MEM-Branche: negatives Geschäftsklima auf dem Radar

Gemäss dem Swissmechanic Wirtschaftsbarometer agiert die Schweizer MEM-Branche weiterhin in einem hektischen Umfeld. Der erstmals berechnete Geschäftsklima-Index für KMU-MEM zeigt, dass die befragten Unternehmen Anfang 2020 zwar noch pessimistisch sind, aber nicht mehr gleich stark wie noch im Oktober 2019. Dies stellt zusammen mit den anziehenden Schweizer Ausrüstungsinvestitionen und der Abnahme der globalen Unsicherheitsfaktoren für die Branche ein Silberstreifen am Horizont dar.

Die Konjunktur der Schweizer MEM-Branche wird primär von politischen Unsicherheiten im Ausland eingetrübt. (Bild: unsplash)

Die Quartalsbefragung von Swissmechanic, dem führenden Verband der Schweizer KMU-MEM, zeigt, dass sich die Geschäftslage der befragten Unternehmen zwischen April und Oktober 2019 signifikant verschlechtert hat. Überwogen im Frühling noch die Optimisten, waren es im Herbst die Pessimisten. Auch Anfang 2020 wird die Lage mehrheitlich negativ eingeschätzt, allerdings etwas weniger stark als noch im Oktober, wie aus dem aktuellen Wirtschaftsbarometer hervorgeht.

Der Geschäftsklima-Index von Swissmechanic zeigt, dass in der MEM-Branche nach wie vor Pessimismus vorherrscht. (Grafik: Swissmechanic)

Schwacher Auftragseingang für die MEM-Branche

«Nebst dem starken Franken ist der schwache Auftragseingang derzeit die grösste Herausforderung», sagt Jürg Marti, Direktor Swissmechanic. So melden 62 Prozent der Unternehmen im vierten Quartal 2019 einen Auftragsrückgang und nur 15 Prozent eine Steigerung. Diese Entwicklung spiegelt sich in sinkenden Umsätzen und Margen wider. Zudem werden zunehmend Anpassungen des Personalbestandes in Betracht gezogen. Für das erste Quartal 2020 erwarten immer noch mehr Unternehmen eine Verschlechterung als eine Verbesserung der Auftragslage, die Diskrepanz ist aber nicht mehr gleich ausgeprägt.

Von zwei Seiten unter Druck gesetzt

Die Konjunktur der Schweizer MEM-Branche wird primär von politischen Unsicherheiten im Ausland eingetrübt. Verschärft wird die Situation von der Schwäche des Hauptabsatzmarktes EU und dem starken Franken. Swissmechanic fordert die Schweizerische Nationalbank (SNB) dazu auf, an ihrem eingeschlagenen Kurs festzuhalten und weiterhin konsequent und mit Vehemenz dafür zu sorgen, dass der Schweizer Franken nicht noch stärker wird, sondern sich im Gegenteil abschwächt. Dadurch leistet die SNB einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung der hiesigen Wirtschaft. Dies ist zwingend nötig, weil die Unternehmen der MEM-Branche aufgrund des starken Frankens und der schwachen Auftragseingänge gleichsam von zwei Seiten unter Druck gesetzt werden.

Entspannungstendenzen

BAK Economics geht davon aus, dass sich die jüngsten Entspannungstendenzen beim Handelskonflikt USA/China und Brexit im Laufe des Jahres fortsetzen. Spätestens 2021 kann die MEM-Branche deshalb mit einer anziehenden ausländischen Nachfrage rechnen. In der Schweiz ist bereits 2020 eine Erholung der Ausrüstungsinvestitionen zu erwarten, weil mit der Annahme der Steuerreform und AHV-Finanzierung (STAF) ein wesentlicher Unsicherheitsfaktor weggefallen ist. Infolgedessen rechnet BAK Economics für 2020/2021 mit einer zunehmenden Beschleunigung der Schweizer MEM-Branche.

Quelle und weitere Informationen: www.swissmechanic.ch

 

 

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