Fruchtbare Ideen
Wenn es um die Umsetzung neuer Ideen geht, fehlt es in vielen Unternehmen an den notwendigen Werkzeugen und Techniken. Das Neuenburger Unternehmen think2make kann in einer solchen Situation einspringen.
Der ausgebildete Maschinenzeichner Sedat Adiyaman gründete seine Firma think2make im Jahr 2013. Er eröffnete unweit des Neuenburger Bahnhofs mit einem Freelancer-Kollegen einen sogenannten Coworking Space. Die Idee: Ein Raum, wo man sich mit Ideen gegenseitig inspirieren kann.
Den Innovationsprozess zum Kunden bringen
«Wir bringen Prozesse zum Kunden », erläutert Sedat Adiyaman. think2make arbeitet denn auch mithilfe eines vierstufigen Innovationsprozesses. Konkret: Zunächst werden in einem ersten Schritt gemeinsam mit dem Kunden die Bedürfnisse definiert. «Sich die richtigen Fragen zu stellen ist oft schon die Hälfte der Lösung », erklärt Sedat Adiyaman weiter. Das Ziel sei es, die notwendigen Informationen zusammenzutragen, um dann die Erkundung neuer Ideen starten zu können.
Stimmen dann die äusseren Bedingungen, werden in einem zweiten Schritt mithilfe verschiedener Kreativitätstechniken Ideen entwickelt. Wichtig sei es hier, so Adiyaman, dass die Workshops in einer inspirierenden Umgebung stattfinden. «Wir suchen mit unseren Kunden bewusst Orte ausserhalb der Firma auf. Durch diese Luftveränderung lassen sich alle fünf Sinne besser aktivieren.» Das fördere die Kreativität. Und ferner werden bewusst auch Querdenker eingebracht. Da arbeitet think2make auch mal mit Theaterschaffenden zusammen, die eine ganz andere Sichtweise in Firmenstrukturen bringen können. «Wir streben einen Mix von Ambiance- Stress an», so Sedat Adiyaman. Die Ideenentwicklung verläuft dann in zwei Phasen: Erstens die Explorations-Phase, in der man einfach mal ins Thema eintaucht, und zweitens die Konzeptionsphase, wo es darum geht, die grob gefassten Ideen in Konzepte zu verwandeln.
In einem dritten Schritt gilt es, die Ideen zu verfeinern. Das erfolgt in der Regel durch Visualisierung und Prototyping. Und im vierten Schritt geht es dann darum, jene Idee mit dem höchsten Potenzial umzusetzen. Dies erfolgt mit der Ausarbeitung einer «Road Map» einschliesslich Zeitplan nach Regeln des agilen Projektmanagements.
Grosses Netzwerk mit «Querdenkern»
think2make verfügt über ein Netzwerk von über 200 Personen, darunter Freelancer in den verschiedensten Bereichen. Diese werden bei Bedarf beigezogen. Werden spezielle Kompetenzen benötigt, rekrutiert think2make auch Personen, welche diese mitbringen. «Grundsätzlich arbeiten wir mit Menschen, die wir kennen und die auch uns kennen», führt Sedat Adiyaman weiter aus. Und wie verdient sein Unternehmen Geld? Die Honorare, welche think2make verlangt, richten sich einerseits nach Aufwand, anderseits nach dem Kostenrahmen, in welchem sich der Kunde bewegen will. Sedat Adiyaman nennt folgende Summen: «Wir reden da von Tagessätzen von zirka CHF 5000.–, grössere Projekte können dann schon mal Dimensionen von CHF 20 000.– annehmen. » In der Regel kommen in den Workshops mit den Kunden 20 bis 60 Konzepte zusammen. Der Kunde kann dann entscheiden, ob er weiter die Unterstützung von think2make in Anspruch nehmen will oder die Umsetzung der Idee dann in eigener Regie durchführt.
Bedürfnis vorhanden
Und was sind nun die Erfahrungen, die Sedat Adiyaman macht? Besteht tatsächlich ein Bedürfnis nach Dienstleistungen, wie sie think2make anbietet? «Ich stelle immer wieder fest, dass Unternehmen intern der kulturellen Seite mehr Beachtung schenken
Potenzial in Wert verwandeln.
sollten. Es geht darum, Werte zu erschaffen und diese auch zu kommunizieren. Zwar haben gerade KMU sehr häufig diesen Mindset, oft fehlt dann aber der Blick für das ‹big picture› », antwortet er. Und genau hier wolle er mit think2make ansetzen: Den Unternehmen helfen, ihr Potenzial in Wert zu verwandeln – und zwar mit möglichst verschiedenartigem Know-how. So konnte Sedat Adiyaman schon etliche Projekte erfolgreich abwickeln: Mit der Zimmerli AG konzipierte er eine Marketing-Strategie oder mit dem Neuenburger Energiedienstleister Viteos SA definierte er Mission und Werthaltung des Unternehmens neu.