LIP – Generator für kontinuierliches Wachstum

Das Heerbrugger Qualitätsunternehmen hat mit dem LIP (Leica Geosystems Innovationsprozess) über Jahre ein System perfektioniert, das die Innovationskraft kontinuierlich unterstützt. Gemäss Gerhard Heimlinger, Director Quality Management, sind die Erfahrungen damit «ausgezeichnet». Er erläutert, worauf das System basiert und wie das Controlling funktioniert.

LIP – Generator für kontinuierliches Wachstum

 

 

 

Kunden auf der ganzen Welt realisieren mit den Systemlösungen von Leica Geosystems bedeutende Vermessungs- und Dokumentationsaufgaben in der Erd-, Landes- und Katastervermessung, des Ingenieur- und Maschinenbaus, des Bauwesens, der Industriemesstechnik, Telekommunikation und Sicherheitstechnik. Diese Systeme bestehen aus einer kompakten Kombination anspruchsvoller Technologien und müssen in allen Klimazonen und auch nach langen Transporten extrem zuverlässig arbeiten. Um auf dem Weltmarkt Vorsprung gegenüber den Mitbewerbern zu haben, sind die permanente Innovation und die kostengünstige Integration modernster Technologien wie Laser, GPS und Software Erfolgsvoraussetzung.

Das LIP-Konzept

 

Mit LIP wurde ein Instrument entwickelt, mit dem ein kontinuierlicher Fluss an neuen Produkten und Dienstleistungen konzipiert, entwickelt und im Markt eingeführt wird. LIP unterstützt damit in entscheidender Form die ambitionierten Wachstumsziele des Unternehmens.

 

Grafik 1 zeigt die vier zentralen Merkmale von LIP, nämlich:

  • Effektivität: Das rechtzeitige Erkennen von Marktchancen und von neuen technologischen Möglichkeiten ist der primäre Schlüssel zur Effektivität. Nur eine richtige Balance dieser beiden Elemente bietet Gewähr dafür, dass der Kunde immer die richtigen Produkte und Dienstleistungen erhält. Die Erfolgsorientierung gebietet zudem den permanenten Fokus auf die Kosten, sowohl in der Entwicklung, in der Herstellung und im Vertrieb der Produkte. Ausgehend von klaren Kostenzielen, wird die Realisierung dieser Zielkosten permanent überwacht und proaktiv gesteuert.
  • Reaktionsfähigkeit: Schnelles und präzises Erfüllen der Kundenanforderungen steht im Zentrum jeder Produktentwicklung. Durch den frühen Einbezug der Kunden, Lieferanten und aller wichtigen internen Stellen besteht Gewähr, dass im Pflichtenheft ein klares Bild des neuen Produktes entsteht. Eine möglichst kurze Durchlaufzeit steigert die Reaktionsfähigkeit markant. Denn kurze Zeiträume minimieren das Risiko, dass sich Kundenerwartungen oder Konkurrenzsituationen verändern.
  • Lernen: Ein gut entwickeltes Controlling liefert die notwendigen Messwerte und Steuergrössen, um die Qualität des Innovationsprozesses zu bewerten und, falls erforderlich, die notwendigen Verbesserungen abzuleiten. Zum Lernprozess gehört die begleitende Weiterentwicklung der beteiligten Mitarbeiter in klar identifizierten Kompetenzfeldern.
  • Spielregeln: Den drei Achsen Effektivität, Reaktionsfähigkeit und Lernen ist ein Satz von Spielregeln unterlegt. Erst diese mit allen Beteiligten vereinbarten Regeln ermöglichen es, dass viele Projekte gleichzeitig und nahezu kollisionsfrei das «Schienennetz des Innovationsprozesses» befahren können.

«Vorfahrt» für interdisziplinäre Projektteams

 

Prozessorientierung in der Produktentwicklung beeinflusst ausgeprägt die Art und Weise, wie Verantwortung und Kompetenz verteilt sind. Für den Innovationsprozess bedeutet dies, dass dem interdisziplinären Projektteam «Vorfahrt» gegenüber den Linienfunktionen gegeben wird. Der Projektleiter steuert auf den Schienen des Innovationsprozesses seine «Projekt-Lokomotive». Wenn Geschwindigkeit ein Schlüsselerfolgsfaktor ist, dürfen keine funktionalen Barrieren die Fahrt verzögern. Deshalb gilt: Was auf der «Produktentwicklungsbaustelle» wann und wo getan werden muss, um alle Kundenerwartungen zu erfüllen, kann nur innerhalb des Projektteams bewertet und entschieden werden. Ein Freipass ist das allerdings nicht. «Empowerment» bedeutet einerseits Übertragung von Kompetenzen vom Management auf das Projektteam, andererseits die Bereitschaft des Projektleiters und seines Teams, diese Verantwortung zu übernehmen. Beides erfolgt im LIP nach vereinbarten, gläsernen Spielregeln. Solche Spielregeln steuern stufengerecht das Risikomanagement im Innovationsprozess. Das LIP-Management-Modell stellt die oberste Ebene dieser Regeln dar (siehe Grafik 2) Der Prozessmanager (PM) mit seinem Team ist verantwortlich für die Qualität und die ständige Verbesserung des Innovationsprozesses. Er hat den Prozess so zu gestalten und zu pflegen, dass die Projektleiter (PL) ihre Projekte möglichst effizient durchführen können. Damit der PM seinem Auftrag nachkommen kann, braucht er ein geeignetes Instrumentarium, um die Qualität des Prozesses effizient messen zu können.

Projektplanung auf dem «Schienennetz»

 

Der Projektleiter ist verantwortlich für die Planung, Durchführung und das Controlling des ihm zugeteilten Projektes. Er ist ergebnisverantwortlich für die vereinbarten Projektziele. Spezifiziert wird das zu entwickelnde Produkt vom zuständigen Produktmanager, der als Auftraggeber auch immer wieder an vereinbarten Meilensteinen (zum Beispiel Projekt- und Businesspläne, validiertes Design, validierte Prozesse und Funktionalität) die Projektergebnisse überprüft. Aufgrund der Vorschläge aus dem Projektteam wird dann über das weitere Vorgehen entschieden.

 

Der Innovationsprozess ist gewissermassen ein stark befahrenes Schienennetz, auf dem die verschiedensten Projekttypen (Vorprojekte, Kernprojekte) verkehren. Ein solch mehrstufiges Innovationsmodell ermöglicht es, dass Marktneuerungen «nicht seltene» Ereignisse bleiben und Leica Geosystems einen kontinuierlichen Strom von neuen Produkten generiert. Permanente innovative Präsenz am Markt ist das Resultat.

Controlling mit Kompass und im Cockpit

 

«Was gemessen wird, wird gemacht», hört man oft. Davon ist Leica Geosystems überzeugt. Messen heisst auch, dass die Messresultate den richtigen Leuten in der richtigen Form zur Verfügung gestellt werden. Bei Leica Geosystems erhält der Projektleiter im sogenannten «Kompass» alle notwendigen Informationen über sein Projekt, und das Managementteam gelangt im «Cockpit» zu einer konsolidierten Zusammenfassung aller Projekte. Letztlich zählen nur die Resultate in Form eines kontinuierlichen Stromes erfolgreicher neuer Produkte. Eine der wesentlichen Messgrössen für die Qualität des Innovationsprozesses ist die Aktualität der Produktpalette. Beispiel: Wie viel Umsatz wird mit Produkten erzielt, die vor weniger als zwei Jahren Marktreife erlangten?

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