Die Lieferkette

Im Kampf um eine gute Wettbewerbsposition auf dem schnelllebigen, globalen Marktplatz mit seiner Komplexität und seinen Risiken gibt es für die CFOs der Unternehmen womöglich eine Geheimwaffe.

 

 

 

Diese Geheimwaffe war schon immer da: Sie ist ein wesentlicher Bestandteil der täglichen Abläufe in Unternehmen und gleichzeitig der Schlüssel zur Verbesserung des Betriebskapitals und des Cashflows. Sie liefert wichtige Daten für das bessere Verständnis von Risiken und kann sogar Umsatz sowie Profitabilität so sicher voraussagen, wie es kaum jemand erwarten würde. Das Geheimnis liegt in der Untersuchung der Lieferkette, die sehr viel mehr Potenzial bietet, als weithin angenommen.

 

Für den CFO ist die Lieferkette ein Instrument, welches nahezu in Echtzeit ein Bild verschiedenster Faktoren zeichnet, die ein Unternehmen beeinflussen. Denn beobachtet man Produkte entlang ihrer Lieferkette, so gibt es zahlreiche Bedingungen, die Einfluss auf diese Güter, ihren Preis und letztlich die Kundenzufriedenheit nehmen. Auch nur eine einzige kritische Komponente im Bereich der Supply Chain oder ein bestimmtes Rohmaterial kann das gesamte Sourcing und die Profitabilität eines Unternehmens signifikant beeinflussen.

Preise für Verbrauchsgüter voraussagen

 

In den letzten Jahren ist die Marktvolatilität rasant angestiegen, insbesondere wenn man Öl und Verbrauchsgüter betrachtet. In diesem Zusammenhang stellt das Ausbalancieren von Bestandsinvestitionen und Beschaffungskosten für CFOs eine ständige Herausforderung dar. Die Lösung dieses Problems liegt in der Entwicklung eines Analysemodells, welches die makroökonomischen Faktoren überprüft, die Verbrauchsgüter wie Metalle beeinflussen, und Preistreiber identifiziert. Ein solches Analysemodell untersucht ausserdem die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage von kritischen Verbrauchsgütern und liefert eine technische Analyse von historischen sowie aktuellen Preis- und Volumenentwicklungen.

 

Einer der wichtigsten Rohstoffe für produzierende Unternehmen ist zum Beispiel Aluminium. Aktuelle Marktanalysen, Bewertungen und Prognosen des Aluminium-Preises sind für Unternehmen entscheidend, um im Einkauf zeitnahe und vorteilhafte Entscheidungen zu treffen. Mit dem Einsatz eines Analysemodells können Unternehmen punktgenauere Vorhersagen von Verbrauchsgüterpreisen generieren, intelligentere Einkaufsentscheidungen treffen und letztlich ihre Einkaufspreise signifikant senken. Je besser es dem CFO gelingt, komplexe Datensätze zu sichten und ein klares Gesamtbild zu generieren, desto besser können die Supply-Chain-Teams Prognosen erstellen und geeignete Ziele setzen.

Lagerumschläge verbessern

 

Aufgrund der steigenden Risiken einer erneuten Rezession und der hohen Unsicherheiten des Bankensystems ist es derzeit wichtiger denn je, das Betriebskapital möglichst umsichtig zu verwalten. Die Verbesserung der Lagerumschläge ist eines der Hauptziele im Supply Chain Management und steht für den CFO im Fokus seiner Bemühungen, das Betriebskapital zu optimieren. Der CFO benötigt hierzu ein fundiertes Verständnis der Zusammensetzung von Lagerinvestitionen und die Fähigkeit, den Lagerbestand möglichst produktiv sowie profitabel zu verwalten. Dies gelingt mithilfe von Lagerklassifizierungen anhand mehrerer Kriterien sowie durch die Optimierung von Sicherheitsbeständen und Service-Level-Anforderungen.

End-to-End-Risiken minimieren

 

Volatilität beeinflusst die gesamte Lieferkette. Bei der heutigen globalen Versorgungsbasis kann das weitreichende Konsequenzen für Unternehmen haben. Die Lieferkette ist wegen ihrer multiplen physischen und transaktionalen Übergabepunkte anfällig für Kontrollrisiken. Ein CFO, der den gesamten Einkaufs- und Erfüllungsprozess im Blick behält, ist sehr viel besser gegen mögliche Kettenreaktionen durch aufkommende Risiken gerüstet. Kenntnisse über die Treiber von Angebot und Nachfrage, die Kosten und sämtliche Endto- End-Prozesse befähigen den CFO zu einer Unternehmenspolitik, die Risiken minimiert und allgemein bessere Resultate erzielt. Ausgangspunkte dieser Bemühungen sind eine detaillierte finanzielle Evaluation und ein Benchmarking der Lieferanten.

Integration des CFO in die Supply Chain

 

Um den CFO in die Organisation der Supply Chain zu integrieren, nutzen fortschrittliche Unternehmen Technologien wie ERP-Systeme und Reporting, die es dem CFO erlauben, Daten zu extrahieren und schnell Entscheidungen zu treffen. Diese Integration bringt beiden Seiten Vorteile. Der CFO ist besser in der Lage, Umsätze und Profitabilität vorherzusagen, dabei Risiken zu minimieren und den Cashflow zu steigern. Auf der anderen Seite kann das Supply- Chain-Team Pläne entwickeln und umsetzen, die die tatsächlichen Einsatzfähigkeiten und Ziele des Unternehmens widerspiegeln. Im Zuge dieser Integration haben einige Unternehmen ihren CFOs bereits die direkte Verantwortung für die Funktionen der Supply Chain übertragen.

 

Unternehmen, die einen Weg suchen, um ihr Betriebskapital langfristig zu kontrollieren, sollten ihre Lieferkette eingehend überprüfen. Es könnte gut sein, dass sie genau die Geheimwaffe birgt, die für einen Vorsprung im Markt und gegenüber dem Wettbewerb sorgt.

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