Covid-19: Überrumpelte Armeeapotheke zieht Bilanz

Vor einem Jahr wurde die Armeeapotheke als zusätzliche Aufgabe mit der Beschaffung und Bevorratung von medizinischen Schutzgütern für das Gesundheitswesen beauftragt. Das Beschaffungsvolumen vervielfachte sich innert Tagen um das 150-fache. Der Bund räumt auch Fehler ein – welche Lehren zieht er daraus?

Armeeapotheke, Medizinalgüter
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Die Armeeapotheke verfügt als einzige Organisation des Bundes über eine Grosshandelsbewilligung und die nötigen Zertifizierungen für die Beschaffung von Medizinalgütern. Aus diesem Grund wurde diese Organisation, die bis dahin ausschliesslich für die Armee und die Bundesverwaltung tätig war, am 20. März 2020 vom Bundesrat im Rahmen der Pandemie-Bekämpfung mit einer neuen und zusätzlichen Aufgabe betraut: Der Auftrag lautete, subsidiär die Beschaffung, Bevorratung und Verteilung von Medizinalgütern nach Vorgaben des Bundesamts für Gesundheit (BAG) für das gesamte Schweizer Gesundheitswesen sicherzustellen.

Genügend Güter in schwierigem Marktumfeld beschafft

Insgesamt hat die Armeeapotheke den Auftrag erfüllt, schreibt der Bund. Es sei zu keinem Zeitpunkt zu Versorgungslücken gekommen, unter welchen das Gesundheitswesen gelitten hätte. Damit habe die Armee einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, Menschenleben zu schützen. Es sei der Armeeapotheke gelungen, auf einem Weltmarkt mit damals äusserst knappem Angebot Güter wie Masken, Desinfektionsmittel oder Beatmungsgeräte in ausreichender Menge und Qualität zu beschaffen. Seit einigen Wochen sei die Armeeapotheke zudem für die Impflogistik auf Stufe Bund verantwortlich, das heisst für den Empfang, die Lagerung und die Verteilung von Impfstoff in alle Kantone sowie ins Fürstentum Liechtenstein.

Welche Fehler?

Dass bei den Beschaffungen von Medizinalgütern auch Fehler geschahen, war angesichts der zu beschaffenden Mengen, der Lage auf dem Weltmarkt und der Neuartigkeit und Komplexität der Aufgabe nicht zu vermeiden, wie es ferner in der Medienmitteilung des Bundes heisst. Ressourcen, Informatikmittel und Know-how der Armeeapotheke seien zu Beginn der Corona-Pandemie nicht auf eine solche Aufgabe ausgerichtet gewesen. Diese Fehler würden nun systematisch aufgearbeitet und Lehren daraus gezogen. Im Sinne der Transparenz stelle die Armee ab sofort zudem diverse relevante Dokumente rund um die Beschaffung von Medizinalgütern im Web öffentlich zur Verfügung.

Klärung der künftigen Rolle

Von einem Tag auf den anderen hat sich sich das bisherige Beschaffungsvolumen der Armeeapotheke von früher 16 Millionen Franken um das 150-Fache vervielfacht. Dies beinhalte auch neue, bis anhin nie gefragte Güter, neue Logistikwege, Handlings- und Bevorratungsvorgaben. Nun laufen Arbeiten, um die zukünftige Rolle der Armeeapotheke und ihre Schnittstellen zu den Bundesämtern für Gesundheit und Wirtschaftliche Landesversorgung sowie der armasuisse zu klären, wie es abschliessend in der Medienmitteilung des Bundes heisst.

Quelle: Gruppe Verteidigung / Bund

 

Dokumente zur Beschaffung von Medizinalgütern sind hier zu finden.

 

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