Diversity und Inklusion: Wettbewerbsvorteil für Firmen?

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Diversität, Inklusion und Wettbewerbsfähigkeit? Dieser Frage ging die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) in einem Gutachten nach. Auftraggeber ist der Verein «Swiss Diversity», der sich für eine diverse und inklusive Schweizer Wirtschaft und Gesellschaft einsetzt. Das Gutachten bestätigt: Strategisches Management von Diversität und Inklusion kann einen positiven Effekt auf die Unternehmensperformance haben.

Die Studien-Verantwortlichen Simone Müller-Staubli, Helena Trachsel, Sonja Michel, Daniela Frau, Christian Müller. (Bild: Sandra Blaser)

Die Studie «Diversity & Inclusion als Wettbewerbsvorteil» behandelt den Zusammenhang zwischen Diversität, Inklusion und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Das Ziel der Gutachterinnen und Gutachter war es, folgende Hypothese zu prüfen: Unternehmen, die Diversity und Inklusion strategisch implementieren, sind resilienter und langfristig erfolgreicher als Unternehmen, die eine solche Strategie nicht verfolgen.

Gesellschaftliches Engagement hat positive Folgen

Mit Hilfe diverser Forschungsfragen durchforstete die ZHAW bestehende Literatur sowie empirische Daten und thematisierte auch die volkswirtschaftliche, betriebswirtschaftliche und politische Perspektive. Die Befunde des Gutachtens bestätigen: Strategisches Management von Diversität und Inklusion steigert den Wettbewerbsvorteil in Firmen, weil so deren Kreativität, Innovation und Marken-Attraktivität erhöht und der Fachkräftemangel reduziert werden kann.

Einer der Gutachter ist der Leiter des Zentrums für Wettbewerbsrecht und Compliance an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW), Patrick Krauskopf: «Das Gutachten zeigt wissenschaftlich auf, wie Diversity und Inklusion die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen positiv beeinflussen und schafft damit eine wichtige Verbindung zwischen gesellschaftlichem Engagement und betriebswirtschaftlicher Entwicklung.

Gutachten vereinfacht Umsetzung in der Praxis

Aber weshalb braucht es ein wissenschaftliches Gutachten, um das gesellschaftliche Engagement für Gleichberechtigung voranzutreiben? «In der Studie schaffen wir ein solides Fundament das hilft, eine Entwicklung hin zu mehr Diversität und Inklusion in der Praxis zu ermöglichen», erklärt Simone Müller-Staubli, Initiantin von Swiss Diversity.

Unterstützt werden Swiss Diversity und die ZHAW durch die Fachstelle Gleichstellung des Kantons Zürich sowie die BKW AG, dem Energie- und Infrastrukturunternehmen mit Sitz in Bern. Sonja Michel, Business Transformation bei BKW, erklärt das Engagement der BKW damit, dass im international tätigen Unternehmen eine riesige Vielfalt an Persönlichkeiten, Kulturen und Erfahrungen aufeinandertreffen: «Wir unterstützen die Studie mit dem Ziel, dass möglichst viele Menschen in chancengerechten und inklusiven Unternehmenskulturen arbeiten können. Denn einerseits fördert die Studie in unserem Unternehmen das Verständnis über die Zusammenhänge zwischen Diversität und wirtschaftlichem Erfolg. Andererseits erhalten so auch andere Schweizer Firmen wertvolle Handlungsempfehlungen für ihr strategisches Diversity Management.»

Inspiration für Schweizer Unternehmen in Sachen Diversity und Inklusion

Die Ergebnisse sollen Schweizer Unternehmen dazu inspirieren, für eine diverse und inklusive Unternehmenskultur einzustehen. Dabei sei es unerlässlich, Diversität und Inklusion auf höchstem Level zu behandeln, betont Patrick Krauskopf: «Es braucht ein strategisches Diversity & Inclusion Management, das über die HR-Abteilungen hinaus in sämtlichen Bereichen der Organisation verankert ist.» Denn durch eine erhöhte Chancengerechtigkeit profitiert das Unternehmen wirtschaftlich.

Diese Erkenntnis ist für die Fachstelle Gleichstellung des Kantons Zürich zentral: «Für uns liegt der Schlüssel zur Bestätigung der Wirtschaftlichkeit von Inklusion und Diversität darin, mit Hilfe dieser Studie die ökonomischen Fortschritte aufzuzeigen. So können wir Diversität und Inklusion überzeugend und umfassender implementieren», so Leiterin Helena Trachsel.

Quelle und weitere Informationen: www.swissdiversity.com

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