Die Swiss Digital Initiative enthüllt das Digital Trust Label

Die Swiss Digital Initiative entwickelt mit dem "Digital Trust" das weltweit erste Label zur Prüfung und Zertifizierung der Vertrauenswürdigkeit digitaler Anwendungen. Zum ersten Mal zeigt die SDI nun das Siegel des Labels. Dieses wird den Usern ab 2022 erlauben, auf einen Blick vertrauenswürdige digitale Anwendungen zu erkennen.

Das von der Swiss Digital Initiative lancierte Label Digital Trust ist eine Weltneuheit. (Bild: SDI)

Datenlecks, Cyberattacken, unethisches Vorgehen von Tech-Konzernen: Die Schlagzeilen hören nicht mehr auf. Nutzer*innen fühlen sich unsicher im Umgang mit digitalen Anwendungen. Was geschieht mit meinen Daten? Werden ohne mein Wissen automatisierte Entscheidungen gefällt? Transparenz fehlt und Möglichkeiten, sich auf einfache Art und Weise zu informieren, gibt es nicht. Pragmatische und praktische Lösungen sind gefragt. Die Swiss Digital Initiative (SDI) gibt mit dem weltweit ersten Digital Trust Label darauf nun eine Antwort.

Das Digital Trust Label signalisiert Vertrauenswürdigkeit

In klarer, verständlicher Sprache zeigt das Label die Vertrauenswürdigkeit einer digitalen Anwendung. In vier Kategorien wird die Einhaltung von Standards überprüft und schafft bei den Nutzer*innen Vertrauen dank Transparenz und reduzierter Komplexität. Mit dem Label werden digitale Anwendungen auf Basis von über 30 Kriterien geprüft. Der Kriterienkatalog wurde unter der Führung der EPFL sowie einem engagierten Label Expert Committee erstellt, dank dem Feedback aus öffentlichen Konsultationen weiterentwickelt und erlaubt die Prüfung und Zertifizierung von unabhängiger Stelle.

«Analog zum Bio-Label und einer Nährwert-Tabelle agiert das Digital Trust Label als Vertrauenssiegel für die digitale Welt», erläutert Doris Leuthard, Präsidentin des Stiftungsrates der SDI. Das Label stellt die Nutzer*innen digitaler Anwendungen ins Zentrum und beleuchtet die Dimensionen Sicherheit, Datenschutz, Verlässlichkeit und User Interaktion. Mit seinem mehrstufigen Ansatz zeigt es bereits auf den ersten Blick relevante Informationen und bietet interessierten Personen mehr Details.

Unternehmen können ein klares Signal senden

Wer eine digitale Anwendung anbietet, hat dank des Digital Trust Labels erstmalig die Möglichkeit, diese Anwendung durch eine neutrale Stelle überprüfen zu lassen. Eine erfolgreiche Zertifizierung sendet ein klares Signal an Nutzer*innen, dass der Anbieter eine zuverlässige digitale Interaktion gewährleistet. Ein solches Signal wirkt nicht nur gegenüber Nutzer*innen sondern bietet Anbietern in einem sich schnell ändernden regulatorischen Umfeld auch eine Orientierungshilfe. Die Registrierung für die Zertifizierung steht ab sofort allen Organisationen offen.

Vorreiter von Digital Trust sind Booking.com, Swisscom und Swiss Re. Sie waren an der Entwicklung des Labels beteiligt und lassen derzeit ausgewählte digitale Anwendungen zertifizieren. Auch die AXA, Credit Suisse, der Kanton Waadt und IBM Schweiz sind als Entwicklungspartner beteiligt. Ermöglicht wurde das Projekt durch die Unterstützung der Stiftung Mercator Schweiz.

Whitepaper identifiziert Branchen, die in Digital Trust investieren müssen

Gemeinsam mit der Präsentation des Digital Trust Labels wird das erste Whitepaper zu Digital Trust publiziert. Darin wird der Rahmen definiert, in dem Digital Trust diskutiert und eingeordnet werden kann. Gleichzeitig werden Branchen identifiziert, welche in Zukunft voraussichtlich verstärkt in Digital Trust investieren müssen. Dies sind der Gesundheitssektor, Öffentlicher Dienst, Medienbranche, Banken & Versicherungen, HR und der Bildungssektor. Schliesslich werden Wege aufgezeigt, wie Digital Trust bei Nutzer*innen erreicht werden kann. Transparenz ist der erste Schritt und mit dem Digital Trust Label ist dieser für Unternehmen nun noch besser möglich.

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