Integralsystem statt Insellösungen
Das Familienunternehmen Lagerhäuser Aarau AG (LA) bietet integrierte und kundenindividuelle Logistik aus einer Hand, dies für namhafte Kunden aus dem Food- und Nonfood-Bereich. Seit Mitte 2017 setzt das erfolgreiche KMU auf die QM-Software «Improve», um die hohen Qualitätsanforderungen aus mehreren Normen effizient zu erfüllen.
Das fast 150-jährige Traditionsunternehmen mit Hauptsitz in Schafisheim betreibt an zent-raler Lage entlang der Hauptachse A1 die Transport- und Lagerstandorte Schafisheim, Hunzenschwil und Spreitenbach. «Einfach Güter von A nach B zu transportieren genügt längst nicht mehr. Vielmehr ist vom Markt ein Rundum-Paket an Dienstleistungen gefragt», sagt CEO Nico Barazetti. Entsprechend breit ist das Angebot der Firma ausgelegt. Es werden sämtliche Aspekte der Güter- und Lebensmit-tellogistik zu Land abgedeckt: Co-Packing,
Import/Export, Verzollungswesen, Transport und Distribution, (Kühl-)Lagerung, ja sogar Umzüge von Firmen und Privatpersonen. «Professionalität und Expertise in der Lebens-mittellogistik zählen dabei zu unseren Haupt-stärken», ergänzt Hajo Koster, Leiter Qualität.
Die Lagerhäuser Aarau AG ist nach den Normen ISO 9001:2015, ISO 14001:2015, FSSC 22000, Swissmedic, Bio Inspecta und SMETA-4 zertifiziert. Der stetig steigende Aufwand rund um die Normenerfüllung, vor allem aber die komplexen Prozesse innerhalb der verschiede-nen Standorte veranlassten das Unternehmen im Jahr 2016, eine QM-Software zu evaluieren.
«Aus Gründen der Einfachheit, der Transparenz und der Preis-Leistung obsiegte das Tool Impro-ve der Synprovis GmbH», erläutert Hajo Koster. Seit Mitte 2017 setzt man nun die Improve-Mo-dule Kundenreklamation, Risikomanagement, Audit-Verwaltung, Schulungsplan und Doku-mentenmanagement ein. Von den rund 340 Mitarbeitenden sind 50 Personen intensiv mit dem Tool befasst, weitere 100 bis 150 Personen regelmässig. «Diese hohe Durchdringung funk-tioniert nur, wenn die Software intern akzep-tiert wird – und das tut sie in hohem Masse», freut sich der Leiter Qualität.
Vor Improve: «Intranet aus Holz»
Bevor die Lagerhäuser AG das Projekt «QM-Software» in Angriff nahm, agierte man ausge-sprochen dezentral. Die einzelnen Standorte bzw. Unternehmensbereiche wirkten fast vollständig autonom, mit unterschiedlichen Werkzeugen und deshalb mehrspurig. Haupt-tools waren PowerPoint und Excel. Zudem konnten nur wenige Mitarbeitende auf digita-le Informationen zugreifen. «Dieses Setting hat zwar eine Zeit lang durchaus geklappt. Aber mit dem Wachstum des Unternehmens und der externen Anforderungen wurde der Wechsel hin zu einem integralen System zwingend», so Hajo Koster. Auch CEO Barazetti betont die Notwendigkeit firmenweiter Stan-dards mit umfassender Integration der Kun-den, Lieferanten, Prozesse und Dokumente.
Umfeld fordert ständig mehr
Aussenfaktoren lieferten weitere Gründe, mit einem ganzheitlichen Qualitätswesen zu ope-rieren. Dazu zählen der steigende Preisdruck, das wachsende Outsourcing-Bedürfnis der Kunden, alle Aspekte der Digitalisierung, Umwelt- und Energieproblematiken sowie die
Pflege der Firmenkultur. Die LA bewegt sich an all diesen Fronten vorwärts. Beispielsweise im Ökologiebereich, wo der Energieverbrauch für Beleuchtung, Klimatisierung und Fuhrpark aktiv gemessen und gesteuert wird, wo sämtli-che LKW die neusten Euro-Normen erfüllen und die Chauffeure für umweltbewusstes Fah-ren geschult werden. Oder im Bereich Firmen-kultur, wo «Wertschätzung» seit jeher eine ge-lebte Haltung ist. Marktbezogen bilanziert Hajo Koster: «Ein Lagerhaus wird immer stär-ker zur Bank. Der Kunde vertraut uns seine Assets zum Lagern und Bewegen an.»
Software-Nutzen und Erfolge
«Die Einführung von Improve löste bei uns eine spürbare Bewusstseinsdynamik über die Firma, Strukturen und Prozesse aus», berichtet Qualitätsfachmann Koster. Das Werkzeug deckte schonungslos strukturelle Lücken auf. Entsprechend wurden viele Basisstrukturen aufgesetzt. Zudem konnten dank Improve das QM-Handbuch auf die Hälfte gestrafft und Doppelspurigkeiten beseitigt werden. Die an-gestrebte Zentralisierung bzw. Implementie-rung firmenweiter Standards gelang auch dank der Mandantenfähigkeit von Improve. Die Prozesslandschaft wurde vollständig ins QM-Tool eingearbeitet und wird heute damit verwaltet. «Diese Arbeiten liessen uns intern noch stärker zusammenrücken», erwähnt der Q-Leiter einen willkommenen Zusatzeffekt. Die technische Einführung erwies sich als unkompliziert. «Die richtige und vollständige Einführung und Pflege der Daten ist natürlich Voraussetzung für die Entfaltung der Improve-Effektivität», resumiert der 50-Jährige.
Seit der Improve-Einführung profitiert die Lagerhäuser Aarau AG von weiteren Ver-besserungen in verschiedenen Bereichen, wie folgende Beispiele illustrieren:
- Die Modularität bringt Nutzen in zwei Be-deutungen. Beim Improve-Kauf wählt der Kunde das, was er wirklich braucht und «nichts auf Vorrat», so der Q-Manager. In der alltagspraktischen Anwendung gilt der Satz «Wer ein Modul beherrscht, kann das ande-re bedienen», was den durchgängig identi-schen Aufbau treffend beschreibt.
- Schnelle Erfolge erzielte man bei den Kun-denreklamationen. Das QM-Tool hilft, Feh-ler besser zu analysieren sowie rascher und zielgerichteter zu reagieren.
- Mit der Improve-Einführung setzte die LA ein Konzept für die Dokumenten-ID in der digitalen Datenhaltung um, wodurch jetzt mit Stichwortsuchen alle Dokumente und Informationen zum gesuchten Thema ein-fach und schnell auffindbar sind.
- Der Dokumentenschwall rund um Nor men-Zertifizierungen lässt sich mit dem Tool problemlos bewältigen. Die Ersparnis an Mitarbeitenden-Stunden für Vorberei-tung und Durchführung von Audits ist we-sentlich.
- Die Flexibilität des Werkzeugs zeigt sich in der Anpassungsfähigkeit an ändernde Be-dürfnisse der Organisation. Improve wächst mit dem Unternehmen.
- Die vielfältigen Visualisierungsmöglichkei-ten von Improve sind bei der Lagerhäuser Aarau AG oft genutzte «Verständlichma-cher».
Über die Improve-Herstellerin Synpro-vis GmbH sagt Hajo Koster: «Ich finde es toll, dass eine kleine Schweizer Firma ein so gutes und praxistaugliches Werkzeug auf dem Markt hat.»