Innosuisse: KMU-Impulsprogramm stösst auf grosses Echo

Das Impulsprogramms «Innovationskraft Schweiz» für KMU ist erfolgreich angelaufen: Zusammen mit Forschungsinstituten haben Unternehmen bereits 224 Innovationsprojekte eingereicht. Noch bis Ende 2022 ist die Projekteingabe im Rahmen des Programms möglich. 226 Millionen stehen bereit.

Innosuisse, Innovation, Förderprogramm
Innosuisse freut sich über den Innovationswille der KMU. © Depositphotos, Wavebreakmedia

Anfang 2021 hat Innosuisse zwei Förderinitiativen neu lanciert. Annalise Eggimann, Direktorin von Innosuisse, ist zufrieden mit dem Start: «Dass Schweizer Unternehmen gerade auch in Krisenzeiten ihre Innovationen vorantreiben, hat uns bereits das vergangene Jahr gezeigt. Es freut mich, dass sich dieser Innovationswille auch in diesem Jahr fortsetzt». Dies sei auch dringend nötig, bekräftigt Eggimann, denn die Krise im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie habe den Bedarf an strukturellen Veränderungen und insbesondere an der Digitalisierung der Wirtschaft massiv beschleunigt.

Positive Zwischenbilanz

Bereits nach einem halben Jahr zeige sich, dass das Impulsprogramm bei Schweizer Unternehmen auf ein grosses Bedürfnis stosse. Mit dem Programm wolle der Bund in Zeiten der Covid-19-Pandemie gezielt wissenschaftsbasierte Innovationsprojekte von KMU mit bis 500 Vollzeitstellen stimulieren. Im ersten Halbjahr 2021 habe der Innovationsrat von Innosuisse 72 Impuls-Innovationsprojekte in der Höhe von insgesamt 33,1 Millionen Franken bewilligt. Nachgefragt wurde bislang vor allem die erste Sondermassnahme, die eine Reduktion des Eigenbeitrages der KMU als Umsetzungspartner von 50% auf 30% sowie den möglichen Erlass vom Cash-Beitrag vorsieht, wie die Schweizerische Agentur für Innovationsförderung schreibt. Das Spektrum der hier geförderten Projekte sei vielfältig: So unterstütze Innosuisse im Bereich Sozialwissenschaften und Business Management zum Beispiel die Entwicklung eines «Sharing Potential Accelerator», der mit Analysen individuelle, zeitweise nicht genutzte Gegenstände identifiziert und sie anschliessend zu vermieten versuche. Mit dem Projekt «VocalHUM» im ICT-Bereich werde ein intelligentes System entwickelt, das die Kommunikation zwischen Betreuenden und bettlägerigen Patientinnen und Patienten verbessere, indem es ihre Sprachverständlichkeit in Echtzeit erhöhe.

226 Mio. Franken für Impulsprogramm reserviert

Gemäss Angaben haben die Unternehmen bislang die zweite Massnahme weniger nachgefragt. Mit dieser will Innosuisse Innovationsprojekte von KMU unterstützen, die den Pandemie-bedingten Strukturwandel angehen oder die das Potenzial für disruptive oder radikale Innovationen haben. Zusätzlich müssen diese Innovationsprojekte das spezifische Wissen eines spezialisierten Drittanbieters erfordern, wie es heisst.

Im Bereich Life Sciences hat Innosuisse beispielsweise ein Projekt bewilligt, welches das Potenzial von mRNA-Covid-19-Impfstoffen durch die Entwicklung eines neuartigen Impfstoffträgersystems maximieren will, um so die Wirksamkeit, Stabilität und Kosteneffizienz zu verbessern. Die Eingabe von Innovationsprojekten im Rahmen des Impulsprogramms ist noch bis Ende 2022 möglich. Insgesamt sind 226 Millionen für die Förderung des Impulsprogramms reserviert.

78 Voranträge für Flagship-Projekte eingereicht

Auch die Flagship-Initiative stösst auf grosses Interesse, wie Innosuisse betont. Man habe dieses Programm im Januar 2021 ins Leben gerufen, um angesichts der aktuellen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen der Schweiz, Impulse für systemische Innovationen zu setzen. Im Rahmen der ersten Ausschreibung seien 43 Voranträge zum ersten Themenschwerpunkt «Bewältigung der durch Covid-19 induzierten Beschleunigung der digitalen Transformation» und 35 zum zweiten Themenschwerpunkt «Verbesserung der Widerstandsfähigkeit und Nachhaltigkeit und Verringerung der Anfälligkeit von Gesellschaft, Infrastruktur und Prozessen» eingereicht worden. Der Innovationsrat habe nach einer ersten Evaluation 33 Konsortien empfohlen, bis am 13. August 2021 einen vollständigen Antrag einzureichen. Der definitive Entscheid falle Anfang Oktober. Danach könnten die ersten Flagships starten.

Reguläres Fördergeschäft ist auf Kurs

Auch das reguläre Fördergeschäft laufe im ersten Halbjahr 2021 auf sehr gutem Niveau weiter, so Innosuisse. Aktuelle Zahlen zu den nationalen und internationalen Innovationsprojekten, zum Start-up Coaching Programm und dem Mentoring-Angebot sind im Zahlenblatt zu finden.

Hier geht’s zu den Zahlen zum Innosuisse-Fördergeschäft 1. Halbjahr 2021.

 

Covid-19-Arzneimittel: Ausschreibung eröffnet

Das Bundesamt für Gesundheit hat am 19. Juli 2021 in Zusammenarbeit mit Innosuisse die Ausschreibung zum eidgenössischen Programm zur Förderung von Forschung, Entwicklung und Herstellung von Covid-19-Arzneimitteln lanciert (vgl. hier). Das Programm wird mit 50 Millionen Franken finanziert und ist bis Ende 2022 befristet. Zulässige Unternehmen, Hochschulen und Spitäler können ihre Projekte bis zum 16. August 2021 auf der Website von Innosuisse einreichen.

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