Google Transparenz-Bericht: Mehr Schweizer Anfragen wegen Internetkriminalität

Ein neuer Rekord in Sachen gefordeter Transparenz: Das Bundesamt für Polizei (Fedpol) und die Kantone haben vergangenes Jahr mehr Anfragen beim Internetgiganten Google deponiert, um an Informationen über die Nutzer zu gelangen.

Laut dem Google Transparency Bericht hat die Fedpol allein im Jahr 2019 insgesamt 407 Anfragen bei Google deponiert. (Bild: Unsplash)

Schweizer Tageszeitungen zitieren den aktuellen Transparenz-Bericht des Google-Konzerns. So berichtet der „SonntagsBlick“, dass insgesamt 1097 Anfragen bei dem Internetriesen eingingen. Im Jahr 2018 seien es lediglich 634 Anfragen gewesen. Das Fedpol allein deponierte im Jahr 2019 insgesamt 407 Anfragen bei Google.

Die meisten betrafen Kinderpornographie (rund 46 Prozent) und Betrug (rund 37 Prozent), wie das Fedpol auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA zu dem Bericht des „SonntagsBlick“ mitteilte.

Das Fedpol tätigt Anfragen bei Providern, wenn Benutzerdaten benötigt werden, um einen Kriminalfall in der Zuständigkeit des Bundes zu klären. Dies geschehe zum Beispiel dann, falls ein Täter unbekannt ist, aber eine E-Mail-Adresse vorliegt, teilte das Fedpol weiter mit.

Neuer Rekord: Hunderte Löschbegehren

Gemäss dem „SonntagsBlick“-Artikel haben Strafverfolger des Bundes und der Kantone beim Google-Konzern im vergangenen Jahr mehr als tausend Mal darum gebeten, Daten von Schweizer Nutzern herauszugeben. Dies sei ein neuer Rekord, hiess es.

Von den Ermittlungsmassnahmen waren vor allem Gmail- und Youtube-Konten betroffen. Rund 83 Prozent der Anfragen (Juli bis Dezember 2019) sei stattgegeben worden. Im ersten Halbjahr 2019 wurden den Angaben zufolge 75 Prozent der Anfragen genehmigt.

Gemäss dem Google Transparency Bericht wurden im Jahr 2019 zudem insgesamt 671 Löschbegehren sowie die Entfernung aus einzelnen Google-Produkten oder Diensten vorgenommen.

Die Gründe der Löschbegehren seien mehrheitlich Datenschutzverletzungen, Gefährdungen der nationalen Sicherheit oder Verleumdungen gewesen. In 80 Prozent der Fälle sei Google der Forderung nachgekommen, hiess es weiter. (Quelle: Google)

transparencyreport.google.com

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