„Harakiri-Elektronik“: Batterie zerstört sich in Wasser

Forscher der Iowa State University haben eine Lithium-Ionen-Batterie entwickelt, die sich in Wasser innerhalb von 30 Minuten selbst zerstört. Laut dem Professor für Maschinentechnik ist es der erste praxistaugliche selbstzerstörende Energiespeicher. Das könnte beispielsweise für militärische Anwendungen interessant sein, wenn es um den Schutz von Geheimnissen geht. Doch flüchtige Elektronik hat auch in der Medizin Potenzial.

Offizielle Warnung vor Gefahren durch Batterien. Speziell im Wasser bergen Lithium-Ionen Batterien Gefahren. (Bild: wikipedia)

Besonders Militärstellen wie der Pentagon-Forschungsarm DARPA haben Interesse an Elektronik, die im Notfall Geheimnisse durch drastische Massnahmen vernichten kann. Daher gibt es beispielsweise schon selbstzerstörende Chips. So genannte „Harakiri-Elektronik“ soll Strom bieten und doch flüchtig zu bedienen sein. „Ein Gerät ohne flüchtige Energiequelle ist nicht wirklich flüchtig“, betont Professor Montazami von der Iowa State University.

Eine Batterie im Wasser

Die wenige Millimeter grosse Lithium-Ionen-Batterie hat eine Betriebsspannung von 2,5 Volt und genug Kapazität, um einen grösseren Taschenrechner für 15 Minuten zu betreiben. „Das ist eine Batterie mit allen funktionsfähigen Teilen. Das ist viel komplexer als unsere bisherige Arbeit an flüchtiger Elektronik“, meint Montazami. Wird diese Batterie einmal ins Wasser geworfen, schwillt ihr Polymer-Gehäuse an, bis die Elektroden auseinanderbrechen Jetzt löst sich die Batterie auf. Sie verschwindet zwar nicht völlig im Wasser“,  betont der Forscher  – doch nur Nanopartikel einer Hightech-Batterie würden im Wasser zurück bleiben.

Flüchtige Implantate

Flüchtige Elektronik, die unter bestimmten Bedingungen ganz oder weitgehend rückstandsfrei verschwindet, ist nicht nur zum Wahren militärischer Geheimnisse interessant. Anwendungen im Umwelt-Monitoring oder der Medizin könnten ebenso weiter entwickelt werden. Hier verweist die Iowa State University speziell auf Implantate, die im Normalfall nach einiger Zeit wieder entfernt werden könne. Lösen sich solche Implantate einfach auf, könnten dem Patienten unnötige Operationen und damit verbundene Schmerzen und Risiken erspart werden.

http://iastate.edu

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