International SQS-zertifiziert
Viele Unternehmen lassen die Managementsysteme ihrer Niederlassungen im Aus-land zentral durch die SQS zertifizieren. Was veranlasst sie dazu? Die Autoren erläu-tern Überlegungen, die diesem Zertifizierungs-Modell in der Praxis zugrunde liegen.
Seit der Jahrtausendwende hat sich die inter-nationale Ausrichtung von Schweizer Firmen noch intensiviert − auch im KMU-Segment. So erschliessen Unternehmen neue und aufstre-bende Märkte, optimieren Marktzugang und Kundennähe, nutzen die Möglichkeiten der globalen Arbeitsteilung. Oder sie gehen Part-nerschaften ein und forcieren neue Technolo-gien, um ihren Marktradius zu erweitern. Alle diese Entwicklungen färben auch ab auf die global eingesetzten Managementsysteme und das Prozessmanagement aller Unternehmens einheiten. Die Bewältigung dieses Wandels wird durch eine internationale Zertifizierung von der Schweiz aus wesentlich erleichtert.
Die Vorteile einer internationalen Zertifizierung von der Schweiz aus
Drei Vorteile sind zu nennen: Erstens die pro-fessionelle grenzüberschreitende Projektfüh-rung aus einer Hand. Sie befreit Unternehmen von zeitraubenden administrativen, koordinie-renden und planerischen Aufgaben. Zweitens die durch SQS-Auditteams ausgeübte Gesamt-sicht auf die Organisation und die Prozesse der Unternehmen − global wie lokal. Denn die stra-tegischen Schwerpunkte sind ja aus erster Hand bekannt und können so zielsicher in der loka-len Umsetzung überprüft werden. Drittens die Verlässlichkeit und langjährige Erfahrung der SQS als Zertifizierungspartner auch in interna-tionalen und globalen Zertifizierungen.
Die wichtigsten Eckgrössen
Im Wesentlichen sind es fünf Eckpunkte, welche zu internationaler Kompetenz in die-
- Die Kundenbetreuer sind mehr als reine Auditoren. Sie sind verantwortlich für die erfolgreiche Projektabwicklung der Zertifizierung, sie sind im Projektmanagement geschult und für Kunden gut erreichbar.
- Die eingesetzten − in der Regel festangestellten − Auditoren können trotz strengen regulatorischen Vorgaben ein breites Produktspektrum abdecken. Sie weisen ein überdurchschnittliches Trainingspensum auf. Die Auditteams können dadurch klein, fit und effizient gehalten werden. Die Auditoren sind nicht einfach «Inspektoren in fremden Landen», sondern agieren als Sparringpartner für das Management. Das wird geschätzt und bringt dem Kunden Mehrwert.
- Trotz Vielfalt der eingesetzten Zertifizierungsstandards und der lokalen Vorgaben erfolgt die SQS-Dienstleistung agil. Sie deckt lokale Marktvorgaben und Regulierungen verlässlich ab, auch da, wo weltweite Prozessfähigkeit gefragt ist.
- Durch die Mitgliedschaft bei IQNet, dem Internationalen Netzwerk für Zertifizierung, erlangt die SQS eine erweiterte weltweite Marktanerkennung ihrer Zertifikate und einen besseren Marktzugang, dort wo dieser eingeschränkt ist. Ihr Kontaktnetz von weltweit über 5000 lokalen Auditoren und Fachexperten macht es möglich, Zertifizierungsprozesse rasch und dynamisch veränderten Anforderungen und Regulierungen anzupassen. Verlässlichkeit und Sicherheit gegenüber den Kunden werden dadurch erhöht.
- Die Auditorenkompetenz baut nicht nur auf Audittechnik, Branchenkenntnissen und Managementfähigkeiten, sondern insbesondere auf die kontinuierliche Förderung von Fä-higkeiten. Trainingsprogramme thematisieren deshalb auch durch technologische Innovationen getriebene Zukunftsentwicklungen, welche Kundenverhalten, Organisationsstrukturen, Prozesse und Arbeitsmodelle beeinflussen und verändern.
Es ist belegt: Gut eingespielte, absolut verlässliche Zertifizierungsmechanismen bringen dem Kunden viel Zeitgewinn. Sei es in der Vorbereitung, in der internen Kommunikation mit Beteiligten, in der Nachweisführung und in der Bearbeitung von Abweichungen. Das beidseitig vorhandene Verständnis der Unternehmenswelt des Kunden ermöglicht eine effiziente und motivierende Zusammenarbeit auf Augenhöhe.
Kosten-Nutzen-Relation
Unternehmen, die ihre internationale Prä-senz nach diesem Zertifizierungsmodell füh-ren, haben dessen Kosten-Nutzen-Relation umfassend abgewogen. Grössere planerische Vorbereitung und der höhere Anteil an Reise-tätigkeit sind Teil dieser Evaluation. Das Ma-nagement nimmt mehr Reiseaufwendungen in Kauf, weil es direkten Nutzen ziehen kann aus eingespielten Mechanismen, einem hö-heren Ausgangswissen über das Manage-mentsystem bei den Auditoren und geringe-ren administrativen Aufwendungen infolge einer ganzheitlichen Dienstleistung aus einer Hand durch einen Partner.
Notwendige Voraussetzungen
- Seitens der Unternehmen: Voraussetzung ist immer ein funktionierendes und wirksames Managementsystem, welches Zertifizierungsreife erlangt hat – egal ob autonom lokal geführt oder als Teil eines globalen Managementsystems. Der SQS-Prüfvorgang erfolgt nach bewährtem Standard, da die Auditvorgänge nach vorgegebenen Kriterien in den allermeisten Ländern denselben Anforderungen unterliegen. Es gibt die Möglichkeit, ausländische Standorte als eigene Organisation, also in einer separaten Zertifizierung abzuwickeln. Infolge des höheren Kontrollaufwandes ist diese Lösung allerdings teurer. Üblich ist es deshalb, einen ausländischen Standort als Teil eines global geführten Managementsystems zu überprüfen und den Standort in den Geltungsbereich des entsprechenden Hauptzertifikates − inklusive Appendix − aufzunehmen. Dies öffnet auf Kundenwunsch zusätzlich die kosteneffiziente Chance, ein standortspezifisches Zertifikat auszustellen, welches fortan in Anlehnung an das Hauptzertifikat geführt wird.
- Seitens der Zertifizierungsstelle: Vorausgesetzt wird bei ausländischen Audits die Verfügbarkeit eines Auditorenteams mit den erforderlichen Kompetenzen. Ein Grossteil der internationalen Audits deckt die SQS mit ihren eigenen Auditoren ab – fallspezifisch und in Absprache mit den Kunden ergänzt durch Auditoren und Fachexperten aus dem Netzwerk IQNet. Diese Flexibilität ist äusserst fruchtbar, da u.a. fachtechnische, kulturelle, gesetzliche und behördliche Aspekte zu beachten sind.