Businessplan: Ziele ausjustieren und Unternehmen mit Klarheit effektiv steuern

Alle Prozesse und die Finanzen durchgängig im Blick, Weichen auf Wachstum stellen: Ein Businessplan ist auch abseits der Gründungsphase ein wertvolles Instrument und zur dauerhaften Erfolgskontrolle wesentlich. Noch immer machen zu viele Unternehmen den Fehler, seinen Einfluss auf die Steuerung und Leistungsfähigkeit zu unterschätzen.

Erfolgskontrolle: Ein Businessplan schafft auch im laufenden Betrieb die Basis für Controlling. (Bild: Pixabay.com)

Der Businessplan hat mehr Potential, als nur zu ermöglichen, eine Gründungsidee bis ins Detail zu durchdenken. Mit ihm lässt sich auch bei neuen Projekten vorab berechnen, welche Chancen und Risiken ein Unternehmen zu erwarten hat und ob genügend Ressourcen vorhanden sind, um die gesetzten Ziele zu erreichen. Im laufenden Geschäft erstellt, spielt ein Businessplan seine Vorteile bei allen Projekten aus, die wie eine Produkteinführung, der Aufbau eines neuen Vertriebswegs oder eine Expansion und andere Änderungen in den Strukturen eines Unternehmens über die tägliche Routine hinausgehen. Als Leitfaden fürs Controlling unterstützt er effektiv bei der Unternehmenssteuerung. Mehr noch: Ein sorgfältig erstellter Businessplan ist die Grundlage und beste Vorbereitung für ein zielführendes Controlling.

Businessplan lässt Engpässe auf jeder Ebene sofort erkennen

Da Unternehmen für den Businessplan unter anderem Zahlen zu Umsatz, Ertrag, Kosten und Auftragssituation, Marktstatus sowie den nötigen Investitionen erheben, haben sie damit ein Gerüst, das sie anschließend auch im Controlling einsetzen können, um das Erreichen der Unternehmensziele abzusichern. Generell empfiehlt sich im Kontext einer jeden Planung, mit Szenarien zu arbeiten. Denn haben Unternehmer unterschiedliche Handlungsoptionen in petto, können sie auf diverse Entwicklungen effektiv reagieren und sind auch auf unangenehme Situationen vorbereitet. Weiterer positiver Nebeneffekt der Arbeit mit Szenarien: Rückt der Fokus vom Erreichen festgezurrter Vorgaben ab, werden einzelne Fachabteilungen ermuntert, agiler an den Unternehmenszielen zu arbeiten.

Durch vorausschauende Planung sind zudem Engpässe auf allen Ebenen – personell, finanziell oder bei anderen Ressourcen wie etwa Zeit – frühzeitig erkennbar und das Management kann schnell und schlagkräftig passende Maßnahmen einleiten. Ein Businessplan mit entsprechend tragfähiger Finanzplanung sorgt für konzeptionelle Klarheit und ermöglicht eine valide Einschätzung der weiteren Entwicklung eines Unternehmens.

In Echtzeit auf Veränderungen reagieren

Der Businessplan kann weitaus mehr als nur Finanzierungspartner überzeugen: Saubere Planung und das darauf aufbauende Controlling stärken Führungskräfte dabei, dauerhaft und zielgerichtet die Entwicklung ihres Unternehmens aktiv zu steuern, indem sie in Echtzeit auf veränderte Marktsituationen reagieren. Zudem steht damit ein wirkungsvolles Instrument zur Verfügung, um Mittel zu identifizieren, die Wertschöpfung und Rentabilität steigern. Auch weil beim Erstellen einer Planung ein eindeutiges Bild davon entsteht, wie es derzeit und in der Zukunft konkret um die Liquidität eines Unternehmens bestellt ist, sichert hier ein akkurates Vorgehen den Erfolg und die wirtschaftliche Effizienz.

Dennoch verzichten immer noch viele Unternehmen darauf, den positiven Effekt des Businessplans nach der Gründungsphase zu nutzen: Doch auch dann macht er als Steuerungs- und Controllinginstrument den Blick der Unternehmensführung frei für Ungereimtheiten in der strategischen Planung und Abweichungen von anvisierten Zielen, was wichtig für die Erfolgskontrolle ist. Daher sind Unternehmen unabhängig von ihrer Größe gut beraten, permanent am Businessplan zu arbeiten und ihn an die jeweils aktuelle Situation anzupassen. Im Ergebnis lässt sich mit diesem Vorgehen die Effektivität jeder geplanten Maßnahme optimieren.

Blick in alle Richtungen werfen

Indem Führungskräfte und Controller die so erhaltenen Kennzahlen aufeinander beziehen, deren Entwicklung ebenso beobachten und interpretieren wie die allgemeinen Trends im Controlling, herrscht jederzeit Klarheit darüber, ob sich das Unternehmen noch in der Erfolgsspur befindet und eine umgehende Reaktion auf mögliche Spannungsfelder ist möglich. In den vergangenen Jahren hat es sich im Controlling als immer wichtiger herauskristallisiert, den Blick nicht nur zurückzurichten, sondern um eine aktuelle Sicht (Forecasting) zu ergänzen und so vermehrt künftige Entwicklungen einzubeziehen und agil zu reagieren. Wie elementar wichtig es ist, Pläne in kürzester Zeit anzupassen, um eine rasche Reaktionsfähigkeit sicherzustellen, haben die jüngsten Entwicklungen in der Pandemie eindrucksvoll bewiesen. Um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein, sind Unternehmen gut beraten, das Denken, Planen und Arbeiten in Szenarien durch eine Software zu unterstützen, die es ermöglicht, mehrere Zukunftsmöglichkeiten abzubilden beziehungsweise zu berechnen.

Schlagkraft gezielt beeinflussen

Um die Handlungsfähigkeit des eigenen Unternehmens einschätzen zu können, hat es sich bewährt, in regelmäßigen Abständen den Ist- mit dem Sollzustand zu vergleichen. Ein Soll-Ist-Vergleich und exakte Abweichungsanalysen schaffen Sicherheit auf verschiedenen Ebenen. Durch die im Plan angesetzten Sollzahlen und die Gegenüberstellung mit den tatsächlich erreichten Ergebnissen sind Unternehmen auf der sicheren Seite, haben durchgängig einen aussagekräftigen Blick auf die Schlagkraft ihres Unternehmens und können diese bei Bedarf beeinflussen. Durch diese Bestandsaufnahme sind Führungskräfte in der Lage, exakt zu erkennen, wie Ziele und Maßnahmen angepasst werden müssen. Bei Abweichungen gelingt ein steuerndes Eingreifen dann rechtzeitig, bevor mögliche negative Konsequenzen auftreten.

Fehlern rechtzeitig entgegenwirken

Das Management profitiert von der Planbarkeit künftiger Entwicklungen, kann die Auswirkungen von externen Faktoren und internen Maßnahmen vorab valide einschätzen und hat stets ein klares Bild von der Wirtschaftlichkeit des Unternehmens. Nicht nur, dass ein Businessplan vorab Sicherheit zu der Umsetzbarkeit der jeweiligen Ziele und Strategien verschafft, auch können Unternehmen durch die Kennzahlen etwa zu Umsatz oder Rentabilität ihre Möglichkeiten besser einschätzen. Und das dauerhaft: Auch nachdem sich ein Unternehmen auf den Weg gemacht hat, dienen die Annahmen aus dem Plan als Instrument zur Feinjustierung. Das im Businessplan enthaltene Wissen um die jeweilige Zielgruppe und die Entwicklungen im spezifischen Marktsegment hat starkes Potential, es zu erleichtern, die Ergebnisse aus der Analyse der Kennzahlen richtig zu interpretieren.

Fazit: Mit Businessplan auch den Erfolg planen

Mit einer sorgfältigen Planung, die bei der Gründung mit dem Businessplan beginnt und während des Geschäftsbetriebs stetig fortgeschrieben wird, legen Unternehmer ein Fundament für ein dauerhaft erfolgreiches Wirtschaften. Die Kennzahlen, die dabei für den Businessplan – zu Beginn der Geschäftstätigkeit oder bei neuen Projekten – gesammelt und berechnet werden, unterstützen außerdem bei einem zielgerichteten Controlling. Um dafür die wirklich relevanten Informationen zu sammeln, auszuwerten und bereitzustellen, ist jedes Unternehmen generell gut beraten, auf ein modernes Planungs- und Strategietool zurückzugreifen, sodass jederzeit ein optimales Controlling gewährleistet ist.

Autor:
Bernd S. Kirschner ist Geschäftsführer von Denzhorn Geschäftsführungs-Systeme GmbH in Ulm (Deutschland). www.denzhorn.de

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