Energiewochen zeigen Sparpotenzial

Die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich haben bei der Suva Energiewochen durchgeführt. Die Mitarbeitenden der Suva bewiesen: Der sinnvolle Umgang mit Energie ist dank einfacher Verhaltensänderungen möglich – dies mit erheblichen Einsparungen bei den Stromkosten. Von den Energiewochen profitieren die Mitarbeitenden auch privat.

Energiewochen zeigen Sparpotenzial

 

 

Tägliche Stromeinsparungen zwischen 2,5 Prozent und 11,2 Prozent (durchschnittlich minus 6,5 Prozent) gegenüber der Vergleichsperiode – so lautet das positive Resultat der Energiewochen bei der Suva. Insgesamt sparten die rund 3200 Mitarbeitenden der Suva während der Energiewochen mit bewusstem Verhalten 16 932 kWh Strom ein. Hochgerechnet sind dies Stromkosteneinsparungen von über 60 000 Franken pro Jahr, falls im gleichen Rahmen Strom eingespart wird.

Bottom-up: Idee aus der Belegschaft

 

Bei der Suva stand die Frage im Raum, wofür die Gelder der CO2- Rückerstattung sinnvoll eingesetzt werden sollten. Ein Mitglied der Fachgruppe Nachhaltigkeit kannte die Energiewochen der EKZ bereits und war davon überzeugt. Die Fachgruppe beantragte bei der Geschäftsleitung die Durchführung dieser Sensibilisierungswochen. Die Geschäftsleitung fällte den Grundsatzentscheid, dass die Gelder der CO2- Rückerstattung für nachhaltige Projekte wie die Energiewochen einzusetzen seien. Und zwar sollte nicht in erster Linie in Kompensationsprojekte investiert, sondern bei der betrieblichen Energieeffizienz angesetzt werden. Bei der Suva kamen die Energiewochen also durch einen Bottom-up-Prozess zustande.

Kontinuität entscheidend

 

Die Energiewochen starteten mit einem Kurzfilm, eigens für die Suva produziert. Der Film informierte alle Mitarbeitenden auf eine professionelle und humorvolle Art über das Vorgehen und die Ziele der Energiewochen. Wichtig war im Film insbesondere das Commitment des Vorsitzenden der Geschäftsleitung der Suva, Ulrich Fricker. Das Herzstück der Energiewochen bildeten die Energie-Informationen, welche täglich per Mail zu allen Mitarbeitenden gelangten. Dabei informierten die Berater über Themen wie Stand-by-Verbrauch, Beleuchtung, Heizen/Lüften oder Mobilität. Gemäss der Energieberatung bei den EKZ ist es wichtig, dass kontinuierlich und auf verschiedenen Kanälen informiert wird. So kamen auch bei der Suva unterschiedliche Kommunikationsmassnahmen zum Einsatz: Eine Energiequizsäule an allen Standorten der Suva animierte zur Beantwortung von Energiefragen. Das Dossier für alle Mitarbeitenden informierte zu verschiedenen Anwendungsbereichen der Energieeffizienz. Der Energiewürfel an jedem Arbeitsplatz erinnerte an die gewünschten Verhaltensänderungen. Der Energiewettbewerb mit einer Verlosung motivierte, mehr zu Energie in Erfahrung zu bringen. Die tägliche Kommunikation der Messdaten schaffte eine Identifikation und regte zu Diskussionen unter den Mitarbeitenden an. Die Ausleihe von Strom-Messgeräten half, die Stromfresser zu lokalisieren. Zusätzlich besuchte ein Energieberater der EKZ jeden der 21 Standorte der Suva und beantwortete an einem Infopoint die Fragen der Mitarbeitenden. Der breit gefächerte Informationsmix zeigt Wirkung: Die Verbrauchswerte verbessern sich im Verlauf der Energiewochen kontinuierlich.

Privater Nutzen für Mitarbeitende

 

Die Verbrauchskurven werden auch von äusseren Faktoren beeinflusst und sind deshalb nicht ausschliesslich vom Verhalten abhängig. Die Energiewochen waren Anreiz, persönliche Verhaltensmuster zu überdenken und zu ändern. Das Ziel liegt in einer bewussten Verhaltensveränderung im Umgang mit Energie. Das wirkt sich nicht nur positiv auf die Energiebilanz sowie die Unternehmenskultur aus, sondern auch auf das private Energieverhalten. Diesen Nebeneffekt streben die EKZ ebenfalls an. Viele der Tipps sind eins zu eins im Pri-vaten anwendbar. Im Mitarbeiterdossier liegt ein Energieratgeber bei. Das Energiemessgerät animiert die Mitarbeitenden, auch privat den Stromfressern auf die Spur zu kommen.

Logistische Vorbereitung entscheidend

 

Nur eine durchdachte Organisation machte die Energiewochen bei der Suva mit ihren 21 Standorten und 3200 Mitarbeitenden zum Erfolg. Deshalb waren die Sicherheitsbeauftragten in den Agenturen für dieses Projekt die internen Ansprechpartner vor Ort. Sie waren verantwortlich für die Organisation sowie die Datenerhebung in den Agenturen und tägliche Übermittlung an die EKZ. Eine gute Vorbereitung ist wichtig. Unter anderem ist es unabdingbar, dass vorgängig mit den IT-Verantwortlichen und Hauswarten abgesprochen wird, welche Tipps umsetzbar sind und worauf geachtet werden muss. Um die Energiewochen logistisch zu bewältigen, fanden sie in drei Phasen zeitlich verschoben statt. In jeder Phase waren sechs bis acht Standorte involviert mit dem Vorteil, dass sich die EKZ-Energieberater genügend Zeit für den Austausch mit den Mitarbeitenden an den Info-Points nehmen konnten.

Fachkräfte achten auf Image

 

Die Energieberater der EKZ sehen in den Energiewochen neben der Reduktion der Energiekosten und der Emissionen auch weitere Vorteile für die Unternehmen. Der bewusste Umgang mit Energie trägt auch viel zu einem positiven Unternehmensimage bei. Für Fachleute auf Stellensuche ist immer häufiger auch das nachhaltige Verhalten eines Unternehmens ein Entscheidungskriterium. Die Weiterbildungsmöglichkeiten für das Personal spielen ebenso eine wichtige Rolle. Die Energiewochen betrachtet Christian Marfurt als betriebsinterne Weiterbildung, wovon jeder Einzelne persönlich profitieren kann.

 

Nach den Energiewochen der EKZ hat die Suva mit verhältnismässig kleinem Aufwand weitere Massnahmen zur Energieeffizienz umgesetzt. Steckerleisten mit Abstellknopf erleichtern die schnelle Abschaltung der Geräte, Zeitschaltuhren trennen die Drucker automatisch vom Strom. Die neu geschaffene Fachstelle Nachhaltigkeit hat ein Energiecontrolling initialisiert. Daraus verspricht sich die Suva weitere erhebliche Einsparungen.

 

 

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