Digital Trust Label wählt neues Expertenkomitee
Die Swiss Digital Initiative legt die Grundlagen für die nächste Version des Digital Trust Labels. Mittels eines offenen Bewerbungsprozesses hat die Organisation ein neues Expertenkomitee gewählt, welches das Digital Trust Label auf die nächste Stufe bringt. Ausserdem Swiss Digital Initiative eine Partnerschaft mit SICPA eingegangen, um das Label fälschungssicher zu machen.
Die Swiss Digital Initiative hat im Januar 2022 das Digital Trust Label lanciert (wir berichteten darüber). Das Label zeigt die Vertrauenswürdigkeit einer digitalen Anwendung wie einer Website oder einer App in einer einfachen und nicht-technischen Sprache. Digitale Anwendungen werden anhand von 35 Kriterien in vier Dimensionen geprüft: Sicherheit des digitalen Dienstes, Datenschutz, Zuverlässigkeit des digitalen Dienstes und faire Interaktion mit den Nutzerinnen und Nutzern, wozu auch die Benachrichtigung über die Verwendung automatisierter Entscheidungsprozesse gehört. Der Kriterienkatalog wurde vom ersten Label Expert Committee (LEC) unter der Leitung der EPFL erstellt und auf der Grundlage der Rückmeldungen aus mehreren öffentlichen Konsultationen weiterentwickelt. Die erarbeiteten Kriterien dienen als Grundlage für eine unabhängige Prüfung.
Vertrauenswürdigkeit des Labels weiterentwickeln
Das Mandat des ersten Label-Expertenkomitees endete mit der Finalisierung der ersten Version des Kriterienkatalogs für das Digital Trust Label. Da digitale Technologien schnell fortschreiten, ist die kontinuierliche Weiterentwicklung des Labels eine Priorität der SDI. Die Expertinnen und Experten treffen sich regelmässig, sammeln das ganze Jahr über Feedback und erarbeiten Empfehlungen für mögliche Anpassungen des Labels. Nach einem offenen Bewerbungsprozess mit einer Anzahl hochwertiger Dossiers konnten nun neue Mitglieder ins Expertenkomitee aufgenommen werden. Die neuen Vertreterinnen und Vertreter stammen aus den Bereichen Zivilgesellschaft und Konsumentenschutz, öffentlicher Sektor und internationale Organisationen, Wissenschaft und aus dem Privatsektor. Es handelt sich um Expertinnen und Experten mit nachgewiesenem Know-how und Fachwissen in den vier Dimensionen des Digital Trust Labels:
- Marcel Blattner, Principal Data Scientist und Team Leader, ETH Swiss Data Science Center
- Nikki Böhler, Direktorin, Opendata.ch
- Sophia Ding, Managing Consultant, Head Trustworthy AI & Responsible Tech, AWK Group
- Maximilian Groth, Co-Founder & CEO, Decentriq
- Michael Kende, Senior Fellow und Visiting Lecturer am Geneva Graduate Institute, und Senior Advisor bei Analysys Mason
- Rodolphe Koller, Chefredakteur, ICTjournal
- Diego Kuonen, CEO, Statoo Consulting & Professor für Data Science, GSEM, Universität Genf
- Patrick Schaller, Senior Scientist System Security, ETHZ
- Mitchell Scherr, CEO, Assured Cyber Protection
- Manouchehr Shamsrizi, Co-Founder, gamelab.berlin Humboldt-Universität’s Cluster of Excellence und Co-Founder RetroBrain R&D
- Martin Steiger, Partner Steiger Legal, Co-Founder Datenschutzpartner
- Tuulia Timonen, Head PSC Service Excellence, Posti Group
- Leila Toplic, Head Emerging Technologies Initiative, NetHope
- Charlotte van Ooijen, Associate Director Digital Government and Data, The Lisbon Council for Economic Competitiveness and Social Renewal
Digital Trust Label mit fälschungssicherer QR-Markierung
Um die Glaubwürdigkeit des Labels weiter zu stärken und fälschungssicher zu machen, ist die SDI zudem eine Partnerschaft mit SICPA eingegangen, einem führenden Schweizer Anbieter von sicheren Authentifizierungs-, Identifizierungs- und Rückverfolgbarkeitslösungen. Die Blockchain-basierte und kosteneffiziente digitale Lösung von SICPA verifiziert den dynamischen Inhalt von papierbasierten und digitalen Dokumenten durch Aufbringen einer fälschungssicheren QR-Markierung. Das Digital Trust Label wird mit einer entsprechenden QR-Kennzeichnung versehen und kann somit ab dem dritten Quartal 2022 mit allgemeinen Verifizierungswerkzeugen wie Web- und Mobil-Apps sofort überprüft werden.