Hoch gesteckte Ziele als Motivation
In Schweizer Fachhochschulen wird ein Grossteil jener Fachkräfte ausgebildet, auf die die Wirtschaft so sehr angewiesen ist. Ausbildung, Weiterbildung, anwendungsorientierte Forschung & Entwicklung sowie Dienstleistungen gehören zum Portfolio einer jeden Fachhochschule, auch der Hochschule Luzern. Im Wettbewerb zu anderen Bildungsinstituten beschreitet sie den «Weg der Excellence» und hat dabei eine weitere Stufe erreicht
Die Hochschule Luzern – gegründet 1997 – ist eine der insgesamt sieben öffentlichrechtlichen Fachhochschulen der Schweiz. Getragen wird sie von den Kantonen Luzern, Uri, Schwyz, Ob- und Nidwalden sowie Zug. Unter dem gemeinsamen Dach vereinigt sind die sechs Departemente Technik & Architektur, Wirtschaft, Informatik, Soziale Arbeit, Design&Kunst sowie Musik. Auch die Hochschule Luzern steht im stark reglementierten Bildungsmarkt im Wettbewerb mit anderen Fachhochschulen. Entsprechend buhlt sie mit ihrem breiten Fächerangebot längst nicht mehr nur «vor der Haustür» um Studierende, sondern – wie alle anderen auch – national und verstärkt auch international. Wer da vorne mithalten will muss vor allem eines bieten: Qualität. Diesbezüglich setzt die Hochschule Luzern Meilensteine
Führende Rolle in Sachen Business Excellence
Der Auflage des Bundes, dass jede Fachhochschule über ein Qualitätsmanagement verfügen muss, kommt die Hochschule Luzern seit 2003 mit dem Bekenntnis zu Business Excellence nach dem EFQM-Modell nach. 2006 nahm man die erste Stufe «Committed to Excellence» in Angriff und erklomm als weiteren Meilenstein 2010 die Stufe «Recognized for Excellence» mit der Auszeichnung «3star». 2013 folgte ein weiterer Stern und die Bewerbung für den ESPRIX Swiss Award for Excellence bildet den vorläufigen Höhepunkt des «Wegs der Excellence». Damit nimmt die Hochschule Luzern im Hochschulbereich nach eigenen Angaben eine führende Rolle ein. In verschiedenen nationalen Gremien hat sie diesen Ansatz vertreten und so ihren Beitrag dazu geleistet, dass in den Standards des neuen Hochschulförderungsund Koordinationsgesetzes (HFKG) die Grundprinzipien des EFQM-Ansatzes erkennbar sind.
Wichtiger Player in der Zentralschweiz
Der Leistungsausweis der Hochschule Luzern kann sich sehen lassen: 1365 Studierende haben im Jahr 2014 mit einem Bacheloroder Masterdiplom abgeschlossen. Die meisten Absolventen finden – das ist durch Studien belegt – ohne Probleme eine Tätigkeit in der Praxis. Es zeigt sich dort, dass Abgängerinnen und Abgänger durch ihre in der Ausbildung erlangten Kenntnisse rasch zu gefragten Leistungsträgern werden. Und für «Nachschub» an Fachkräften ist weiterhin gesorgt: In den Departementen waren (Stand Oktober 2014) 5913 Studierende eingeschrieben. Ebenfalls regen Zuspruch findet das reichhaltige Weiterbildungsangebot der Hochschule Luzern: 4364 Berufsleute nutzen die knapp 200 Weiterbildungen für ihr persönliches Weiterkommen. Nicht zu unterschätzen ist auch die Bedeutung der Hochschule Luzern für die gesamte Region Zentralschweiz: Sie ist einerseits mit über 1500 Beschäftigten einer der wichtigsten Arbeitgeber. Anderseits leistet sie mit über 400 Forschungsprojekten, die zum Teil in enger Zusammenarbeit mit privatwirtschaftlichen Unternehmen und anderen nationalen und internationalen Partnern durchgeführt werden, einen bedeutenden Beitrag zur Innovation mit regionalem und landesweitem Nutzen.
Neues Departement Informatik
Wo Licht ist, ist bekanntlich auch Schatten. Die Hochschule Luzern sieht sich mit einigen strategischen Herausforderungen konfrontiert. Eine davon ist der Fachkräftemangel. Denn eine Fachhochschule «produziert» nicht nur Fachkräfte, sie benötigt selbst welche, nämlich für die Sicherung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Mit der Einführung eines Laufbahnmodells, einem präzisierten Doktorandenmodell und akzentuierten Anforderungs- und Tätigkeitsprofilenhat die Hochschule Luzern inzwischen die Voraussetzungen geschaffen, gezielt Nachwuchskräfte fördern zu können. Eine weitere «Baustelle» ist – vor dem Hintergrund der Digitalen Transformation und dem Fachkräftemangel in der IT – der Aufbau eines neuen Departements Informatik. Dieses soll im Herbst 2016 starten und im Endausbau gegen 1000 Studierende ausbilden können. Auch sonst beschäftigt sich die Hochschulleitung intensiv mit dem Thema Digitalisierung. So werden derzeit die Rahmenbedingungen erarbeitet, um mehr digitale Kompetenz in der Lehre zu schaffen.
Stetige Verbesserung
Grundsätzlich gibt es gemäss Selbsteinschätzung der Hochschule Luzern vielerorts Entwicklungspotenzial. Das fängt schon bei den Prozessen an. Seit 2002 stellt die Fachhochschule eine Sammlung ihrer Prozesse zusammen, die via Intranet allen Departementen zugänglich sind. Dies bildet die Basis für die stetige Weiterentwicklung des Qualitätsmanagements. Noch sind nicht alle Departemente und Bereiche gleich weit: Während etwa das Departement Technik & Architektur seit Jahren ISO-9001- zertifiziert ist, arbeitet die Hochschulleitung gesamthaft an Möglichkeiten für eine gewinnbringende Standardisierung von Prozessen. Die vor diesem Hintergrund entwickelte Prozesslandkarte gilt als Teil einer Prozessvision und kann auf alle Departemente heruntergebrochen werden.
Auch an der Steigerung der Kundenzufriedenheit wird gearbeitet. Wiederholte Befragungen von Studierenden und Absolventen zeigen eine steigende Tendenz bei der Gesamtzufriedenheit. Bei Schlüsselkriterien wie Praxisbezug oder Betreuung schneidet die Hochschule Luzern bei Studierenden gut ab, aber nicht alle Zielvorgaben wurden erreicht. Aus Sicht der Arbeitgeber, welche die Studienabgänger beschäftigen, sieht es besser aus: Die Qualifikation der Abgänger wird von ihnen mehrheitlich mit «gut» bewertet, und mit der Qualität von Weiterbildungen der Hochschule Luzern sind Arbeitgeber meist «sehr zufrieden». Rektor Markus Hodel blickt optimistisch in die Zukunft: «Hoch gesteckte Ziele sind auch Motivation.»