuheiten einem breiten Publikum vorzustellen. Erste Prototypen werden hier als Trendindikator genauso gezeigt wie marktreife und bewährte Messtechnik, die von Jahr zu Jahr immer weiter verfeinert wird. Von der optischen Messtechnik mit Augmented- Reality-Features, über die Hundert-Prozent-Überwachung von kollaborativen Systemen, bis hin zu neusten Computertomografen und Tastsensoren und vor allem der industriellen Bildverarbeitung – die Control zeigt, was Anwender brauchen. Dies ist nach wie vor die Überzeugung der Messeveranstalter – dies in einer Zeit, wo andere grosse Industrie-Leistungsschauen wie etwa die Cebit oder die Baselworld eingestellt worden sind oder Gefahr laufen, aus den Messekalendern zu verschwinden.

Gefragte Messen mit Praxisbezug
Die Control scheint Anwendern wie präsentierenden Unternehmen also nach wie vor einen Mehrwert zu bringen, denn die Aussteller des globalen Qualitäts-Events bezeichnen den Branchentreff unisono als «wichtig» und «sehr wichtig» sowie «von hoher Bedeutung», wie die Messeleitung mitteilt. Geschätzt werde unter anderem, dass man hier innerhalb kurzer Zeit im Kompaktformat einen Überblick über die neuesten Entwicklungen der Mess- und Prüftechnik erhalten könne. Die Control spiele daher in einer eigenen Liga, denn die meisten Aussteller sehen die Fachmesse weltweit auf Platz eins im Bereich Fachmessen für alle Belange rund um das Querschnittsthema Qualitätssicherung, heisst es weiter. Um ins Gespräch mit dem Kunden zu kommen, Interesse zu wecken, Probleme zu lösen und schliesslich Aufträge zu generieren, bedürfe es praktischer Anwendbarkeit der offerierten Module und Komplettsysteme. «Ein Kriterium, das für uns grundlegend ist, wenn wir das Angebot zusammenstellen und Präsentationsflächen vergeben», sagt Control-Projektleiter Fabian Krüger.

Qualitätssicherung direkt in der Produktion
Ein Trend, der sich abzeichnet, ist jener, dass Qualitätssicherung und Produktion immer näher zusammenrücken. Geprüft wird heute inline und ohne Zeitverlust. Darauf richten sich auch die Hersteller von Prüfund Messtechnik ein, denn immer häufiger handelt es sich um in den Shopfloor integrierte, modulare Anwendungen, statt separater und ausgegliederter Prüfstationen. So sind QS-Systeme heute also in die Fertigung eingebunden, müssen beispielsweise auch rauen Umgebungen standhalten und dabei Daten in rascher Folge verarbeiten können.

Echtzeit-Messdaten unterstützten Inline-QS-Prozesse
«Die Kunden aus der produzierenden Industrie erwarten nicht nur präzise und verlässliche Messdaten, sondern zunehmend auch eine Visualisierung dieser Daten in Echtzeit», erläutert Professor Alexander Reiterer, Abteilungsleiter am Fraunhofer Institut für Physikalische Messtechnik, IPM, und ergänzt: «Anwendungsspezifisch visualisierte Daten sind wie ein Werkzeug, mit dem sich alle Zustände zuverlässig bewerten und Prozesse intuitiv steuern lassen.» Denn ohne diese Messdaten, von moderner Sensorik und Messtechnik ermittelt und von intelligenter Software in Sekundenbruchteilen ausgewertet, ist Qualitätssicherung in Echtzeit nicht möglich. «Wir beobachten, dass Toleranzen und Strukturen immer häufiger innerhalb des Fertigungsprozesses überprüft werden. Selbst bei 100-Prozent-Prüfungen ist das ein Trend», berichtet Fabian Krüger.

Professionelle QS, ohne den Fertigungsprozess zu verlangsamen
Um Messdaten auch auf mobilen Geräten wie Tablets oder VR-Brillen darzustellen, werden geeignete Schnittstellen, Techniken und Methoden benötigt. Eine Software-Plattform mit Komponenten zur interaktiven Interpretation und Visualisierung von Messdaten sollte eben- falls vorhanden sein. Die industrielle Bildverarbeitung (IBV), einer der Schwerpunkte der Welt-Leitmesse für Qualitätssicherung, nimmt in diesem Zusammenhang eine wichtige Funktion ein! Ein weiterer Fokus der aktuellen Forschung liegt auf der Datenreduktion, insbesondere im Hinblick auf die Visualisierung sogenannter Punktewolken, die bei der Messung und Datenaufnahme mit Laserscannern entstehen. Enorme Datenmengen gilt es dann auf ein schnell zu verarbeitendes Mass zu reduzieren.

Spezialmesseführer für IBV und Visionssysteme
Aussteller, die sich speziell für bildgebende QS-Verfahren interessieren, finden auf der global anerkannten Nummer 1 für die industrielle Qualitätssicherung zahlreiche Innovations-Projekte, die erstmals einem breiten Fachpublikum vorgestellt werden. Zu den Neuentwicklungen gesellen sich etablierte und optimierte Systeme. Praktisch an die Hand genommen werden speziell interessierte Aussteller auch durch den Spezialmesseführer Industrielle Bildverarbeitung (IBV) und Visionssysteme, der online abgerufen werden kann. Hier sind mehr als 250 an der Control teilnehmende Hersteller und Anbieter von Komponenten, Baugruppen, Teilsystemen und Komplettanlagen des jeweiligen Segments aufgeführt. Damit bietet die Control im Bereich IBV und Visionssysteme die grösste und umfassendste Präsentation, sodass Fachbesucher sich buchstäblich über das aktuelle Weltangebot an IBV-, Visions-, Kamera- und Sensorik-Systemen inklusive «Embedded Vision» (in Maschinen- und Prozessstationen integrierte Kleinst-Bildverarbeitungssysteme) informieren können.

Besonderer Programmpunkt «Control Vision Talks»
Interessenten, die sich noch intensiver dem Thema Vision und IBV widmen wollen, sei hier die dazu passende Vortragsreihe der European Machine Vision Association (EMVA) empfohlen. Bereits zum fünften Mal gibt es dazu in Halle 6 – Stand 6515 zahlreiche Vorträge des bewährten Control-Kooperationspartners. Die Teilnahme ist zudem kostenlos.

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