Forschungslandschaft Schweiz: Was bringt die Zukunft?

Das frühzeitige Erkennen technologischer Veränderungen ist fundamental für Unternehmen und gilt als zentraler Wettbewerbsvorteil. Diese Logik entdeckt zunehmend auch die Volkswirtschaft. Im Auftrag des SBFI hat die SATW eine Zukunftsanalyse für den Forschungs- und Industrieplatz Schweiz verfasst.

Schweizer Forschungslandschaft: Die 49 untersuchten Technologien sind in neun Technologiegruppen (s. Spalte ganz links) zusammengefasst. Um deren Einfluss auf die Zukunftsgestaltung abzubilden, wurde eine Verbindung mit 20 Schlagwörtern bzw. Labels (s. zweite Zeile von oben) hergestellt. Die Labels gehören jeweils einem der fünf Forschungsbereiche – Digitale Welt, Energie und Umwelt, Fertigungsverfahren und Materialien, Life Sciences oder Technik und Gesellschaft (s. oberste Zeile) an. Jeder Punkt markiert einen unmittelbaren Bezug, eine konkrete Anwendung oder eine zu erwartende Auswirkung. Die drei Grössen der Punkte sind ein Mass dafür, wie viele der Technologien aus der entsprechenden Technologiegruppe in Zusammenhang mit einem Label stehen. Mehr Details sind der Publikation zu entnehmen. (© SATW)

Foresight wird für die Schweizer Bildungs- und Innovationspolitik immer wichtiger. Die neue SATW-Studie «Forschungslandschaft Schweiz – Ein technologisches Panorama» untersucht 49 technologische Entwicklungen aus neun Forschungsbereichen und deckt damit ein sehr breites Spektrum ab. Jedes Kapitel widmet sich einer Technologie und beschreibt ihren Stand in der Entwicklung wie auch die damit verbundenen Chancen und Risiken. Ferner identifizieren die Autor/-innen die wichtigsten Forschungshotspots in der Schweiz und im internationalen Kontext.

Forschungslandschaft mit ausreichender Förderung

Die Studie stützt sich auf mündliche und schriftliche Interviews, die mit rund 60 Wissenschaftler/-innen und Industrievertreter/.innen in der ganzen Schweiz durchgeführt wurden. Diese zeigen sich im Wesentlichen zufrieden mit der hiesigen Forschungsförderung im Bereich der technischen Wissenschaften. Für die meisten ist der erschwerte Zugang zum Programm Horizon Europe hingegen hochproblematisch.

Mehrere Interviewpartner/-innen schlugen vor, dass die Förderung künftig auch Infrastruktur einschliessen sollte, die sowohl Unternehmen wie Hochschulen zur Verfügung stehen würde. Der Grund dafür ist, dass diese in manchen Fällen derart kostenintensiv in der Etablierung ist, dass sie die Budgets von kleinen Unternehmen und Start-ups sprengen.

Mit Technologien die Zukunft gestalten

Die untersuchten Technologien setzen ein interdisziplinäres Denken voraus, weil sie oftmals mehrere Lebensbereiche betreffen. Zudem ist der regelmässige Austausch zwischen dem Denk- und Werkplatz Schweiz fundamental für die Verbindung zwischen Forschung und Industrie. Dabei gilt, dass angewandte Forschungsthemen für den Erfolg neuer Technologien einen wichtigen Stellenwert haben. Auch der Staat hat etliche Möglichkeiten, neuen Technologien zum Durchbruch zu verhelfen: So könnten regulatorische Hemmnisse reduziert werden, dafür die (internationale) Vernetzung von Forschenden und Wirtschaftsvertreter/-innen gefördert werden. Grosses Potenzial für den Wirtschaftsstandort Schweiz bieten Hightech- und Nischenanwendungen, die sowohl durch etablierte Firmen wie auch Start-ups entwickelt werden können. Die dadurch generierten Arbeitsplätze und die Wertschöpfung würden einen volkswirtschaftlich reichhaltigen Beitrag an die Gesellschaft leisten.

Quelle und weitere Informationen: SATW

(Visited 229 times, 1 visits today)

Weitere Artikel zum Thema