Höchste Präzision im μ-Bereich

Der Markt verlangt von Getriebeentwicklern wie ZF Friedrichshafen individuell zugeschnittene Angebote. Schnelle Entwicklung, höchste Qualität und niedrige Kosten haben dabei oberste Priorität. Eine immer grössere Rolle spielen dabei messtechnische Problemlösungen. Bei ZF ist nahezu die gesamte Bandbreite der OPW-Messtechnik im Einsatz.

Höchste Präzision im μ-Bereich

 

 

 

 

Effizienz, Komfort, Verbrauch, Umwelt, Nachhaltigkeit: Das 8-Gang-Automatikgetriebe 8HP von ZF präsentiert sich als eines der modernsten und vor allem sparsamsten Stufenautomatikgetriebe im Markt. Die erhöhte Spreizung und die feinere Gangabstufung reduzieren den Verbrauch etwa im Vergleich zum 6-Gang-Getriebe um sechs Prozent, mit Hybridelementen sind weitere Einsparungen möglich. «Es wäre aber falsch, das 8HP als reines ‹Spargetriebe› zu sehen», erläutert Gernot Röpnack, bei der ZF AG im Geschäftsfeld Getriebe für die Messgeräteplanung verantwortlich. Extrem kurze Schaltzeiten und guter Schaltkomfort sind genauso entscheidend.

 

Sowohl bei der Fertigung als auch bei der Montage werden daher im ZF-Werk Saarbrücken höchste Anforderungen an die Präzision der Automatikgetriebe gestellt. Uwe Lydorf, für die Messgeräteplanung zuständig, ergänzt: «Das 8HP-Getriebe ist eine komplette Neuentwicklung und wird aus vielen Einzelteilen montiert, das Zusammenspiel aller Teile bis zum einsatzfähigen Produkt ist ein komplexer Prozess mit höchsten Präzisionsansprüchen, nicht nur bei der Montage: Axial-, Kupplungs-, Lager-, Differenzial- oder Verzahnungsspiele

 

Messtechnik zur Prozesskontrolle

 

müssen eingestellt und geprüft werden. Da zudem als übergeordnetes Ziel die wirtschaftliche Produktion mit einer hohen Gutausbringung im Vordergrund steht, haben wir beispielsweise in allen Vor- und Endmontagelinien zahlreiche serienbegleitende Prüf- und Messvorrichtungen eingerichtet.»

Bewährter Lieferant bei ZF

 

Seit vielen Jahren vertraut ZF dabei gerade bei über den Standard hinausgehender Messtechnik auf einen ausgewiesenen Spezialisten im Lehrenbau, die Oberndorfer Präzisions-Werk GmbH & Co. KG (OPW) mit mehr als 60 Jahren Erfahrung in der Fertigungsmesstechnik. In den letzten drei Jahrzehnten verlagerte das schwäbische Unternehmen seine Kernkompetenz von den Standardlehren hin zu Sonderlehren und Messvorrichtungen mit einer Bandbreite von einfachen Gut-/Ausschusslehren bis hin zum halbautomatischen SPC-Messplatz sowie dem neuesten Produkt im High-End- Bereich, der Roboter-Messzelle OPW-R1. Heute zählt die OPW GmbH als Full-Service-Anbieter zu den führenden Lehrenbauern. Gernot Röpnack: «Ein wesentlicher Bestandteil der ZF-Firmenphilosophie sind langjährige Partnerschaften zu Kunden und Lieferanten, die geprägt sind von Kooperation, Kommunikation und gegenseitigem Vertrauen – auch die OPW GmbH ist bereits seit mehreren Jahren als strategischer Partner im ZF-Konzern ein zuverlässiger Lieferant. »

Fertigungstiefe von über 98 Prozent

 

In Saarbrücken werden jährlich etwa 1,9 Mio. Getriebe produziert. 

 

Getriebe-Know-how weltweit geschätzt

 

Für die umfangreichen und zumeist über den Standard hinausgehenden Prüf- und Messaufgaben in den 8HP-Getriebe-Montagelinien ist bei ZF nahezu die gesamt Bandbreite der OPW-Messtechnik im Einsatz: Vom Einstellmeister und Einstellringen über Grenzlehrdorne bis hin zum komplexen SPC-Messplatz. OPW-Geschäftsführer Uwe Hildebrandt: «Messtechnische Massnahmen zur Prozesskontrolle ermöglichen erst die reproduzierbare und fehlerfreie Herstellung und Montage des Automatikgetriebes, erfordern aller

 

Lange Lebensdauer dank Formstabilität

 

allerdings auch ein großes Know-how. Dabei verstehen wir uns als Problemlöser messtechnischer Anforderungen und als Full-Service-Anbieter. » Sämtliche Messvorrichtungen werden vollständig im Oberndorfer OPW-Werk konstruiert und produziert. «Die hauseigene Konstruktion sowie die hohe Fertigungstiefe von über 98% liegen weit über den Möglichkeiten des gewöhnlichen Lehrenbaus und stellen damit ein klares Alleinstellungsmerkmal unseres Unternehmens dar», so der technische Projektleiter Martin Leicht. «Wir setzen ganz bewusst auf Wertschöpfung im eigenen Haus.»

Hochpräzise Einstellmeister

 

Mithilfe des Einstellmeisters wird beispielsweise die richtige Position der Ritzelwelle bestimmt. «Die Abstimmung der Kegelgetriebeverzahnung ist elementar für das Geräuschverhalten und die Dauerhaltbarkeit des Getriebes», erläutert Kai-Uwe Jung, bei ZF für die Messgeräteplanung zuständig. «Die notwendigen Positionsmasse werden mithilfe von Abstimmscheiben hergestellt. Bei der Kegeltriebeinstellung bzw. -positionierung ist ein hochpräziser Einstellmeister notwendig, um zu wissen, wo die «Null» ist. Hierbei sind bereits einige Lieferanten an ihre Grenzen gestossen – erst OPW konnte unsere Präzisionsvorgaben exakt erfüllen.» Allerdings steht auch der schwäbische Lehrenbauer in ständiger Konkurrenz und muss sich mit jedem Produkt aufs Neue beweisen.

Messvorrichtungen zur Kupplungseinstellung

 

Generell wird diese Art von Messvorrichtungen als Hilfswerkzeuge zum Einstellen von notwendigen «Spielen» innerhalb des Getriebes verwendet. Hier handelt es sich um die «Kupplungslüftspiel-Einstellung ». Diese Messvorrichtungen (Form- und Lagetoleranzen < 5μ) werden für die Prototyp-Montage und die serienbegleitende Überprüfung der Messstationen genutzt. «Die OPW-Messvorrichtungen überzeugen dabei einerseits durch eine lange Lebensdauer aufgrund ihrer Formstabilität, zum anderen verlaufen kontinuierliche Prüfmitteluntersuchungen in unserem Feinmessraum nahezu ohne jede Reklamation», so Patrick Schumacher, bei ZF für die Messgeräteplanung zuständig.

Es passt einfach

 

Gernot Röpnack zieht ein positives Fazit: «Auch wenn OPW seit vielen Jahren zu unseren strategischen Lieferanten zählt – beinahe jeder Auftrag stellt eine neue Herausforderung dar. Dabei überzeugen uns die Mitarbeiter neben langjährigen Erfahrungen und exzellentem Fachwissen immer wieder – durch Flexibilität und Innovationsbereitschaft, die Spezialisierung auf den Sonderlehrenbau, vor allem aber durch Zuverlässigkeit und Hilfsbereitschaft und dadurch, dass der Support auch nach dem Kauf nicht vernachlässigt wird.» Uwe Lydorf ergänzt: «Auch wir sind unseren Kunden gegenüber verpflichtet: In der Getriebetechnik dominieren Qualitäts-, Flexibilitäts- und Kompetenzargumente, darüber hinaus sind unsere Ansprüche an die Präzision der hochkomplexen Messvorrichtungen extrem, kurz: Je kleiner die Dimension, umso exakter die Genauigkeit der OPW-Produkte.»

 

 

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