Die ICT-Grössen Swico und Simsa fusionieren „möglicherweise“
Swico, der Verband der ICT-Anbieter und Simsa, Verband der Schweizer Internetindustrie, wollen sich angeblich zusammenschliessen. Hierdurch könnte die IT-Verbandslandschaft der Schweiz erheblich gestärkt werden.
Laut der offiziellen Medienmitteilung fusionieren Swico und Simsa. Der erstere Verband ist der ICT-Anbieter der Schweiz. Simsa ist der Verband der Schweizer Internetindustrie. Die Vorstände von Simsa und Swico haben beschlossen, dass beide Organisationen zu einer Einheit verschmelzen sollen. Damit wollen sie die zunehmend volkswirtschaftlich relevante ICT- und Online-Branche auf der politischen Bühne noch wirksamer vertreten. Gleichzeitig erhalten alle 600 Mitgliedfirmen Zugang zu einem stark erweiterten Portfolio an Mitgliederdienstleistungen.
Die ICT- und die Online-Branche rücken immer näher zusammen, Wertschöpfungsketten und Businessmodelle überlagern sich. Diese Konvergenz soll sich auch bei der Interessenvertretung in Politik und Wirtschaft sowie bei den Dienstleistungen für Firmen der Branche widerspiegeln.
Vor diesem Hintergrund haben die Führungsgremien der beiden relevanten Verbände von ICT und Digitalwirtschaft beschlossen, ihre Aktivitäten zusammenzulegen: Die Vorstände von Simsa und Swico haben einen Fusionsvertrag unterzeichnet, der am 18. Juni 2018 im Rahmen von ausserordentlichen Generalversammlungen durch die Mitglieder ratifiziert werden soll.
Simsa und Swico stehen seit mehreren Jahren in einem engen Austausch, sprechen sich bei politischen Positionsbezügen ab und nutzen Synergien bei ihrem Dienstleistungsangebot. Im Rahmen einer Lagebeurteilung sind die beiden Vorstände zum Schluss gekommen, dass ein einheitlicher und schlagkräftiger Auftritt der Internet- und Digitalwirtschaft immer wichtiger wird. Daher sollen die Kräfte unter einem Dach gebündelt werden. Ziel ist ein höherer Mitgliedernutzen sowie ein stärkerer Einfluss in Politik und Wirtschaft. Beide Organisationen sind finanziell gut aufgestellt, daher stehen Synergien auf Kostenseite nicht im Vordergrund.
Die rund 100 Simsa- und 500 Swico-Mitglieder müssen die Fusion am 18. Juni noch ratifizieren. Allerdings ist der letzte grosse Fusionsversuch zwischen ICTswitzerland, SwissICT und SI an der letzten ausserordentlichen GV gescheitert.
Neue Fachgremien, neue Vorstände
Simsa habe zuvor auch Fusionsverhandlungen mit SwissICT geführt, diese aber scheiterten. Es gibt bereits schon einige Vorteile, welche die Fusion zwischen Swico und Simsa unterstützen: Beide Verbände stehen im engen Austausch, sprechen sich bei politischen Positionsbezügen ab und nutzen Synergien bei ihrem Dienstleistungsangebot. Der heutige Simsa-Präsident (und Netcetera-CEO) Andrej Vckovski könnte in den neuen Vorstand „wechseln“, dazu kommt ein Vertreter der Webagenturen, der noch unbekannt ist. Mit der Fusion entstehen auch zwei neue Fachgremien: Das eine kümmert sich um Hosting und wird geleitet von Claudius Röllin (Hostpoint-CEO), das andere thematisiert Webagenturen. Für die Leitung designiert ist Imre Sinka, CEO von Dotpulse.
Die Simsa-Aktivitäten werden im neuen Swico integriert, dazu zählen der „Code of Conduct Hosting“ und das „Collaboration Framework“, ebenso die Ausbildungsgänge zum eidg. Dipl. Web Project Manager. Swico bringt unter anderem sein umfassendes Issue Management, sein Start-up-Programm sowie die Branchenlösung für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz ein.