Erster Swiss AI Report zum Einsatz künstlicher Intelligenz
An der führenden Schweizer Konferenz im Bereich Artificial Intelligence (AiCon), die am 7./8. Juni im Seedamm Center Pfäffikon stattfindet, wird der Swiss AI Report präsentiert. Der Swiss AI Report analysiert nach eigenen Angaben erstmals systematisch den Einsatz und die Entwicklung von künstlicher Intelligenz in Schweizer Unternehmen.
Für den erstmals veröffentlichten Swiss AI Report wurden 92 Schweizer Unternehmen unterschiedlicher Grösse befragt. Der Report wurde im Auftrag des Kantons Schwyz durch den Thinktank W.I.R.E und die Stiftung Mindfire erarbeitet.
Swiss AI Report ortet noch viel Aufholbedarf
Das Resultat lässt klare Tendenzen erkennen. Das Thema AI ist ein strategisches Kernthema in den Firmen. Das sei für ein neues Technologiethema nicht selbstverständlich, schreiben die Verfasser des Reports. Allerdings sehen sich 56 Prozent der Unternehmen noch auf Stufe 1 von 5, was den effektiven Automatisierungsgrad anbelangt. 47 Prozent der Befragten sehen heute noch keine Unterstützung im Kerngeschäft durch AI. Die Schweizer Unternehmen stünden also noch am Anfang der Entwicklung hin zum systematischen Einsatz von künstlicher Intelligenz, so der Swiss AI Report.
Gleichzeitig wollen viele Unternehmen in AI-Technologien investieren. 75 Prozent beabsichtigen, im nächsten Jahr bis zu einer Million dafür auszugeben, 20 Prozent der Firmen bis zu 5 Millionen. Vor allem bei den grossen Unternehmen zeigt sich der Wille, sich im AI-Umfeld zu positionieren. Nur rund 10 Prozent der KMU, die sich mit AI-Anwendungen proaktiv auseinandersetzen, haben auch ein fixes AI-Budget. Bei den Grossunternehmen sind es immerhin 40 Prozent.
Fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft
Sehr erfreulich sei die Tatsache, dass die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft in der Schweiz funktioniere, so ein weiteres Fazit des Reports. Demnach pflegen zwei Drittel der befragten Unternehmen eine Partnerschaft mit Hochschulen im AI-Kontext. Ebenso viele wollen die technischen Grundlagen für den erfolgreichen Einsatz von AI selbst bauen. Nur 8 Prozent wollen diese komplett einkaufen. Entsprechend umworben sind die besten Talente. Angesichts des Fachkräftemangels bietet rund die Hälfte der Firmen bereits interne Weiterbildungen zu AI an.
Viele Schweizer Firmen sind sich offenbar auch der Risiken bewusst, die der Einsatz von künstlicher Intelligenz birgt. So fürchten 45 Prozent fehlerhafte Resultate beim Einsatz von künstlicher Intelligenz als Folge von mangelhafter Datengrundlage oder subjektiver Verzerrung beim Training der Algorithmen. Auffallend ist, dass nur gerade 3 Prozent der Befragten Bedenken ethischer Art äussern. Auch den wachsenden Energiebedarf und die ökologische Nachhaltigkeit im Zusammenhang mit dem Einsatz von AI sehen nur 1.2 Prozent als grosse Herausforderung an.
Quelle und weitere Informationen: ai-con.ch / www.thewire.ch