IBM Watson könnte Product Manager ablösen

Kognitive Computersysteme wie Watson von IBM sind in der Lage, Daten aus den verschiedensten Quellen zu vereinen und daraus ein aussagekräftiges Kundenprofil zu erstellen. So kann Watson zum Beispiel intern vorhandene Daten zur Kundenhistorie mit dem öffentlich zugänglichen Social Media Profil des Kunden verknüpfen.

Kognitive Computersysteme wie Watson von IBM sind in der Lage durch Big Data Korrelation ein aussagekräftiges Kundenprofil zu berechnen. (Bild: IBM Watson)

Ein Kunde, der regelmässig Urlaub in den Bergen macht, könnte durch intelligente Plattformen wie Watson mit Daten zu lokalen Events oder zum Wetter in Echtzeit versorgt werden, je nach seiner Mediennutzung ein ganz individuelles Ferienangebot erhalten. Marilies Rumpold-Preining, IBM Watson Customer Engagement Executive für Deutschland, Schweiz und Österreich präzisiert:

“Watson kann schlichtweg eine Fülle von Daten verarbeiten und ist dadurch in der Lage, neuartige Korrelationen herzustellen und neue Ideen zu generieren, auf die selbst ein erfahrener Marketer nicht so schnell kommen würde!“

Substitutionsprodukte finden

Darüber hinaus könnte Watson nicht nur inhaltlich die Kundenansprache steuern, sondern auch bezüglich Kanal und Frequenz ganz individuell Vorschläge an Mann und Frau bringen. Kommunikationsregeln nach dem Credo: „Hat ein Kunde Produkt A und B gekauft, wird ihm anschliessend das Produkt C angeboten, denn das müsste ihm auch gefallen“ würden gemäss Marlies Rumpold-Preining bald der Vergangenheit angehören.

„Digitalisierung verknüpft mit kognitiven Technologien oder Künstlicher Intelligenz birgt gewaltige Vorteile für Händler in der Kundenansprache“, weiss auch Melisa Hadzic, Leiterin der Internet World Messe. „Schliesslich wäre es ein grosser Mehrwert für den Shopbetreiber, nicht nur zu vermuten oder zu raten, was seine Kunden wann und wo wollen. Der Händler, der diese Aufgabe als erster meistert, wird immense Wettbewerbsvorteile davontragen.“

Neue Geschäftsmodelle

Zusammenfassend ist es also keine gute Idee, wenn Händler die Digitalisierung ihres Unternehmens auf die lange Bank schieben wollen. Gerade im Handel, dessen Point of Sales zunehmend zusammenwachsen, entstehen so viele Touchpoints mit dem Kunden, von denen Unternehmen lernen können, wie in kaum einer anderen Branche. Händler, die wachsen und auch in 10 Jahren noch erfolgreich sein wollen, müssen daher jetzt in eine digitale Infrastruktur investieren und beginnen, sich intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Dr. Jens-Uwe Meyer, Innovationsvordenker, Autor und Management-Berater erklärt: „Mittelstandsbetriebe müssen lernen, die Uhr auf die Stunde Null zurückzustellen und sich fragen ‚Wenn sie das Unternehmen heute gründen würden – wäre es das gleiche?’“ Und er ergänzt: „Geschäftsmodelle werden nicht nur digitalisiert, sondern komplett neu erfunden.

Dieser Prozess wird nicht aufhören.

Durch neue Technologien werden Unternehmen in den kommenden Jahren gezwungen sein, kontinuierlich ihre Geschäftsmodelle zu überdenken und neu zu erfinden.“

Mehr über Big-Data-Entwicklung, über Künstliche Intelligenz (KI), kognitive Computersysteme im  Handel finden sie an Foren der Internet World Messe, die vom 7.  bis 8. März 2017 in der Messe München stattfindet.

www.internetworldmesse.de

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